Allgemeines/Betreuung:
Mir gefiel eigentlich alles am PJ sehr gut. Es gab 2 Oberärzte als PJ-Betreuer, die für jegliche Orga-Fragen zur Verfügung standen sowie den PJ-Unterricht organisiert haben. Insofern waren wir von der Orga her schon gut abgedeckt. Die Assistenz-/Fachärzte der Stationen/Ambulanzen sahen uns PJ-ler als angehende Kollegen an (und nicht nur als Studenten) und waren sehr bemüht, lehrreiche Aufgaben zu verteilen (und nicht nur „Sekretärarbeit“/Botengänge etc). Ich wurde sowohl ärztlicherseits als auch von der Pflege meistens sehr nett ins Team aufgenommen. Auch die Oberärzte der Bereiche waren mir stets sehr aufgeschlossen gegenüber und haben mich mit zu speziellen Untersuchungen mitgenommen, mir viel erklärt und mich unter ihrer Aufsicht Dinge machen lassen. Ich war positiv überrascht, dass sogar sie sich Zeit für mich als PJ-ler genommen haben. Zumeist war man als einzelner PJ-ler auf einer Station bzw. maximal zu zweit (dann konnte man sich aber gut zwischen den Unterfachbereichen oder Früh-/SPätschicht aufteilen), sodass wir uns nicht mit mehreren PJ-lern um Arbeit „kloppen mussten“.
Generell habe ich viele verschiedene Tätigkeiten durchgeführt: Patienten jeglichen Alters aufnehmen/untersuchen/Anamnese; Zugangsanlage und Blutabnehmen, auch kapillär oder aus einem Brociac/ZVK; Briefe schreiben; Untersuchungen im PC anmelden; Patientengespräche führen (ggf unter Aufsicht wie z.B. Aufklärungsgespräch); Assistenz bei Eingriffen wie ZVK-Anlage/arterieller Zugang; Lumbalpunktion/Knochenmarkspunktion unter Anleitung selbst durchführen.
Rotation durch Fachbereiche:
Das Tertial war so organisiert, dass man durch mindestens 3 Fachbereiche rotiert. Davon 3-4 Wochen in der pädiatrischen Notaufnahme. Die restliche Zeit wurde üblicherweise verteilt auf mindestens eine Ambulanz (KA02 = Immuno-/Rheumambulanz; KA04 = Onkoambulanz) sowie mindestens eine Station (KK02 = Endokrino/Stoffwechsel/Neuro; KK03 = Kardio/Pulmo/Gastro; KK04 = Onko; selten auch mal KK05/Ki06 = Neonatologie/Intensiv). Manche von uns hatten aber sogar vier Rotationen, so auch ich. Ich war auf KK05/Ki06, Notaufnahme, KK04 und KA02. Aufgrund besonderen Interesses an der Gastro durfte ich in Rücksprache mit den Oberärzten auch einige Tage zusätzlich dort auf der KK03 verbringen.
Zusätzlich zu den Rotationen hatten wir auch die Chance, 3 einzelne Tage in Wunschbereichen zu verbringen. Hierzu zählten neben den normalen Stationen/Ambulanzen der Pädiatrie auch externe Bereiche, die nicht ganz direkt zur Kinderklinik gehören. So konnte man z.B. auch mit in den Kindersaal der Frauenklinik, die pädiatrische Radiologie, den ambulanten Kinderpalliativdienst oder auf die KMT-Station. Diese drei einzelnen Tage habe ich ausgenutzt und fand es total gut, so noch Einblicke in weitere Bereiche zu erhalten. Insbesondere den Tag mit dem ambulanten Palliativteam fand ich sehr eindrucksvoll.
Dienstzeiten/Schichtdienst:
Auf allen Stationen/Ambulanzen geht es um 8 Uhr los. Die Endzeit kam immer etwas auf die eigene Motivation/Lernbereitschaft, die betreuenden Ärzte sowie den anfallenden Arbeitsandrang an. Ich bin meistens zwischen 16 und 17 Uhr gegangen; einige Male jedoch auch erst gegen 17:30 Uhr. Hätte ich aber gewollt und nachgefragt, hätte ich sicherlich auch deutlich früher gegen können. Bei privaten Terminen am Nachmittag war das auch kein Problem, früher zu gehen. Da ich nur möglichst viel lernen wollte und mir diesen Fachbereich auch als meinen zukünftigen Arbeitgeber vorstellen kann, bin ich gerne länger geblieben.
Es ist gerne gesehen, im gesamten Tertial ca. 3 Wochenend oder „Nachtdienste“ in der Notaufnahme zu machen. Allerdings erst nach der Notaufnahme-Rotation. Wochenenddienst bedeutet von 8-16 Uhr; hier kriegt man als Ausgleich irgendeinen anderen Tag frei (selbst ausgesucht). Der „Nachtdienst“ geht von 16-24 Uhr; hier hat man den nächsten Tag ausgleichsfrei. Ich fand diese Dienste stets sehr angenehm und habe sie gerne genutzt.
Reguläre Studientage gibt es nicht.
Unterricht/Lehre:
Einmal pro Woche gibt es ein PJ-Seminar, üblicherweise Freitags von 15:15 bis 16 Uhr. Hierfür gab es einen festen Seminarplan mit den unterschiedlichsten Themen und Dozenten (Oberärzte). Diese Seminare fanden annähernd immer statt und waren stets inhaltlich sehr gut. Die wenigen Male, wo das Seminar doch mal ausfiel, wurden wir vorher darüber per Mail informiert, sodass wir nicht unnötig auf einen Dozenten warten mussten. Zusätzlich dazu hat sich einer unser PJ-Oberärzte die Zeit genommen, zwei Spezielseminare anzubieten (Infusionen; Schmerzmedikation). Beide waren sehr gut und hilfreich. Ebenso hat dieser Oberarzt praktische Kurse für uns im Träf (Trainingszentrum für ärztliche Fertigkeiten) organisiert, die wir nachmittags nach der Arbeit noch freiwillig besuchen konnten. Hierbei hatten wir folgende Themen: Blutabnahme/Zugangsanlage bei Säuglingen; Auskultationskurs; Lumbalpunktion + Blasenpunktion; Umgang mit ZVK/Broviac.
Ingesamt war ich sehr zufrieden und kann die Pädiatrie am UKD nur sehr empfehlen!