PJ-Tertial Unfallchirurgie in Klinikum Mitte (3/2022 bis 6/2022)
Station(en)
7, 9.3, ZNA
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Ich habe mein chir. Tertial in Bielefeld aufgrund der guten Bewertungen gemacht. Die Rotationen konnte man sich frei wählen.
Meine waren: 2 Monate Unfallchirurgie, 1 Monat Viszeralchirurgie, 1 Monat Plastische Chirurgie.
Unfallchirurgie:
Sehr gute Rotation, die ich nur empfehlen kann.
Der Tag startet meist um 6h45 mit Visite, bevor es dann zur Frühbesprechung um 7h30 geht. Danach geht man entweder in den OP, mit in die Notaufnahme oder (was bei mir eher selten war) auf Station. In einige OPs wird man schon vorher eingeteilt, häufig sagt einem der Chef aber am Ende der Frühbesprechung, in welchen OP man gehen soll/gebraucht wird. Einen direkten Ansprechpartner (beispielsweise einen zugeordneten Assistenzarzt) hat man leider nicht bzw. es hat nicht so gut geklappt, allerdings kann man sich bei Problemen oder Wünschen einfach direkt an den Chef oder einen der Oberärzte wenden.
Im OP ist man eher 2. Assistenz, da die Assistenzärzte viel in den OP kommen. Dadurch sieht man häufig aber auch besser. Nähen war bei mir leider eher eine Seltenheit, dafür durfte man ab und an auch mal selber schrauben o.ä. Die Stimmung im OP ist eigentlich immer sehr angenehm und es wird viel erklärt, sobald gemerkt wird, dass man sich interessiert. In einigen OP s ist man eingeteilt, aber man kann sich fast in jeder OP, die man sehen will, mit einwaschen (lediglich bei Frakturen an der Hand, bei denen zu wenig Platz ist, wurde es ab und zu abgelehnt).
In der Notaufnahme war ich häufig, wenn man gerade im OP nicht gebraucht wurde und es auch auf Station wenig zu tun gab. Je nachdem wer ZNA-Dienst hat, konnte man sehr gut mitarbeiten und eigene Patienten untersuchen und betreuen. Ich kann nur empfehlen, auch mal eine Woche Spätdienst in der ZNA zu machen (am besten mit einem Arzt, mit dem man gut klar kommt ), da Nachmittags mehr Räume zur Verfügung stehen, sodass man sich selber Patienten reinholen und in Ruhe untersuchen kann. Bis Mittags läuft dort ansonsten die BG-Sprechstunde.
Auf Station war ich meistens nur morgens zur Visite zu finden. Die Assistenzärzte sind größtenteils im OP und erledigen Stationsarbeit eher so zwischendurch. Wenn man da etwas machen will, muss man da schon aktiv hinterher sein. Blutabnahmen und Zugänge legen übernimmt die Pflege, lediglich bei Schwierigkeiten werden die PJler hinzugezogen.
Der PJ-Unterricht speziell von der UCH findet jeden Montag um 14Uhr statt und wird meistens vom Chef persönlich übernommen. Dabei werden mehre Fallbeispiele besprochen (manchmal verknüpft mit einem kleinen Untersuchungskurs), die meistens alle das gleiche Symptom mit jedoch unterschiedlicher Ätiologie haben. Man wird zwar häufig direkt angesprochen und gefragt, wie man vorgehen würde, aber es ist kein Problem, wenn man die Antwort mal nicht weiß.
Alles in allem ein Tertial, das ich sehr empfehlen kann. Das Team ist nett und sobald man sich ein wenig eingearbeitet hat, häufig bereit einem viel zu zeigen und beizubringen. Man muss allerdings auch ein wenig Eigeninitiative zeigen und aktiv auf die Leute zugehen.