Als einzige PJlerin auf der Station durfte ich vieles machen. Zu Beginn mangelte es auch an Assistenzärzten, so dass ich im OP oft zur 1.Assistenz eingetragen war - auch beim Kaiserschnitt. Ich habe im OP viel gelernt - durfte subkutan und intrakutan nähen, Kamera bei den laparoskopischen Eingriffen führen und auf Nachfrage wurde mir auch viel erklärt. Im OP in Neumünster ist die Stimmung dank der wirklich lieben OP-Schwestern gut!
Persönlich fand ich am Schönsten, dass ich Patienten in der TAgesklinik eigenständig untersuchen durfte - leider ist dies an der Uniklinik besonders in der Gynäkologie nur selten der Fall. So durfte ich -stets mit einer ermutigenden Oberärztin im Rücken- Patienten selbst vaginal untersuchen und auch vaginal schallen. Im Kreissaal durfte ich die Schwangeren schallen (Fetometrie) bevor die Ärzte kamen, und auch einen Cervixschall bei V.a. Cervixinsuffizienz durfte ich durchführen. Entlassungsgespräche mit "unkomplizierten" Wöchnerinnen führte ich eigenständig durch.
Einziges Manko: die Frauenklinik ist ein wenig unstrukturiert - Unterricht fand selten statt, und ich denke man muß schon selbst viel Einsatz zeigen, damit man viel lernt - dann aber ist man im FEK bestens aufgehoben. Besonders eine junge Oberärztin treibt einen mit vielen hilfreichen Kommentaren und Fragen voran :-) !
Im FEK ist Mittagessen umsonst - man bekommt Essensmarken, die man gegen alles was einem beliebt einlösen kann - kein Geldlimit. Außerdem 150,-€ Fahrtkosten. Aber - man ist auch den ganzen Tag ghut beschäftigt! Um halb acht beginnt die Stationsarbeit, um halb fünf ist Spätbesprechung. Aber - man darf Studientage (1x/Woche) frei nutzen und einteilen, und wenn man Engagement zeigt, darf man auch mal früher gehen.
Insgesamt hat mir das PJ-Tertial sehr viel Spaß gemacht und ich habe praktisch viel gelernt!