Generell: work-life-balance in DK ein riesen Unterschied zu Krankenhausleben, wie man es kennt. Selbst die ÄÄ machen so gut wie keine Überstunden, es wird immer gemeinsam Mittag gegessen oder Kaffee getrunken und Schwerpunkt auf ein gutes Klima gelegt. Keine Hierarchie, jeder ist per du (selbst Patienten werden mit Vornamen angesprochen). Da es in Dänemark keine PJler gibt, war tlw. Verwirrung, was unsere Aufgaben sind, was aber in sofern gut war, als dass man sich sein Tertial super flexibel gestalten konnte (Station/ZNA/Ambulanz). Generell sind alle super lieb und erklären gerne, auch weil der Arbeitsdruck geringer ist und mehr Zeit da ist. Blutabnahmen werden von dafür eingestellten Laboranten übernommen, es wurden keine Hilfsjobs an Studis delegiert. Man hat vollständig ärztliche Aufgaben und kann Pt von anfang - ende selbst betreuen und in Konferenzen vorstellen. Fortbildungen gibts auch.
Es ist von Vorteil, wenn man konversationssicheres Dänisch spricht. Angeblich wurden auch schon mal Studis akzeptiert, die nur Englisch sprechen, hier wurde es verlangt und ich kann nur sagen, dass es auch von den Patienten/Pflege etc nicht suuuuper gerne gesehen wurde, wenn man mal ins englische gewechselt ist. Generell ist dänisch aber nicht super schwer zu lernen und man kommt schnell rein. Ich hatte vorher 3 Kurse bei der Uni zu Hause gemacht.
Freizeit gabs auch genug, die meisten Tage konnte man früher gehen und Studientage gabs auch liberal. Kopenhagen als Stadt ist super, grade im Sommer mit allem was das Herz begehrt, vor allem für Wassersport-Fans. Ab Mitte Juni-Mitte August findet alles draussen Stadt, das gute Wetter gefeiert und das Leben genossen. Wohnungs- und Lebenskosten sind hoch, man kann aber 600 Euro/Monat Erasmus bekommen.
All in all super Erfahrung. Einzig schwierig war, das vom LPA anerkennen zu lassen, weil das KH nicht auf der PJ Liste steht. Man muss nachweisen, dass die Ausbildungs- und Behandlungsstandards in DK die gleichen sind. War ordentlich Bürokratie, ist aber machbar, vor allem in Anbetracht dessen, dass hier im Tertial wirklich Fokus auf Lehre gelegt wird und nicht Personalmangel mit PJlern aufgefüllt wird, ist es das absolut wert.
Bewerbung
ca 9 Monate vorher über Kontaktformular auf der Website, das dann an die ausbildungszuständige OÄ weitergeleitet wurde