Insgesamt war ich 4 Wochen in der Klinik Barmbek in der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Praktikum. Es hat mir dort sehr gut gefallen - man wird sehr herzlich ins Team aufgenommen und der Chefarzt zeigt sichtlich Interesse an den Studierenden. Wir wurden gebeten, jeweils im Morgenrapport ganz kurz ein Thema vorzustellen, welches uns im Verlauf des Vortages beschäftigt hat. Zum Beispiel wenn man sich näher über eine Tumorentität oder eine Klassifikation eingelesen hat, durfte man das am Morgen im Rapport kurz vorstellen (man liest dann ganz kurz vor, was man nachgeschlagen hat - dauert ca. 30sec). Ebenfalls auch Medizingeschichte oder anderweitige Themen durfte man vorstellen; z.B. bekannte Chirurgen in der Geschichte etc. Ich nehme an, dafür fiel die Vorstellung des Falls der Woche für uns Studierenden weg.
Von der Arbeit her war man primär entweder auf Station oder im OP. Auf Station nimmt man v.A. Blut ab, zieht Drainagen, kann nähen und Zugänge legen. Man durfte aber auch immer bei Sprechstunden mitgehen oder ebenfalls - falls es was Spannendes in der Notaufnahme gab - ebenfalls dort mitspazieren.
Insgesamt ist es eine sehr angenehme Lernatmosphäre - man bekommt viel erklärt, wenn man das möchte und im OP durfte man meistens auch nähen und das wird einem auch ganz geduldig erklärt, falls man das noch nicht oft gemacht hat :-) Man sieht auch viele verschiedene OPs und darf (wenn es nicht viele Studierende hat) auch jedes Mal mit an den Tisch. Ebenfalls darf man auch, wenn man fragt, bei der Visite aktiv mithelfen - Drainagen spülen, Wunde beurteilen, etc. (obwohl die meist ganz kurz dauert und jeweils vor der Frühbesprechung stattfindet).
Das einzig negative waren die frühen Visiten (beginnt um 7 Uhr, Frühbesprechung dann um 7.40 Uhr), dafür darf man eigentlich immer gehen vor 15 Uhr. Zudem wurde teils auch der Studierendenunterricht vom Haus kurzfristig abgesagt.
Ich kann das Praktikum in der Klinik Barmbek für Chirurgie-Interessierte, aber auch für jene, die sich über Chirurgie noch nicht sicher sind, wärmstens empfehlen!
Bewerbung
Ich habe den Chefarzt, Prof. Oldhafer ein paar Monate im Voraus angeschrieben, der mir sehr freundlich und auch rasch die Zusicherung für den Praktikumsplatz gegeben hat (als ausländische Studentin habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn man beim Sekretariat anschreibt, dass teils keine Antwort zurückkam) - er hat mich dann an die zuständige Frau Jana Bartels (hat den Überblick über alle Praktikumsplätze im Haus) weitergeleitet, sowie an Frau Dr. Nadine Köhler, die für die Studierenden zuständig ist.
