PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Grosshadern (12/2021 bis 4/2022)

Station(en)
H8B
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Mein Pj in der Neurologie in Großhadern ging vom 27.12.21 bis zum 17.04.22, die letzten 4 Wochen hatte ich, so wie die Meisten, aufgrund des anstehenden M3 freigenommen. Im Vorhinein hatten wir eine Email erhalten, dass wir erst im neuen Jahr erscheinen sollen und somit die Tage zwischen den Feiertagen frei bekommen. Dies empfand ich, der ursprünglich von weiter weg kommt sehr nett, da ich so eine Möglichkeit hatte Weihnachten mit der Familie zu verbringen. Ein großes Lob dafür! Am Tag der Einführung wurden zunächst organisatorische Abläufe und Fragen mit der organisierenden Sekretärin geklärt, anschließend erfolgte die Einführungsansprache vom Oberarzt PD. Dimitriadis. Anschließend wurden uns die Stationen gezeigt, auf welchen wir eingeteilt waren und kurz den Assistenzärzten vorgestellt.
Jeder PJler wurde einer Station zugeteilt und ist dort fester Bestandteil des Team. Überlappend sind teilweise zwei PJler aus zwei verschiedenen Tertialen jeweils auf einer Stationen. Dies ist v. a. zum Einarbeiten in den ersten ein bis zwei Wochen sehr hilfreich. Natürlich konnte man auch immer die Ärzte fragen. Auf der Station wird fest eingeplant, das man sich mit einbringt. Dies bezieht sich sowohl auf die von allen Studenten so geliebten Aufgaben wie Blutabnahme und Nadel legen, aber auch auf Aufgaben wie Patienten aufnehmen mit Anamnese und körperlicher Untersuchung, Arztbrief anlegen und den Pat. für die Vorstellung in der täglichen Oberarztvisite vorbereiten. Da in einem Uniklinikum ein hoher Durchsatz an Patienten ist, zählen die Assistenzärzte insbesondere da sehr auf die PJler. Waren die Pflichtaufgaben erledigt durfte man bei Liquorpunktionen zunächst assistieren und dann auch selbstständig durchführen. Ebenso war zwischendurch auch immer mal wieder Zeit, dass man mit den Assistenzärzten Patienten oder die Resultate aus angeordneten Untersuchungen besprechen konnte. Natürlich gab es auch immer wieder mal Tage, an denen es drunter und drüber ging, weil einfach sehr viel zu tun war. Hier sollte man sich einfach mental darauf eingestellt haben, dass es mal stressig werden kann. Aber langweilig wurde es dadurch nie.
Die Arbeitszeiten waren täglich von 8:00 Uhr morgens bis 17:00 Uhr nachmittags, außer freitags, da war schon um 16:30 Uhr Feierabend .... offiziell. Um 8:30 Uhr findet für die Ärzte die Frühbesprechung statt. Aufgrund der COVID Situation sollten wir PJler dort nicht mitkommen, außer mittwochs und donnerstags. Mittwochs war immer in einem der großen Hörsäle anschließend an die Frühbesprechung eine Fallpräsentation von entweder einem der Assistenzärzte einer Station oder einem der Oberärzte. Donnerstags, sofern es stattfand, waren anschließend an die Frühbesprechung die PJ-Vorträge (später dazu mehr). (Der nachfolgende Ablauf eine Stationsalltags bezieht sich auf die Station, auf welcher ich war. Auf den anderen wird es sehr ähnlich gewesen sein, aber natürlich gestaltet der ein oder andere Oberarzt Abläufe eventuell etwas anders) Nach der Frühbesprechung fand die morgendliche Visite statt. Anschließend wurde der Vormittag von den PJlern damit genutzt, dass man sich die neuen Patienten angeschaut, Anamnese und körperliche Untersuchung durchgeführt, Arztbrief angelegt und Untersuchungen angeordnet hat. Um 13:30 Uhr (Außer freitags, da 14:00 Uhr) fand die Röntgenbesprechung statt. Diese dauert meistens 30 min bis 1 h. Anschließend fand auf der Station die Oberarzt Visite für die neu aufgenommenen Patienten statt. Hier sollten die PJler dem Oberarzt die neu aufgenommenen Patienten vorstellen, damit dann das weitere Vorgehen besprochen werden konnte. Der Nachmittag war meist variabler gestaltet. Entweder mussten die Aufnahmen noch zu Ende gemacht werden beziehungsweise die Briefe oder es mussten Patienten nachuntersucht werden. Darunter fielen dann zum Beispiel Aufgaben wie einen MOCA-Test oder einen Schellong-Test durchzuführen. Aber eben gab es hier auch die Möglichkeit Liquorpunktionen durchzuführen. Wenn mal, auch wenn dies zugegebenermaßen sehr selten war, nichts zu tun war, konnte man beispielsweise beim EEG-Monitorring vorbeischauen. Meist war man jedoch immer sehr gut beschäftigt weshalb man auch häufig erst zwischen 17:30 Uhr bis 18:00 Uhr gehen konnte. Dies war meist nicht dem geschuldet, dass die Assistenzärzte einen nicht nach Hause geschickt haben, sondern eher dadurch, dass man mit seinen Aufgaben noch nicht fertig war. Ich habe während des PJs deutlich gemerkt, dass ich mit meinen Aufgaben schneller durch kam und damit auch nicht mehr so lange da war. Natürlich hätte man auch jeden Tag um 17:00 Uhr gehen können, jedoch wurde von einem erwartet, dass man seine Aufgaben wie zum Beispiel das Anlegen der Arztbriefe irgendwann mal erledigt hatte. Sonst musste man es halt am nächsten Tag fertig machen. Das mag jetzt vielleicht erst mal nach viel Arbeit klingen, jedoch würde ich es eher als eine gute Vorbereitung auf das spätere Leben als Assistenzarzt, welches nun mal eigenständiges arbeiten erfordert, bezeichnen.
