PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Salzkammergut Klinikum Gmunden (4/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Allgemeinchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe insgesamt 2 Monate in der (Allgemein-/Viszeral-) Chirurgie des Salzkammergut Klinikums Gmunden verbracht und hatte eine tolle Zeit!
Zur Chirurgie: man ist generell in der Ambulanz eingeteilt. Hier sieht man akute chirurgische Fälle sowie einbestellte Patient:innen zur Sprechstunde oder Nachkontrolle. Auch finden in der Ambulanz die Endoskopien statt, bei denen man immer gerne zuschauen darf. Ansonsten werden sehr oft KPJ-Studis im OP gebraucht, sodass man auch oft die Möglichkeit hat, in den OP zu gehen. Auf Station ist man nur selten; man kann theoretisch immer zur Visite mitgehen, diese empfand ich aber als weniger lehrreich als währenddessen in der Ambulanz tätig zu sein. Generell herrscht überall die Prämisse, dass man alles „darf“ aber nichts „muss“. Man kann in der Ambulanz viel hospitieren, z.B. in der bariatrischen oder Schilddrüsen-Sprechstunde. Wenn man mag, kann man auch die geplanten Aufnahmen erledigen oder eigene Patient:innen betreuen, dabei Anamnese machen, sich einen Plan überlegen, Diagnostik anordnen, dann alles mit den Ärzt:innen rücksprechen und am Ende die Berichte diktieren. Dabei konnte ich wirklich viel lernen. Auch ist es sogar explizit „gewünscht“, dass man, wenn man Lust hat, nach einiger Zeit selbst unter Anleitung eigene kleine Schneidepunkte in der Ambulanz durchführt, z.B Exzisionen von Nävi oder Atheromen. Es waren wirklich fast alle Ärzte und Ärztinnen im Team super nett und wertschätzend und meistens fand man einen Ansprechpartner, um sich bezüglich der Fälle rückzusprechen. Man bekommt nach kurzer Zeit das Gefühl, vollwertiges Teammitglied zu sein. Die Oberärzt:innen und auch die Assistenzärzt:innen waren zu meiner Zeit sehr engagiert, haben sehr gerne erklärt und hatten immer ein offenes Ohr. Hervorzuheben ist die Standortleiterin, der es wirklich ein großes Anliegen ist, dass die Studierenden etwas mitnehmen und gut im Team ankommen. Die Hierarchien sind flach; man duzt sich (fast) ausnahmslos. Auch von der Pflege in der Ambulanz kann man viel lernen und z.B. gemeinsam Verbandswechsel und Wunddokus durchführen oder ihnen den einen oder anderen Venflon oder Fadenzug abnehmen.
Im OP durfte man, je nach Operation und Operateur:in, erste oder zweite Assistenz sein. Man hält natürlich oft auch nur Haken oder führt die Kamera bei den Laparoskopien, bekommt aber, je länger man dort ist, häufig die Möglichkeit zu nähen (intrakutan, subkutan..), zu knüpfen, mal die Drainage anzunähen und selbst eine Varize zu ziehen; hier ist Eigeninitiative gefragt! Ich konnte während meiner Zeit dort wirklich viele „chirurgische Skills“ lernen und war immer gerne im OP.
Operativ sieht man ein breites Spektrum der Chirurgie - man sieht die Basics z.B. Appendektomien oder Cholezystektomien, außerdem Darmchirurgie und Proktologie. Ansonsten ist Gmunden Schilddrüsen- (Thyreoidektomien, Parathyreoiektomien), bariatrisches (Magenbypässe, Schlauchmägen) und Venenzentrum (Varizen-OPs).
Morgens beginnt der Tag 7:00 Uhr mit der Morgenbesprechung und endet i.d.R um 14:30 Uhr nach dem Röntgenrapport. Gelegentlich bleibt man auch mal länger, wenn man im OP gebraucht wird. Donnerstags konnte man mit dem Primar dem hepatobiliären Board beiwohnen. Gelegentlich gibt es für das ärztliche Team Fortbildungen, zu unserer Zeit hat die Pharmazeutin der Klinik für uns KPJ-Studis auch mehrfach interessante Vorträge gehalten.

Gehalt: Man bekommt aktuell monatlich 650€, davon gehen etwa 100€ Sozialabgaben ab (egal ob in- oder ausländischer Studi).

Essen: In der Cafeteria gibt es für 3,7€ ein Menü aus Suppe, Salat, Hauptgang und Dessert und immer eine vegetarische Option!

Wohnen: Ich habe im Schwesternwohnheim nebenan gewohnt. Es gibt Einzel- und Doppelzimmer für etwa 120-140€ pro Person. Es lebt sich ganz gut im Wohnheim; jedes Zimmer hat ein eigenes Bad und auf fast allen Etagen gibt es ausgestattete Küchen, die mehr oder weniger gut in Schuss sind. Es gibt einen kostenlosen Parkplatz mit Schranke hinter dem Wohnheim.

Konto: Benötigt wird ein österreichisches Konto für die Gehaltszahlungen. Ich war bei der Raiffeisenbank vor Ort und konnte mir sehr einfach ein Konto eröffnen (leider kostenpfichtig). Von anderen wurde mir die bank99 (offenbar kostenlos) empfohlen.

Deutsche/Internationale Studierende können sich über die Med. Uni Wien ganz unkompliziert und kostenlos eine Äquivalenzbescheinigung für das Tertial ausstellen lassen (https://www.meduniwien.ac.at/web/internationales/student-staff-exchange/studierendenmobilitaet/praktikumsaufenthalte/das-kpj-der-meduni-wien/).

Gmunden und das Salzkammergut sind zu jeder Jahreszeit eine wunderbare Wahl! Gmunden ist wirklich eine schöne Kleinstadt, in der es alles gibt was man so braucht: Cafés, Bars (Enrico Panigl), Restaurants (Hackl Pizza!), ein Kino/Theater, eine Shoppingmall und natürlich der See mit dem Hausberg, dem Traunstein! Man kann so viele Dinge in der Freizeit unternehmen; auch am Nachmittag kann man wandern gehen z.B. auf den Sonnenstein, Gmundnerberg, Miesweg, Grünberg, Langbathseen mit Signalkogel oder im See schwimmen. Das Salzkammergut bietet ansonsten unendlich viele Möglichkeiten, hier noch ein paar meiner Favoriten: Totes Gebirge (mit Hochkogelhaus, Schönberg, Wildensee, Offensee und Karstplateau), Sissi-Klettersteig am Loser, Bad Ischl mit Katrin-Steig, Drachenwand und Mondsee, Erlakogel, Schoberstein, Ski fahren in Dachstein West, Hallstadt …. Und noch so viel mehr, dass ich auf jeden Fall wiederkommen werde!
Bewerbung
Über Frau Seifert per E-Mail
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Mitoperieren
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Poliklinik
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07