PJ-Tertial Innere in Carl-Thiem-Klinikum (5/2022 bis 9/2022)

Station(en)
Geriatrie, Zentrale Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Allgemeines:

Die Bewerbung für das CTK erfolgt über das PJ-Portal. Kurz nach Ende der Buchungsphase erhält man eine E-Mail der (sehr freundlichen und hilfsbereiten) Personalabteilung und kann seine Wunschrotation angeben. Hier gibt es keine festen Vorgaben darüber, wie lange ihr wohin rotiert. Ihr könnt euch von IMC, Geriatrie, Nephrologie, Kardio, Pneumologie, ZNA bis hin zur Rheumastation und Gastro alles wünschen. Auch spontane Änderungen des Rotationsplans sind während des Tertials ohne weiteres möglich. Am ersten Tag werdet ihr von der Personalabteilung freundlich in Empfang genommen. Es folgt eine kurze Einführung, eine Begrüßungstüte und die Anfertigung des Mitarbeiterausweises, über den ihr eure Arbeitskleidung bekommt. Nachfolgend werdet ihr auf eure Station gebracht. Ihr erhaltet zusätzlich eine Aufwandsentschädigung und kostenloses Mittagessen in der Kantine. Bei Bedarf wird eine kostenfreie Unterkunft.

Geriatrie:

Ich war vom ersten Tag an ausnahmslos begeistert von diesem wahnsinnig aufgeschlossenen und harmonischen Team. Angefangen von der Pflege über die Therapeuten bis hin zu den ärztlichen Kollegen, wurde ich herzlich aufgenommen, integriert und mit Rat und Tat begleitet. Es gibt am CTK zwei Geriatrie-Stationen. Ich verbrachte mein Tertial auf der größeren Station "Geri 1" und wurde am ersten Tag vom Leitenden Oberarzt in Empfang genommen, der fortan auch mein „Mentor“ war. Nachdem ich meine ärztlichen Kollegen, inklusive der sehr, sehr freundlichen und engagierten Chefärztin kennenlernte, wurde ich sukzessive an alle Aufgaben, die der Stationsalltag mit sich bring herangeführt. Meinen ursprünglichen Plan, nach 4 Wochen Geriatrie weiter zu rotieren, verwarf ich schnell und blieb volle drei Monate.

Tagesablauf / Aufgaben:
Der Tag begann morgens um 07:30 Uhr. Im Gegensatz zu anderen Stationen ist hier Blutabnehmen keine Pjler-Pflicht (alles kann- nichts muss). Es gibt auf der Geri1 eine unglaublich liebe, fähige und sehr hilfsbereite MFA, die sich eurer gern annimmt, wenn Ihr bei Blutentnahmen oder Flexülen legen noch Hilfe braucht und auch sonst immer ein offenes Ohr für euch hat. Um 08:30 erfolgt die Übergabe mit der Pflege- in der ihr, weil ihr Teil des Teams seid, gern am Vortag aufgenommene Patienten kurz vorstellen könnt. Dann startet, meist nach einem netten „Kaffee-Schnack“ unter Kollegen, die Visite (1x pro Woche Chefärztinnen-Visite). Dabei ist es selbstverständlich, dass ihr- wie so häufig- nicht nur Mitläufer seid, sondern jederzeit Fragen stellen, Untersuchungsbefunde erheben sowie weitere Diagnostik und Therapieplanung besprechen könnt. Nach der Visite ist Zeit für Anordnungen schreiben, Konsile erstellen sowie Röntgenbefunde und Untersuchungsergebnisse zu erörterm . Nach der Mittagspause (kostenfreies Essen in der Kantine) findet täglich um 13:30 uhr die Teambesprechung zusammen mit den (ebenfalls sehr lieben und hilfsbereiten) Ärzten der 2. Geriatriestation statt, in der die Patienten und ihre Verläufe kurz besprochen werden. Auch hier dürft ihr gern eure Patienten vorstellen und die ärztliche Übergabe üben. Am Rest des Tages folgt das Schreiben von Entlassungsbriefen (Hier erhaltet ihr so viel Unterstützung, Anleitung und Feedback wie ihr individuell benötigt. Jeder Brief wird Fach- oder Oberärztlich vidiert und gern mit euch besprochen). Da Geriater echte Alleskönner sind, erfolgen die meisten Untersuchungen / Interventionen auf Station. Egal ob Sonos, Pleura/Aszitespunktionen oder Bluttransfusionen: es wird euch alles geduldig und gern gezeigt, ihr dürft immer assistieren und werdet zum (unter Supervision) selber machen motiviert. Auch das Aufnehme neuer Patienten, inklusive Anamnese, körperlicher Untersuchung und das Erstellen erster Anordnungen, könnt ihr selbstständig- oder wenn gewünscht- unter Anleitung durchführen. Sobald ihr im Stationsalltag angekommen seid, dürft ihr unter Supervision eigene Patienten, von der Aufnahme über Diagnostik und Therapie bis hin zur Entlassung, selbstständig betreuen. Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass ihr für die spätere ärztliche Tätigkeit viel lernt, selbstständig arbeiten könnt und euch wohl fühlt. Bei Problemen jedweder Art erwartet euch stets ein offenes Ohr und jederzeit Hilfestellung.
16:00 uhr ist dann offiziell Schluss- an ruhigeren Tagen kann man als Studi auch gern früher in den Feierabend gehen oder noch auf einen netten Schnack mit den Kollegen bleiben.

