Am ersten Tag gibt es gegen einen Pfand von 20 Euro eine Transponderkarte, danach werden die Verträge unterschrieben und daran schließt sich eine Einführungsveranstaltung mit einer Führung durch das Haus an. Es wird gezeigt, wo man sich alle paar Tage im Keller seine Wäsche abholen kann und es werden Schlüssel für die Schließfächer verteilt. Danach kommen alle zusammen das erste Mal in den Genuss des Essens in der Mitarbeiterkantine. Dem Essen würde ich großzügige 1 von 5 Sternen geben. Ein Stern dafür, dass ich immerhin nie eine Lebensmittelvergiftung davongetragen hatte. Es ist aber so ziemlich das schlechteste Essen, an das man im PJ geraten kann. Die Portionen sind für Kinder oder Essgestörte bemessen. So genau weiß ich das nicht. Gemüse ist immer TK, der Rest aufgewärmt oder aus der Tüte gezaubert und jeden 2. Tag gibt es Sauce Hollondaise in den wildesten Kombinationen. Für die PJ'ler gibt es nur die 2 günstigsten Essen umsonst. Sonst zuzahlen. Zum Ende hin gab es sogar nur noch ein Gericht, für das man nicht hätte zuzahlen müssen. Manchmal vegetarisch, manchmal nicht. Das Patientenessen ist dagegen Haute Cuisine.
Kleidung wird gestellt, Schließfach auch, Telefone gibts keine (wenn du für BEs irgendwo hinkommen sollst findet sich aber ein Weg, keine Sorge!), Arbeitsplatz auf Station oft ja, manchmal besetzt. Auf der Rettungsstelle kann man sich an einen kleinen mobilen Rechner setzen. Geld gibt's keins. Meist sind 3 PJler und in den Ferien Famulanten auf der Inneren. 1 PJ'ler auf Staion C0, 1 PJ'ler auf Station B0 und 1 PJ'ler in der Rettungsstelle. Studientage gibt es einmal pro Woche. Uns wurde am ersten Tag gesagt, wir sollen darauf achten, dass immer ein PJ'ler für die Stationen da ist. Trotzdem haben wir alle immer zusammen am Freitag frei genommen. Hat dann auch kein Problem mehr dargestellt.
Der Tag beginnt um 8:15 mit der Frühbesprechung, am Dienstag um 8:00 zur viertelstündigen Weiterbildung durch die Assistenzärzte. um 8:30 ca. gehen dann die Stationsärzte, die betreuenden Oberärzte und die PJ'ler / Famulanten in die Röntgenbesprechung. Am Montag findet anschließend um 9:00 die UCh-Weiterbildung für Studenten statt, wo man auch als PJ'ler der Inneren hingehen kann. Manchmal waren wir auch die einzigen, weil die PJ'ler aus der ACh / UCh - für welche die Veranstaltung eigentlich gedacht ist - im OP stehen müssen.
Danach geht es auf Station. Auf der B0 sind die BE's und Flexülen über den Tag überschaubar. Die paar die rumliegen schafft man bis 9:30, um dann bis 12 bei der Visite mitlaufen zu können oder nach Absprache seine eigenen Patienten visitieren / dokumentieren zu können. Auf der C0 hat die Pflege über die gesamte Zeit in der ich da war kategorisch kein Blut abgenommen und keine Flexülen gelegt. Da lagen dann morgens immer ca. 16 BE's und ein paar Flexülen, über den Tag wurden es natürlich noch mehr. Die Ärzte haben teilweise auch ein paar übernommen. Trotzdem war ich heilfroh, als ich nach 4 Wochen endlich dort weg konnte.
Die Assistenzärzte sind fast alle super nett, beantworten gerne Fragen, lassen einen vor-/nachschallen, Reha-Anträge und Arztbriefe schreiben wenn man will, wenn man nicht will ist das bei den meisten auch kein Problem. Sie sind super kulant, wenn es um die Mittagspause geht. Man kann Essen gehen wann und wie lange man will und man kann auch jederzeit ins Echo oder in den Katheter mitgehen, vor allem wenn auf Station nichts los ist. Im Katheter darf man aber nur im Schaltraum sitzen. Was ich überhaupt nicht schlimm fand, da man über die Monitore ja alles sieht und die Pflege ist super nett und erklärt von sich aus sehr viel. Dadurch nimmt man im Schaltraum sicher mehr mit, als würde man im Katheter stehen. Um 14:30 Uhr ist dann die Nachmittagsbesprechung. Diese geht zwischen 5 - 50 Minuten. Danach kann man dann meist nachhause (außer es haben sich auf der C0 in der Zwischenzeit wieder 6 BE's angesammelt), wenn man möchte kann man aber auch bis 16:30 Uhr seine Zeit absitzen mit Arztbriefe schreiben, aber man kann auch gegen 15 Uhr gehen, wenn man möchte.
Die Rotation sieht für 1 Monat die Rettungsstelle für jeden PJ'ler vor. Diese Rotation hat mir mit Abstand am meisten Spaß gemacht. Man kann sich Patienten raussuchen und als 1. Untersucher Anamnese und körp. Befund erheben, dokumentieren, das weitere Vorgehen überlegen und dann mit einem Arzt besprechen. Ich fand es super spannend, am nächsten Tag im System noch mal nach dem Patienten zu suchen, um zu schauen wie es nach meinem Dienst weiterging, teilweise auch zu sehen, dass er jetzt bei uns auf Station liegt und dort den weiteren Verlauf beobachten zu können. Man kann sich seine Zeit gut selbst aufteilen auf der Rettungsstelle, man kann auch mit in den Schockraum. Und man muss kein Blut abnehmen.
Zusammenfassend fand ich das Tertial sehr lehrreich, eigentlich auch ziemlich entspannt (die C0 hier mal ausgeklammert) und ich hatte eine gute Zeit, maßgeblich auch durch die anderen PJ'ler bedingt (♥). Ich würde es wieder wählen, hoffe aber inständig beim M3 auch mit Kardiologie ranzukommen, denn viel mehr sieht man tatsächlich in der Inneren im UKB nicht.