Kurzfazit: Ein absolut lehrreiches Tertial, in einer sehr entspannten und gleichzeitig spannenden Arbeitsumgebung! Bedingungslos für Jede(r) mit Interesse an der Inneren Medizin zu empfehlen!
Organisation: Vorbildlich! Die PJ-Verwaltung erfolgt durch die Sekretärin der Allgemeinchirurgie. Man erhält alle nötigen Unterlagen, wird zur Personalabteilung geschickt, wo man Namenschild und weitere Dinge erhält. Anschließend erfolgte eine kurze Vorstellungsrunde mit allen Chefärzten und eine Führung durch die alten PJler. Termine für Hygiene- und Laborschulung gab es ebenfalls.
Team: Unterschieden wird zwischen einer kardiologischen und gastroenterologischen Abteilung, die von zwei Chefärzten geführt werden. Insgesamt herrscht eine sehr flache Hierarchie in einem jungen, kompetenten und freundlichen Team.
Einsatz/Stationen: Vorab sei gesagt, dass man immer als zusätzliche Verstärkung als PJler/in gesehen wird. D.h. man kann sich in Absprache mit anderen PJler/innen frei in der Abteilung bewegen und sich alles anschauen und wird nicht zu Pflichtätigkeiten verdonnert. Die Blutentnahmen morgens werden größtenteils durch MOAs erledigt. Bei großer Anzahl oder Krankheitsausfällen, ist dies aber sicherliche eine Aufgabe, die zu Tätigkeiten des PJs gehört. Ansonsten erfolgt die Rotation über die allgemeinen Stationen, Herzkatheter, Notaufnahme, Intensivstation, Funktion/Diagnostik. Zudem gibt es die Möglichkeit sich die Palliativstation und die beiden angebundene Praxen (Pneumologie und Onkologie) im MVZ anzuschauen.
Tätigkeiten: Hier steht einem alles offen und es handelt sich um eine sehr individuelle Sache. Wer an innerer Medizin ernsthaft interessiert ist, kommt voll auf seine Kosten. Man erhält Erklärungen und Anleitungen zu allen gängigen diagnostischen Verfahren und darf diese auch selber ausprobieren. Hierzu zählt vor allem Herzecho und Abdomenultraschall. Wer ein bisschen länger da ist, darf sich auch mal am Endoskop probieren und eigenständig Punktionen durchführen. Weiterhin gibt es die Möglichkeit im Herzkatheter aktiv mitzuwirken. Auf der Intensivstation bekommt man eigene Patienten zugeteilt und darf diverse Zugänge unter Anleitung legen. In der Notaufnahme darf man ebenfalls eigentständig Patienten betreuen, vorschallen, die Anamnese und Untersuchungsbefunde vorschreiben und anschließend wird das ganze besprochen - für mich war dies einer der lehrreichsten Bereiche. Auf der Station erhält man ebenfalls eigenen Patienten und macht alles, was dazu gehört: Visite, Briefe, Telefonate, Untersuchungen anmelden etc.
Unterricht: Generell wird für alle PJler in diesem Haus sehr viel Wert auf Unterricht gelegt, sodass man teilweise 2x täglich Unterricht hat. Insgesamt ist nur der Freitag unterrichtsfrei und es werden die Fächer: Kardio, Gastro, Anästhesie, Gyn, Radio, Allgemeinchirurgie und Unfallchirurgie unterrichtet.
Verpflegung/Bezahlung: Frühstück und Mittagessen ist kostenlos. Inkl. der Getränke. Man erhält 450€ monatlich.
Auf Wunsch erhält man ebenfalls einen kostenlos Parkplatz oder alternativ eine kostenlose Unterbringung im Wohnheim.
Fazit: Es gab zu meiner PJ-Zeit 7 Initiativbewerbungen durch ehemalige PJler/Innen auf 0 freie Stelle - ich denke mehr muss man nicht sagen.