Notaufnahme, Diagnostik, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Ich hatte mich für die Gyn im Markus-Krankenhaus entschieden, da ich vor allem dem onkologischen operativen Bereich dieser Fachrichtung sehen wollte. Das Markus-Krankenhaus hat keine Geburtshilfe mehr, deshalb hatte sich das angeboten. Der Tag beginnt immer um 7:15 Uhr mit einer Frühbesprechung und der Übergabe vom Dienstarzt. Danach geht man entweder gleich in den OP oder mit auf Visite. Diese fällt immer ziemlich kurz aus, 2x die Woche ist Oberarztvisite. Danach bekommt man in der Regel ein paar Aufgaben zugteilet, wie z.B. Blutentnahmen (sind aber sehr sehr wenige, z.T. überhaupt keine), Drainagen ziehen, Nierensonos machen (Routine nach LSK). Das operative Programm ist sehr viel, es laufen normal immer mindestens zwei Säle in der Gyn. Teilweise auch 2,5 pro Tag, da werden schon PJler auch gebraucht. Im OP ist man dann zuständig für Patientenlagerung, Pathoscheine ausfüllen, assistieren, ausschleusen. Selbst darf man leider nicht so viel machen, das beschränkt sich dann eher auf Haken halten und Fäden abschneiden. Je nach Skills darf man aber z.B. die Axilla zunähen nach Sentinelentfernung, die Drainage festnähen oder bei einer Längslaparotomie vom anderen Ende anfangen zu nähen. Es werden auch einige OP mit Da Vinci gemacht, da hat man leider die Aufgabe zwischen den Beinen zu sitzen und den Uterusmanipulator zu bedienen. Auf Station ist an sich eigentlich nicht so viel zu tun, man kann auch mal ins Brustzentrum oder den ambulanten Chemoraum gehen. Die Oberarztsprechstunden sind etwas unregelmäßig und finden auch z.T. zwischen den OPs statt, da macht es mehr Sinn im Aufnahmezentrum sich an eine der Assistenzärztinnen hängt. Man kann auch immer die Patientinnen untersuchen und Ultraschall machen, was in anderen Häusern nicht selbstverständlich ist. Die Stimmung unter den Assistenten ist gut, das Team besteht aktuell nur aus Frauen und dem Chefarzt. Der Chef ist sehr nett und down to earth, man hat aber nicht wirklich viel mit ihm zu tun.
Für die geburtshilfliche Rotation geht es ins Bürgerhospital. Das sind 4 Wochen, dabei kann man sich den Zeitraum aussuchen. Im Idealfall kommt im zur gleichen Zeit der/die PJer/in der Gyn aus dem Bürgerhospital ins Markus-Krankenhaus. Da ist man dann eher nur Mitläufer, man macht jeden Tag ca. 30 Blutentnahmen und wenn die fertig sind kann man sich suchen, was man machen will (Kreissaal, OP, Ambulanz, Pränatal, Risikostation, Wöchnerinnenstation).
Im Markus-Krankenhaus gibt es 2x pro Woche PJ-Unterricht, der eigentlich schon bis auf wenige Ausnahmen stattgefunden hat. Mittwochs fand auch immer ein Radioseminar statt, aus dem man auch sehr viel mitnehmen kann.
Alles in allem ein gelungenes PJ im Markus-Krankenhaus, es wird einem nicht langweilig und wenn man auf OP steht, ist man hier an der richtigen Stelle.