Das muss nicht sein. Wer Interesse hat an dem Fach, sollte lieber nicht hier arbeiten, man verliert hier nämlich die Lust dazu. Es ist einfach viel zu wenig zu tun. Mit rund 200 Geburten im Jahr ist man froh wenn man überhaupt bei einer dabei sein kann. Gynäkologisches läuft hier fast gar nichts. Die OPs die stattfinden sind sehr wenig, dei denen man zu gucken darf noch weniger, da es hier üblich ist alle OPs, ob Abrasio oder Konisation, mit mind. 2 OÄ zu machen. Operiert werden hier auch nur die kleinen Sachen ( Abrasio, Hysteroskopien, Konis, Kürettagen, Raritäten sind grössere Laparoskopische oder vaginale OPs).
Die 8 Wochen die ich hier verbracht hab (ursprünglich 16 geplant) waren die längsten und langweiligsten Wochen meines PJs. Man kann sich bei den Sprechstunden dazu setzen (mehr kann man leider nicht machen) und zuhören. Erklärt wird kaum was, auch wenn man nachfragt. Ab und zu darf man auch mal einen Schwangerschaftsultraschall machen, das aber nur bei der Assistenzärztin, die leider auch sehr wenig zu tun hat...
Stationsarbeit gibt es so gut wie nie, da es ja auch fast keine Patienten gibt. In den 8 Wochen waren es insg. um die 10 Pat. Da ist auch die Visite sehr untergeordnet, habe Sie persönlich nie mitbekommen.
Dienste macht man für das gesamte Haus, d.h. Notfallversorgung-also eher Trauma und Innere, was einerseits gut ist, aber andererseits immer noch nix mit Gyn zu tun hat.
Das gute an dem ganzen Krankenhaus ist eigentlich nur die Lokalisation. Die Zentralschweiz ist einfach traumhaft. Es bringt aber nix sein Wahltertial so zu verschwenden.
Falls also jmd Lust hat Gyn zu machen- dann kann ich nur empfehlen: bewirbt euch wo anders.
