PJ-Tertial Innere in Spital Altstaetten (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
A, B, C
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mir hat mein Tertial im Spital Altstätten wirklich gut gefallen!

An seinem ersten Tag bekommt man direkt einen Computer-Zugang und ein Telefon, alles hat super funktioniert. Das Haus ist sehr klein (!). Ingesamt ca. 80 Betten und besteht aus 4 Stationen.
Das ganze Team (ca. 10 AA, 3 OA, CA) ist super lieb, es werden alle geduzt und man wird direkt in das Team integriert. Es gibt keine extra Stellung als Student, wie es vielleicht in Deutschland der Fall ist, sondern man wird als Unterassistent betitelt und darf (je nach Können) eigentlich all das machen, was ein Assistenzarzt auch macht. Die Innere besteht hier aus einer Allgemeinen internistischen Station mit ca. 30 Betten. Dort liegen viele unterschiedliche, einfachere internistische Krankheitsbilder. Ich finde es super, um einen Überblick zu bekommen, gerade fürs Examen später oder auch für diejenigen, die vielleicht Hausarzt werden wollen. "Krasse" Fälle wie ein Herzinfarkt oder Diabetisches Koma oder LAE werden hier nicht behandelt, da das Spital keine Intensivstation hat. Wer Action will, sollte sich vielleicht lieber woanders bewerben.
Man darf sich quasi jeden Tag frei entscheiden, wo man arbeiten möchte. Ein feste Rotation gibt es nicht. Es gibt die Möglichkeit auf dem Notfall zu arbeiten, wo man selbstständig Patienten betreuen und die Briefe schreiben kann (hier sieht man ggf. auch mal Akutfälle, die dann verlegt werden müssen) oder man arbeitet auf der Station. Hier kann man eigene Patienten betreuen, bei Visite mitgehen, Aufnahmen machen und ab und zu gibt es auch mal studentische Aufgaben wie MOCA Tests oder Schellong Test (insgesamt aber deutlich seltener als in Deutschland). Außerdem kann man immer mit zu Sono, Gastro/Kolo zuschauen gehen und man kann auch bei ERCPs assistieren. Ab und zu gibt es Punktionen (Pleura, Aszitis, Liquor oder Cystofix-Anlagen), bei denen man assistieren oder selbst mitmachen darf. Blut abnehmen und Flexülen werden von der Pflege gelegt, so dass das keine unnötige Zeit am Tag beansprucht.
Während des Aufenthaltes ist man ca. 4-6 Wochen auch auf der Geriatrie eingeteilt. Die Arbeit dort ist weniger spannend als in der Akutmedizin, man kümmert sich überwiegend um die Aufnahmen und macht Visite. Es sind aber alle total nett und internistische Untersuchung lernt man hier auf jeden Fall.
Generell ist die Arbeit sehr flexibel und man hilft auch dort, wo man gebraucht wird. Als ich da war, gab es zwischenzeitlich keinen UA auf der Chirurgie, so dass wir ab und zu (ca. 1x/Woche) bei 1 oder 2 OPs mit aushelfen mussten (soll aber eher Ausnahme sein). Es besteht ebenso die Möglichkeit an Spätdiensten oder Wochenenddiensten teilzunehmen, dann betreut man auf dem Notfall auch chirurgische Patienten mit und darf zb nähen oder Luxationen versorgen. Pikett-Dienste gibt es nicht.
Die Arbeit beginnt 8 Uhr mit dem Rapport und endet meistens nach dem Nachmittagsrapport ca. 16:30 Uhr, ab und zu auch eher oder später, wenn man noch etwas fertig machen muss. Tagsüber ist es meistens entspannt, man hat immer Zeit für Mittag essen (sehr gut, aber auch teuer) und Kaffee Pausen auf der Terrasse. Außerdem gibt es jeden Tag 30 Min Fortbildung. Man muss auch selbst mal einen Vortrag vor dem Team halten. Thema ist komplett frei wählbar, aber die Aufregung ist natürlich trotzdem da :) aber es ist eine super Übung!
Man verdient ca. 1100CHF und muss 350CHF für das Wohnheim bezahlen. Das Wohnheim liegt leider im 4km entfernten Marbach (richtiges Kaff). Da der Bus recht teuer ist und auch nur selten fährt, bietet es sich wirklich an ein Fahrrad mitzunehmen! Sonst gibt es meistens auch jemanden mit Auto und man muss Fahrgemeinschaften bilden. Am Wohnheim gibts kostenlose Parkplätze, am Spital muss man für 30CHF/Monat einen Parkplatz mieten. Sonst ist das Wohnheim super, jeder hat sein eignes Zimmer mit Bad und es gibt eine Gemeinschaftsküche (MIT SPÜLMASCHINE). Man muss keine Angst haben, keinen Anschluss zu finden, da im Wohnheim eigentlich immer was los ist. :)

Altstätten selbst hat nicht so super viel zu bieten, ist halt ein Dorf. Bis nach St. Gallen braucht man ca. 40 Minuten, dort kann man gut weggehen und Party machen. Nach Österreich sind es ca. 15 Minuten (gut zum tanken und einkaufen!). Sonst hat man natürlich die Berge direkt vor der Nase. Bis ins Appenzell sind es ca. 30 Minuten, dort kann man super wandern. Bis nach Graubünden zum Ski fahren sind es ca. 45 Minuten, es gibt auch näher gelegene Skigebiete (ca. 30 Minuten). Bis zum Bodensee sind es auch ca. 30 Minuten, man kann aber auch super am alten Rhein baden (ca. 15 Minuten).

Also alles in allem: Wer ein bisschen allgemeine Innere, ein super liebes Team und tolles Ansehen sowie selbstständiges Arbeiten erleben will und am Wochenende in die Berge will, ist in Altstätten genau richtig. Wer Action und Nachtleben will, sollte sich vielleicht lieber an eine größere Stadt halten.
Bewerbung
Ca. 1-2 Jahre im Voraus (lieber früher)
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
EKGs
Punktionen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1100
Gebühren in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33