Leider hatte ich nicht die beste Erfahrung auf der Gefäßchirurgie und verstehe ehrlich gesagt nicht komplett die ganzen positiven Bewertungen. Während meines Tertials gab es eine sehr schlechte Stimmung zwischen Oberärzten und Assistenzärztinnen und drei Assistentinnen haben dann auch gekündigt...
Zu den Aufgaben der PJler gehört während der morgendlichen extrem gehetzten Visite bei den Verbandswechseln zu helfen, gleichzeitig am besten noch die übrigen Blutentnahmen zu machen und irgendwie zu verstehen, was eigentlich während der Visite besprochen wird. Danach gehen eigentlich die Aufnahmen los, die man zusammen mit den Gefäßassistentinnen (Pflegekräfte mit Weiterbildung) macht. Hier kann es schon mal passieren, dass man 7 Patienten durchschleusen muss und auch bei dieser Aufgabe ist die Stimmung eher gehetzt. Zu Beginn darf/kann man nicht viel selbst machen außer vielleicht Blut abnehmen und mal untersuchen. Zum Ende des Tertials kann man dann die Aufnahmen auch alleine machen. Ein absoluter Pluspunkt sind wirklich die Gefäßassistentinnen, die einem absolut alles erklären und immer helfen, wenn sie können und beide auch wirklich super nett sind :)
Man kann an den meisten Tagen auch eigentlich immer in den OP, wenn man fragt, und hier auch viel selbst machen, je nach Oberarzt. Leider sind die Oberärzte eine schwierige Mischung an Persönlichkeiten. Es gibt eine Ausnahme (und es wird auch schnell klar, wer diese ist - da nur ein OA einen wirklich beachtet), der sehr viel teaching gemacht hat und mit dem es im OP auch wirklich immer Spaß gemacht hat. Beim Rest muss man sich drauf einstellen, dass man in der Regel ignoriert wird und auch Fragen nicht wirklich gewünscht sind. Auf sexistische 'kleine Späße' muss man sich auf jeden Fall einstellen. Vor allem als Frau würde ich von der Abteilung klar abraten. Als Mann kann man vermutlich eine sehr gute Zeit haben, solange man mitlacht.
Die Assistenzärztinnen, die nicht gekündigt hatten, sind wirklich auch alle super nett und an sich ein cooles Team, bei dem Fragen immer willkommen sind und man wird hier wirklich gut behandelt. Leider kann ich nicht verstehen, wie sie unter den Arbeitsbedingungen und der klaren Front die, die OÄ aufgebaut hatten dort arbeiten können/wollen.
