Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Vorerst ist zu sagen, dass die meisten Mitarbeiter:innen stets nett und umgänglich waren, jedoch bei der schlechten Organisation in diesem Haus teils eine hohe Frustrationstoleranz gefragt ist.
Generell:
Erster Tag war ein absolutes Chaos, PJ-Beauftragte der Chirurgie nicht im Haus, teilweise wurden PJs total vergessen und die Personalabteilung wirkte sehr überrascht (Fast alle PJ-Angelegenheiten wurden von einer Praktikantin erledigt, die teilweise sehr überfordert wirkte, die eigentliche PJ-Beauftrage der Personalabteilung/Klinik haben wir nie gesehen)
Man bekam einen Zettel in die Hand gedrükt und wurde losgeschickt, alles zu erledigen.
Es gab keine Toilettenschlüssel für PJs, also musste man entweder im OP oder auf die Besucher-WCs. Sollte man das Glück haben einen Spind erwischt zu haben (das hatten nicht alle) waren diese in einem heruntergekommenen, verdreckten Nebengebäude, welches teilweise noch mit altem medizinischem Gerät bestückt war, keine Toilette oder Dusche, keine Feuermelder / Feuerlöscher oder Notausgang-Schilder und der Spind war auch nicht sonderlich gross.
Des Weiteren merkt man, wie der Asklepios-Konzern an allen Ecken und Enden spart: Teilweise läuft man mehrere Stationen ab, um die benötigten Materialien für BEs und Viggos zusammenzusuchen, weil das Modullager auf der eigenen Station leergefegt ist, Siebe im OP sind teilweise nur spärlich bestückt, Operateur:innen erhalten nicht die gewünschten Instrumente, bestimmte Skalpell-Klingen fehlen, andere Materialien sind nicht vorhanden etc pp.
Essen war fast immer möglich, das Personal in der Kantine immer freundlich und es hat auch geschmeckt, auch wenn sich die Gerichte sehr schnell wiederholen.
Man konnte sich einen Studientag in der Woche nehmen.
OTAs bis auf eine Ausnahme unglaublich nett, kollegial und aufgeschlossen, sodass man sich im OP wohlfülen konnte.
Unfallchirurgie/Orthopädie (Insgesamt Note 4-)
Sehr netter Chef, auch wenn man wenig mit ihm zu tun hatte.
Größteils nette Ãrzt:innen, die jedoch aufgrund einer dünnen Personaldecke leider kaum Zeit hatten etwas zu erklären.
Hauptaufgabe waren BEs (schonmal bis zu 20 Stück am Tag), Viggos und Haken halten bei Hüft-TEPs.
Eigenständiges Arbeiten in der ZNA auf Nachfrage möglich (sehr zu empfehlen).
Plastische Chirurgie (Insgesamt Note 2)
Sehr nettes, kleines Team (1 AiW+OA), man wir gut integriert und man versucht einem auch etwas beizubringen. Bei handchirurgischen Eingriffen kann man natürlich wenig machen, wenn mit Mikroskop oder Lupenbrille gearbeitet wird, bei größeren Eingriffen (Lappenplastiken, Brustaufbau, Bauchdeckenstraffung) darf und kann man gerne mithelfen.
Generell die beste chirurgische Abteilung im AK St Georg in der ich war und die ich auch uneingeschränkt empfehlen würde.
Allgemein- und Viszeralchirurgie (Insgesamt Note 3)
Nicht sonderlich große Abteilung (ca 15 Pat stationär + 1 OP-Saal), dafür aber absolut Überladen mit Studierenden im PJ oder Famus (teilweise bis zu 7 gleichzeitig!). Ärzt:innen größteils nett und so aber auch nicht alle am teaching interssiert. Sehr netter und kompetenter Physician Assistent, von dem man auch viel lernen kann wenn man möchte. Durch das hohe Aufkommen an Studierenden wurden Dienstpläne geschrieben, sodass man sich nicht gegenseitig auf die Füße tritt. Chefin wünscht dann auch, dass Samstags (und manchmal Sonntags PJs im Haus sind und die Dienste unterstützen). Morgens müssen die BEs gemacht werden (nicht viele) doch die Visite beginnt dann immer ohne die PJs, sodass man diese entweder ständig sucht oder ganz verpasst. Insgesamt gute Abteilung, wenn man nicht so das Interesse an Chirurgie hat und es einfach rumbekommen möchte, jedoch eher zu meiden sollte man viel am Tisch stehen wollen.
Insgesamt eher mäßig zufrieden mit meinem Tertial im AK ST Georg, da man eher als BE/Viggo/Hakenhalter gesehen wird, keine Bezahlung erhält und die Organisation ein absolutes Chaos war.