Die Hauptaufgabe als UA (PJler bzw. Wahlstudent) besteht darin die OPAS (Chirurgische und Anästhesiesprechstunden vor geplanter OP) vorzubereiten und Haken zu halten (Siehe frühere Rezensionen).
Alles andere schien mir keine Priorität zu haben. Vor allem kommt meiner Meinung nach das Teaching zu kurz.
Von Fortbildungen, die nicht im Rahmen der kurzen Vorträge im Morgenrapport gehalten werden, bekommt man nur auf Umwegen bzw. durch persönlichen Kontakt mit. Zudem können diese auch nur besucht werden, wenn es noch Restplätze für UAs gibt. Erklärungen oder Kommentare zu den OPs gab es meiner Ansicht eher wenig.
Besonders negativ ist mir leider die Stimmung in den OPs der Viszeralchirurgie aufgefallen und damit einhergehend auch der Respekt gegenüber den UAs.
Sonst ist das Personal jeder Profession freundlich und hilfsbereit bis auf prominente Ausnahmen, von denen man hört bzw. mitbekommt.
Eine Strahlenschutzüberwachung fehlt für UAs, also keine Dosimeter für UAs .
Die Pikett-Dienste unter der Woche und am Wochenende, die zu besetzen sind, können sehr anstrengend sein (Dazu auch frühere Rezensionen). Hier gilt auch: Je weniger UAs desto mehr Piketts für den/die Einzelperson.
Besonders positive sind einige Personen aufgefallen, die sich wirklich für die UAs engagieren. Diesen sei an der Stelle nochmals gedankt! Jene waren ein echter Lichtblick. In sehr guter Erinnerung ist mir ein umfangreiches Einzel-Teaching aus der Anästhesie geblieben.
Good to know:
Auf ausländische Studenten kommt bei einer Beschäftigung von länger als 90 Tagen ein Antrag bzw. eine Meldung bei den Migrationsdiensten in Thun zu. Ein Ausweis L EU/EFTA (Kurzaufenthaltsbewilligung) kostet um die 70CHF Gebühr.
Für ein Auto kann man eine Parkberechtigung im Parkhaus des Spitals für um die 120CHF Monatsgebühr beantragen (Bergstraße 4, 3600 Thun, Schweiz)
Eine Äquivalenzbescheinigung für deutsche PJ-Studierende kostet 50CHF Gebühr (https://ilias.unibe.ch/goto_ilias3_unibe_cat_1385798.html)
Bettwäsche für die Personalzimmer wurde gestellt. Mikrowellen gab es zu meiner Zeit nicht
Post an die Adresse der Personalwohnung zu erhalten, gestalte sich schwierig, da man seinen Namen nicht am Briefkasten anschreiben darf und es auch keinen passenden Schlüssel zum Öffnen gab. Leider werden die Gehaltsabrechnungen an die Adresse verschickt (das kann wohl nicht geändert werden)
Alles im Allem:
Mehr als einen Monat an dem Spital kann ich nicht empfehlen. Ansonsten ist das Berner Oberland sehr schön und es gibt viele Möglichkeiten seine Freizeit in der Natur zu verbringen oder in Bern.
