Disclaimer: Dies ist der gleiche Bericht wie der in der Allgemeinchirurgie, da hatte ich mich im Fach vertan. Ich habe mein PJ in der Inneren absolviert ( die Chirurgie ist genauso schlecht)
Das DKH in Wehrda ist absolut nicht (mehr) als Lehrkrankenhaus zu empfehlen!
Pro:
- nettes Team
- nette Pflege
- man kommt pünktlich raus
Der ganze Tag besteht quasi nur aus Blutentnahmen, Zugängen und Praktikantenaufgaben. Da das Personal immer weniger wird (verständlicherweise kündigen die Ärzte nach und nach alle), ist es täglich so dünn besetzt, dass ein PJler nur noch gebraucht wird, um die billigen Aufgaben zu erledigen.
Wenn alles Blut abgenommen ist, und alle Zugänge gelegt sind, könnte man zwar theoretisch an der Visite teilnehmen, allerdings kommt meist die Bitte, auf der anderen Station auch noch Blut abzunehmen (da der dortige Arzt auch sonst nicht alleine hinterher kommt), dazwischen. Selbst wenn das mal nicht der Fall ist, geht man leider trotzdem meist leer aus, da entweder die Visite schon vorbei ist, oder aus Zeitgründen gar nicht stattfindet.
Zeit für Lehre hat hier generell niemand. Interesse an Lehre scheinbar auch nur die Wenigsten.
Mein Wunsch, ein paar Wochen auf der Intensivstation zu verbringen wurde nur gestattet, wenn ich vorher die Blutentnahmen der Stationen erledige....und meine Bitte, mich anzurufen, sobald die Visite auf Intensiv losgeht, wurde ausnahmslos jeden Tag "vergessen", sodass ich auch hier keinen Erfolg hatte, endlich mal etwas zu lernen oder Spannendes zu sehen. Wenn ich dann tagsüber noch Zeit auf der Intensiv verbracht habe, ging das immer nur so lange gut, bis ich auf den peripheren Stationen wieder für andere "Wichtige PJler Aufgaben" gebraucht wurde...
Die Notaufnahme war fast immer abgemeldet, da das Haus aufgrund von Personalmangel abgemeldet war. Wenn ich dort mal dabei sein konnte (immer nur bis zum nächsten Anruf, dass ich mal kurz eine Blutentnahme machen solle), hatte ich ab und zu die Chance, einen Patienten zu untersuchen. Doch leider beschränken sich die Krankheiten aufgrund der Größe und Kompetenz des Hauses meist immer wieder auf dieselben Krankheitsbilder, sodass auch das schnell langweilig wird. Spannende Fälle? Fehlanzeige...
Also auch hier keine Lehre...
In die Diagnostik (Sono und Endo) bin ich ab und zu geflohen, doch auch hier wurde stark an Personal reduziert (Endo nur noch 1x/Woche überhaupt besetzt, Sono nur ab und zu besetzt).
Insgesamt habe ich hier absolut nichts gelernt, außer Blut abnehmen und Zugänge legen.
Es hat niemanden interessiert, ob ich da war, und wo ich war, solange das Blut fertig abgenommen ins Labor gebracht wurde.
Das Haus ist absolut nicht zu empfehlen, weder fürs PJ noch für Famulaturen!