Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Das ärztliche Team ist fantastisch! Es herrscht ein gutes Arbeitsklima und insgesamt sehr freundschaftliches Verhältnis zwischen den Ärzten, insbesondere Assistenzärzten. Als PJler wird man schnell ins Team integriert und wird auch regelmäßig für das gemeinsame Essen angerufen. Man ist mit allen bis auf die CÄ und wenige OÄ per du. Es gibt aktuell 3 Chefärzte, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte haben. Die Pflege ist durchweg sympathisch, offen gegenüber Studenten und bringt einem auf Nachfrage auch gerne die Basics der DK-Anlage, Wundversorgung etc. bei.
Zu den täglichen Aufgaben gehören typische Sachen wie BEs, Viggos und Visitendokumentation. Da es einen Blutentnahmedienst gibt, nimmt dies aber nicht zu viel Zeit in Anspruch und die Visiten sind interessant und hilfreich um sich auf Station einzubringen. Nach kurzer Zeit ist es möglich ganze Zimmer von Aufnahme bis Entlassung selbst zu betreuen. Die Stationsärzte stehen bei Fragen jederzeit zur Verfügung und segnen die Entscheidungen seitens des PJlers ab, halten sich ansonsten aber im Hintergrund, sodass man sehr autonom arbeiten kann. Eine weitere Aufgabe auf Station sind die Verlaufs- und Entlasssonografien (meist Frage nach Nierenstau oder Restharn). Mir persönlich hat es gefallen regelmäßig zu schallen, da ich zuvor nur wenig Erfahrung damit hatte. Es wird außerdem gerne gesehen, wenn man ein paar Briefe mit anlegt. Dafür gibt es aber tolle Vorlagen und es kostet insgesamt eher wenig Zeit und wird auch nicht als Pflichtaufgabe vorausgesetzt. Insgesamt ist man (bis auf die Erledigung der Sonos) sehr frei in der Gestaltung des Tages und überall Willkommen. Die Uro im Vinzenz verfügt über 2 Stationen, 1 großen Funktionsbereich (Uro-Röntgen, TUR-Saal und Behandlungsräume) und 1-2 Op-Säle. Im Funktionsbereich ist es möglich bei allem zuzuschauen und tlw. selbst zu zystoskopiere, PNF und SBF-Wechsel durchzuführen. Mit etwas Glück kann man auch mal einen DJK unter Aufsicht einlegen. Im Op ist man meist erste oder zweite Assistenz. Hier werden neben fast täglichen DaVinci Eingriffen ( RARP, RARC) und lap. Nephrektomien auch kleine (Hydrozelen, Zrikumzisionen) und große (Gracilisplastik bei Blasenfistel, offene Tumoroperationen etc). Operationen durchgeführt. Gegen Ende meines PJs hatte ich das Glück unter Aufsicht eine Abszessexzision am Skrotum durchführen zu dürfen.
Außerdem gibt es eine rein onkologische Abteilung, die primär Sprechstunden mit Therapieplanung, MRT-Fusionsbiopsien und Brachytherapie vornimmt und über einen KV-Sitz verfügt. Auch eine Rotation hierher ist möglich und lohnt sich sehr. Zudem gibt es die vorstationäre Sprechstunde und die Notaufnahme. In die Notaufnahme kann man wie überall anders jederzeit hingehen, wenn auf Station nichts zu tun ist. Es bietet sich jedoch an mal 24h-Dienste mitzumachen, da man hier viel sehen und selbst machen kann. Dieser geht von 7:30-7:30 Uhr und wird mit einem zusätzlichen freien Tag ausgeglichen (heißt Dienstag auf Mittwoch Dienst bedeutet Mittwoch und Donnerstag frei). Übernachten tut man entweder in einem freien Patientenzimmer oder in einem Behandlungsraum. Meistens ist aber die halbe Nacht etwas zu tun und die Zeit vergeht schnell.
Einziges Manko am PJ im Vinzenz ist der wenige PJ-Unterricht. Maximal 1x/Woche fand der Unterricht von irgendeiner Abteilung statt. Hier sind die Urologen zu loben, da wir als urologische PJler 1x/Woche separat Unterricht hatten bei dem wir auf das M3 vorbereitet wurden. Zunächst gab es durch einen von uns stets eine Fallvorstellung und dann eine anschließende Fragerunde zu einem bestimmten Thema der Woche.
Rückblickend kann ich jedem empfehlen hier ein Tertial zu absolvieren. Ich bin jeden Tag gerne zur Arbeit gegangen, habe viel gelernt und würde mich, wenn ich Urologie machen würde auch dort bewerben.