Ein besonders großes und von Herzen kommendes Lob geht an den Leitenden Oberarzt Alexander Birkholz: ein toller Arzt und großartiger Mensch, der mit viel Herz, Engagement und vor allem Menschlichkeit, sowohl für seine Patienten als auch sein Team da ist -und mir ein ebenso toller Mentor war!

Ein kurzes Wort zur Geriatrie als Fachrichtung
Egal, ob ihr Innere mögt oder nicht: wenn ihr das ganze Spektrum der Inneren Medizin kennenlernen wollt, ist die Geriatrie genau das Richtige. Ob Ekkxikose, Herzinsuffizienz, Pneumonie oder Nierenzellkarzinom- es ist für jeden was dabei. Ganz nebenbei könnt ihr eure Kenntnisse in Neurologie und Orthopädie erweitern. Hier könnt ihr außerdem die Interdisziplinarität erleben, von der ihr in der Uni so viel gehört habt: Pflege, Ergo,- Logo,- Physio,- und Psychotherapeuten sowie Sozialarbeiter gehören zum Team und euren ständigen Begleitern in der Therapie. Euch erwartet ein bunter Mix aus akutgeriatrischen Patienten und solchen, deren Fortschritt ihr in einer 14-tägigen Komplextherapie begleiten könnt.
Ich kann es nur jedem wärmstens ans Herz legen, sich von der Geriatrie überzeugen zu lassen- insbesondere von dieser!

Rettungsstelle
Die letzten 5 Wochen habe ich in der Intermisnotaufnahme verbracht (es wird gerade eine neue RST nach amerikanischen Konzept gebaut). Dafür waren die ärztlichen Kollegen inkl. der zuständigen Oberärzte sehr freundlich und an einer guten Ausbildung interessiert. Man kann jederzeit mit den Ärzten mitlaufen ode eigene Patienten unter Supervision aufnehmen und behandeln. Da es sich um eine interdisziplinäre RST handelt, kann man ohne weiteres auch Wunden nähen oder neurologische Patienten mitbetreuen.
Auch eine Woche NEF ist nach kurzer, unkomplizierter Absprache möglich. 1x pro Woche hängt der Chefarzt ein Tagesrätsel (Patientenfall aus der Notfallmedizin) aus und bespricht es nachmittags (hier können alle Pjler des Hauses teilnehmen). Zusätzlich findet 1x in der Woche ein Simulationstraining für die gesamte RST statt, hier darf man z.B auch als Pj-ler die Teamleiterfunktion übernehmen.
Durch den stetigen Personalmangel und die „Übergangslösung“ während der Bauzeit, war der Tagesablauf für uns Studis teilweise ein wenig unorganisiert. Mit etwas Eigeninitiative und Selbstverständnis aber trotzdem eine lehrreiche Rotation.

Unterkunft:
Bei Bedarf erhaltet ihr eine Unterkunft. Es gibt kliniknahe Wohnungen, die zu meiner Zeit belegt waren und Unterbringungen nahe der Altstadt im Gästehaus der BTU. Dabei handelt es sich um 2-er WG´s. Pro Zimmer findet man Bett, Kleiderschrank, Tisch, Stuhl und eine Singleküche mit 2 Herdplatten (Kein Ofen, Mikrowelle, Wasserkocher, Kaffeemaschine). Das Bad mit Dusche teilt man sich mit der/dem Mitbewohner/in. Ich hatte Glück und eine relativ ruhige Wohnlage, Zimmer zum Innenhof sind hingegen aufgrund feiernder Studis häufig sehr laut. Im Sommer wird es zudem absurd heiß. Hingegen der Vorberichte gab es aber ein sehr gutes und stabiles Wlan. Mit dem Bus seit ihr dann auch in 10 Minuten am Klinikum (Fahrkartenzuschuss gibt es nicht). Großen Luxus sollte man hier nicht erwartetn, alles in allem ist es aber für die 4 Monate völlig OK.

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
EKGs
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
3
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4