Die meiste Zeit waren wir zwischen 6-3 Studenten. Sodass mindestens jeweils ein Student auf der Unfallchirurgie/Septischen Chirurgie/ Orthopädie eingeteilt war. Die Studenten werden aber als Team gesehen, sodass wir auch auf den anderen Stationen Blut abgenommen haben, wenn jemand im OP war. Der Tag beginnt 7 Uhr mit der Visite, 7:30 Uhr geht es dann zur Röntgenbesprechung ( die bei mir über Microsoft Teams stattfand aber mittlerweile wieder in Präsenz stattfindet). Ab 8 Uhr geht es dann entweder in den OP oder auf Station. Montags gibt es vor der Besprechung meist noch eine kurze, interne Fortbildung. Diese ist für uns Studenten manchmal etwas zu Fachspezifisch aber ich konnte auch durchaus etwas mitnehmen. Wie auf vielen anderen chirurgischen Stationen auch stehen Morgens als erstes die Blutentnahmen an. Wenn man alleine für die 3 Stationen Blut abnehmen muss, weil die anderen im OP sind, dann sind es auch gern mal 20 Stück. Das kam bei mir aber selten vor. Ansonsten macht man ganz normale Stationsarbeit: Untersuchungen anmelden, Physio anmelden, Briefe schreiben, Rehas beantragen, Flexülen legen etc. Wenn man engagiert ist, kann man sich 1-2 Zimmer zuteilen lassen, für die man dann zuständig ist. An Tagen, an denen nicht so viel los ist haben sich die Assistenten auch gern mal mit mir hingesetzt und ein Thema durchgesprochen. Wenn man fragt, kann man auch mit dem Diensthabenden Arzt mitlaufen, sodass man auch mehr Aufnahmen und Schockräume zu sehen bekommt.
Im OP ist es leider oft das typische Haken halten, was man vom Chirurgie Tertial erwartet. Aber auch da gilt: wenn man Interesse zeigt und sich mit den anwesenden Gut stellt, dann erklären die meisten Operateure gern und lassen einen auch mal nähen oder knüpfen. Man kann auch jederzeit bei OP´s zuschauen, bei denen keine Studenten eingetragen sind.
Wenn eine OP länger als 15:30Uhr geht, dann wird man immer gefragt ob man ausgelöst werden möchte. Es wird natürlich gern gesehen, dass man noch da bleibt aber auch wenn man das Angebot annimmt, ist einem niemand böse. An ruhigen Tagen auf Station darf man auch mal eher gehen. In einem älteren Beitrag habe ich von den PJ-Diensten gelesen. Bei uns waren diese nur freiwillig. Die meiste Zeit war niemand von uns bis Abends da und es hat niemanden gestört.
Wenn man gern in die ZNA rotieren möchte, muss man eigentlich 16 Wochen Unfallchirurgie machen, in denen man dann 4 Wochen in die ZNA rotiert. Frau Tuczek hat aber auch einige Ausnahmen gemacht.
Pro:
+ 200€ / Monat + Mittagessen
+ insgesamt 3 Studientage im Tertial
+ Fortbildungen 2 Tage pro Monat, die wirklich gut sind.
+ sehr nettes Team
Kontra:
- keine klinischen Untersuchungen/ Therapie-&Entscheidungsfindungen
- wenn man keine Eigeninitiative zeigt, wird man nur als Blutabnehmer und Hakenhalter betrachtet.
Fazit: Wenn man Lust auf Unfallchirurgie hat, kann man durchaus eine schöne Zeit an der Klinik haben und einiges lernen. Es benötigt allerdings viel Eigeninitiative und Interesse, sonst wird man schnell übersehen und dient nur als Hakenhalter. Für ein schönes Tertial ist es auch wichtig euch mit den anderen PJ`s gut abzusprechen und in Op`s, Blutentnahmen und PJ-Telefondienst gerecht reinzuteilen.