Jeden Montag um 16:00 Uhr gab es PJ-Fortbildungen. Diese fanden mit wenigen Ausnahmen auch alle statt und waren meist immer gut strukturiert (klar es gibt immer mal einen vortragenden Arzt, der erst 10 Minuten vorher dazu verdonnert wurde heute den Vortrag zu halten und dementsprechend nicht super vorbereitet war, aber im Vergleich zu dem, was anderer PJler über das Stattfinden von PJ-Seminaren erzählen und was ich teils auch selber erlebt habe, muss ich sagen, dass man sich hier schon mühe gegeben hatte).
Optional kann man für jeweils eine Woche auf die Stroke, Intensiv, Notaufnahme oder Polyklinik gehen. Dies kann man am Anfang per Email angeben, dann wird man eingeteilt. Die Wochen werden meist so gelegt, dass dies in dem Zeitraum geschieht, in welchem noch ein zweiter PJler aus dem überlappenden Tertial auf der Station, auf welcher man eigentlich wäre, ist. Auf der Stroke, Intensiv oder der Notaufnahme kann man sich überlegen, ob man 12h Schichten mitmachen möchte, dafür aber einen Tag frei bekommt. Dies kann ich sehr empfehlen, da man so viel besser einem zugeteilten Arzt zusammenarbeiten kann, da diese auch immer im Schichtdienst (12h) arbeiten.
Ungefähr nach der Hälfte des PJ-Tertials hatten wir ein Gruppen-Feedback Gespräch mit PD Dimitriadis. Klingt wahrscheinlich für den ein oder anderen nach nichts besonderen, wenn man jedoch in dem ein oder anderen PJ erstmal gemerkt hat wie egal man den Organisatoren oder PJ-Verantwortlichen oft ist, empfindet man dies als super Möglichkeit, um sich mitzuteilen und Probleme anzusprechen. Zudem hatte man immer die Möglichkeit sich bei PD Dimitriadis persönlich zu melden, wenn man eine Frage oder ein Problem hatte.
Zudem muss jeder PJler einmal einen PJ-Vortrag halten. Dies findet in einem großen Hörsaal vor allen Ärzten inklusive Oberärzten und evtl. der Chefin. Vorschläge für die Themen werden den Prof. Strupp den PJlern geboten, dann kann man sich eines aussuchen und für einen Termin melden. Da die meisten der Assistenzärzte selber an der LMU PJ gemacht haben und zudem auch selber von Zeit zu Zeit Vorträge oder Fallvorstellungen halten müssen, helfen sie den PJlern bei der Vorbereitung, indem sie mit einem das Paper durchgehen und einem bei der Optimierung der Präsentation helfen. Wer vielleicht zunächst einmal abgeschreckt ist sollte sich sagen lassen, dass man nicht innerhalb von ein paar Wochen zu einem Experten für das jeweilige Thema werden muss, sondern es geht darum, dass man ein Paper ordentlich vorstellen kann. In der anschließenden Diskussion wird man wenn überhaupt nur Fragen zu dem Paper gefragt, häufiger ist es denn so, dass die Oberärzte untereinander diskutieren.
Insgesamt kann ich sagen, dass mir das PJ in der Neurologie in Großhadern Spaß gemacht hat und sowohl eine gute Vorbereitung für das spätere Berufsleben als auch eine gute Möglichkeit war einen Einblick in den neurologischen Alltag zu bekommen. Klar war es manchmal viel Arbeit, jedoch habe ich dies nicht als unangenehm empfunden, da mich die Neurologie nun mal sehr interessiert. Man muss jedoch ganz fairerweise sagen, dass wenn man eher in die Neurologie maximal reinschnuppern möchte und nicht so viel Lust auf lange Arbeitstage hat, man vielleicht woanders das PJ machen sollte. Als ein kleines Manko möchte ich noch anführen, dass die Einrichtung sehr groß ist und somit dort sehr viele arbeiten, was den Nachteil hatte, dass man nur einen kleinen Teile der Ärzteschaft kennen lernen konnte. Ebenso fand ich es schade, dass die Chefin die PJler nicht einmal mit einem Satz willkommen geheißen hat.

Ich empfehle das Neurologie-Teritial an der LMU jedem der:
- Interesse an Neurologie hat und viele und u.a. auch seltenere Krankheitsbilder sehen möchte
- evtl. an einem UNI-Kinikum anfangen möchte
- kein Problem mit dem langen Arbeitszeiten hat
- mit zum Teil stressigeren Arbeitsalltagssituationen kein Problem hat

Ich empfehle das Neurologie-Teritial an der LMU NICHT, wer:
- immer früh nach hause möchte
- extra freie Lerntage haben möchte
- nicht belastbar ist

Bewerbung
Die Bewerbung lief über das PJ-Portal, Plätze gab es genügend.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Rehas anmelden
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
500,00€

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
4
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93