Mein PJ in der Hämato/Onkologie hat mir sehr gut gefallen. Ich wurde zufälligerweise auf die Tagesstation F5 eingeteilt, was sich als richtiger Glückgriff rausgestellt hat. Ich hab in einem Ärzteteam mit 3 Ärzten zusammen gearbeitet, die alle sehr motiviert für Teaching waren. Einer der Ärzte hat sich auch die Zeit genommen, allgemeine Themen wie im Examen mit uns durchzusprechen, was eine sehr gute Übung war. Neben der Tagesstation in GH war ich auch 2 Wochen auf der Tagesstation in der Innenstadt, in der Gerinnungsambulanz und im Funktionsbereich Sonographie (LK Hals/Abdomensono). Das Pflegepersonal war auch super nett und es gab eine tolle Zusammenarbeit auf Station. Kleidung gab es vom Klinikum gestellt.
Meine häufigsten Aufgaben waren hier morgens die Ports zusammen mit den MTAs zusammen anzustechen, Labore abzunehmen und die Patienten anhand eines speziellen Fragebogen zu anamnestizieren und den Ärzten vorzustellen. Auch Kurzarztbriefe auf Boden von ausgearbeiteten Vorlagen kann man viele schreiben. Ansonsten durften die PJs auch die Aszitespunktionen machen, und wenn mal eine Knochenmarkpunktion anfiel durften wir die auch mit den Ärzten zusammen machen. Leider kamen davon nicht soviel auf die Tagesstation GH. Wenn es nichts mehr zu tun gab, wurden wir auch zeitig im Anschluss ans Mittagessen nach Hause geschickt. Wirklich lange Tage gab es nicht, weil die Patienten nach der Chemotherapie wieder nach Hause gehen und die Station gegen 16h00 zumacht. Nichtärztliche Botengänge fielen manchmal an, wenn man mal eine Blutprobe ins Leukämie-Labor oder ein Kreuzblut in die Transfusionsmedizin gebracht hat, dies war aber nicht so häufig.
Da einer der Ärzte dann in die Innenstadt rotiert ist, ergab es sich für mich, auch 2 Wochen in die Tagesklinik der Innenstadt vorbeizuschauen. Da einer der zwei Ärzte im Urlaub war, wurde ich voll in den Alltag integriert, durfte dafür auch aber unter Aufsicht des Arztes alle Aszites- und Knochenmarkpunktionen machen. Auch eine Liquorpunktion die anfiel durfte ich machen, was natürlich das Highlight war. Bei komplizierteren Fällen schaltete sich auch der Oberarzt ein, ging Labore mit uns durch und teachte ein bisschen.
Die allgemeine Organisation des PJ in Großhadern ist leider im Vergleich zu anderen Häusern nicht so gut. Die Hauptansprechpartnerin ist selbst Ärztin und kümmert sich um ihre Station und nebenbei um die PJler, was leider dazu führt, dass sie nicht viel Zeit für die PJler übrig hat. Man wird am ersten Tag kurz in alles eingeführt, und ist dann auf sich allein gestellt. Wenn man außerhalb von der eingeteilten Station sich Funktionsbereiche anschauen will, klappt das normalerweise in Absprache mit den Stationsärzten, von offizieller Seite aus sowas zu koordinieren gestaltet sich eher als schwierig, und leider ist auch nicht vorgesehen, dass man sich mehr als 2 Fächer der Innere anschauen kann. Ein Wechsel zwischen Innenstadt und Großhadern ist ebenfalls von offizieller Seite aus nicht möglich.
Das Essen in Großhadern wird netterweise zusätzlich zum Gehalt gestellt, ist geschmacklich aber leider kein Highlight. Man schafft es aber immer in die Mittagspause als PJler.
Es gab ein einen Kalender mit Vorlesungsterminen, es war aber leider nicht immer übersichtlich wo die Kurse stattfinden und oft sind sie auch ausgefallen.
