Mein PJ in Garmisch war auch rückblickend die beste Entscheidung.
Das Team ist super nett und sehr motiviert einem praktische Skills beizubringen. Dabei sind mit Ausnahme von 2 OP-Schwestern alle sehr hilfsbereit und offen einem Alles zu zeigen/erklären und auch bei organisatorischen Problemen einem unter die Arme zu greifen. Ich fand es sehr angenehm, dass das Team eher überschaubar ist und man nicht lediglich eine Nummer ist.
Tagesablauf:
Früh kommt man zur Morgenbesprechnung (Mo/Fr: 7:30 DI/MI/DO 7:15, da dann Tgl. eine kleine Fortbildung fürs Team stattfindet). Danach gehts in den OP. Man bespricht sich mit anderen Studenten immer, wer wohin möchte und bleibt idR dort auch den Tag über. Bei spannenden Geschichten ist ein Saal-Hopping aber auch kein Stress. Dort darf man praktisch ab dem 1. Tag sehr viel und wird dabei immer gut angeleitet. Man hat immer das Gefühl, dass sich jeder mit einem freut, wenn es irgendwann etwas klack gemacht hat ;). Spinale und PDKs darf ein Student nicht stechen, was ich persönlich aber auch völlig in Ordnung fand. Mittagessen ist eine Selbstverständlichkeit. Die Uhrzeit des Feierabends ist abhängig von dem Wetter, der Motivation und dem Programm.
Di und Do- Mittag ist immer PJ-Unterricht.
Organisation:
Am ersten Tag kommt man in den Eingangsbereich der Klinik. Dort wird man von Frau Sandner oder einer Kollegin empfangen und bekommt direkt alles gezeigt. Wer sich wann wo melden soll/kann, wo man was findet, Zugänge für den PC, .... Einfach alles! Super cool!
Alle stehen auch immer bereit, falls man Hilfe braucht. Luxus an den man sich auf keinen Fall gewöhnen sollte, wenn man nicht alle 3 Tertiale in Garmisch macht.
Team:
Ich fand das Team im Zentral-OP Wirklich super und würde mit jedem einzelnen ein Bier trinken gehen. Der Chef ist, entgegen der Vorberichte, ganz anders als ich es erwartet habe. Anfangs ignoriert er einen ziemlich, sobald er aber merkt, dass man sich interessiert etc. kommt er immer mal wieder vorbei, erklärt einem was, hilft einen. Man kann ihn auch jederzeit alles fragen -Daumen hoch! Generell habe ich alle sehr lieb gewonnen und war sehr gedrückt, als mein Tertial zu Ende ging.
Auf Intensivstation ist die Stimmung im Team leider sehr mau. Ich war eine Woche dort und muss leider gestehen, dass ich es ziemlich unangenehm gefunden habe. Die Assistenzärzte dort sind die gleichen wie im OP, also super. Leider gibt es dort einen Oberarzt der mir eher das Gefühl gegeben hat, dass er es ziemlich anstrengend findet, wenn man da ist. Da er auch den Ton ggü. den Assistenten anschlägt, kann es schon auch sein, dass ich es einfach zu persönlich genommen habe.
Freizeit:
Tiptop! Man lebt direkt in den Bergen in einer wunderschönen Umgebung. Im Gesamtpaket fühlt man sich von Anfang bis Ende wie im Urlaub.
Wohnen:
Je nach Tertial ist man also im Wohnheim- aktuell Baustelle: Baubeginn 04/22- oder in Ohlstadt als WG untergebracht.
Im Wohnheim muss man erstmal schlucken. Jeder hat ein eigenes Zimmer mit Dusche, Toilette findet man auf dem Gang. DAs Zimmer ist mit einem Tisch, Bett und einem Einbauschrank ausgestattet. Generell ist es sehr heruntergekommen und die Toiletten auch ziemlich eklig. Der Geruch verrät einem auf dem Gang schon, was einen erwartet. Das Gute: Man gewöhnt sich doch ziemlich fix an den Zustand:D. Für die Küche muss man selber mitbringen, was man braucht. Generell kann man aber auch 3x/d in der Klinik kostenlos essen. Eine Waschmaschine und Wäscheständer stehen im Keller zur Verfügung. Kleines Schmankerl ist, dass jedes Zimmer einen Balkon besitzt.
Da in meinem Tertial die Bauarbeiten begonnen haben, war es tagsüber ziemlich laut (die Bohrarbeiten sollten jetzt aber beendet sein).