PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Heinrich-Braun-Krankenhaus (6/2022 bis 10/2022)

Station(en)
Allgemeinchirurgie und Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Standort: HBK Kirchberg (Mutterklinik HBK Zwickau -> es besteht nach der Einschreibung die Möglichkeit, statt nach Zwickau in die Zweigstelle Kirchberg zu gehen)

Im Vorfeld wurde mir von Vielen abgeraten mein Chirurgie-Tertial im HBK Kirchberg zu absolvieren. Ich hörte oft Sätze wie „Was willst du dort lernen? Das Haus ist viel zu klein. Geh doch lieber nach Zwickau, dort siehst du ‚richtige‘ OPs“. Rückblickend bin ich mit meiner Entscheidung, dennoch nach Kirchberg gegangen zu sein, sehr zufrieden.
Ich habe mein Tertial in zwei Teile geteilt, in der Viszeralchirurgie begonnen und bin anschließend in die Unfallchirurgie und Orthopädie gewechselt. Da ich die einzige Studentin auf den Stationen war, konnte ich bei nahezu jeder OP dabei sein und mir schnell die Grundlagen und Techniken des chirurgischen Assistierens aneignen. Oft gab es am Ende der OP sogar so viel Zeit, dass ich selbstständig die Hautnähte setzen durfte, was mir besonders viel Spaß gemacht hat. Das operative Spektrum beinhaltete in der Viszeralchirurgie eine große Zahl proktologischer Eingriffe, aber auch chirurgische Standardeingriffe, wie Cholezystektomien, Appendektomien oder Hernienoperationen standen jede Woche auf dem Plan. In der Unfallchirurgie wurden Gelenkspiegelungen durchgeführt, verschiedenste unfallbedingte Knochenbrüche behandelt und Hüftendoprothesen eingesetzt. Häufig hatte ich die operierten Patienten bereits in der Sprechstunde oder Notfallambulanz kennengelernt und untersucht, was es mir erlaubte den gesamten Verlauf der Patienten, von der ersten Vorstellung bis zum Entlassungsbrief mitzuerleben. Dies erwies sich als großer Vorteil dieses kleinen Hauses für meine Ausbildung. Ich konnte sowohl auf Station, als auch im OP, in der Notaufnahme und bei den Sprechstunden dabei sein und habe somit eine abwechslungsreiche Ausbildungszeit erfahren. Ein weiteres Highlight waren für mich die Hospitationen bei den Notarzteinsätzen. Auf Anfrage wurde ich mehrfach mit einem „Piepser“ ausgestattet und es wurde mir die Möglichkeit geboten, die diensthabenden Notärzte bei ihren Einsätzen zu begleiten. In dieser Form wurde mir das in noch keiner Klinik vorher ermöglicht.
Besonders möchte ich betonen, wie offen, freundlich und lehrbereit ich das gesamte Team des HBK Kirchberg erlebt habe. Jede Berufsgruppe, von den Gesundheits- und Krankenpflegern in der Notfallambulanz, über das OP Personal bis hin zu den Ärzten hat mir medizinische Abläufe erklärt, praktische Fähigkeiten beigebracht und Theoriewissen vermittelt. Sogar Ärzte aus nichtchirurgischen Fachbereichen, wie der Neurologie haben mir einen Exkurs in Ihre Kliniken ermöglicht und z.B. das Wechseln von Trachealkanülen beigebracht. Ich hatte das Gefühl, dass es etwas Besonderes war, eine Studentin im Klinikum zu haben und dass sich alle bemüht haben, mir ein lehrreiches Tertial zu ermöglichen.
Negativ kann ich nur erwähnen, dass aufgrund von Baumaßnahmen kein CT im Haus verfügbar war. Dies hat sicherlich dazu geführt, dass der eine oder andere interessante Patient vom Rettungsdienst in ein anderes Klinikum gebracht werden musste.
Wenn man als Studierender in seinem PJ Tertial große, vielstündige Operationen, wie Nierentransplantationen oder die Versorgung von Polytraumata erleben möchte, ist das HBK Kirchberg mit Sicherheit die falsche Klinik. Für alle, die ein abwechslungsreiches Tertial in einem Krankenhaus suchen, in dem sich inmitten eines familiären Teams Zeit für die Lehre von Grundlagen genommen wird, ist das HBK Kirchberg sehr zu empfehlen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Mitoperieren
Braunülen legen
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2