Vorab wird man auf Normalstation, Stroke-Unit, Notaufnahme eingeteilt (Normalstation ca 8 Wochen, Rest je ca. 3-4 Wochen, je nach PJler-Anzahl.. das kann aber auch vor Ort ggf noch ein wenig geändert werden). Die Organisation ist gut, man wird vorab per Email kontaktiert und auch in der ersten Morgenbesprechung dem gesamten ärztl Team vorgestellt.
Normalstation: Auf meiner Station gab es glücklicherweise immer 2 Pjler, sodass wir uns die leider zahlreichen Blutentnahmen aufteilen konnten. Es wird zwar von der PJ-Beauftragten betont, dass man sie ggf gerne involvieren kann, falls diese zu viele werden. Bei dem Patientenaufkommen nahm das dennoch immer recht viel Zeit in Anspruch, auch die Nadeln wurden von uns gelegt, eine feste Kraft wird hierfür nicht bereit gestellt. Die Besprechungen und Visiten hatten aber stets Vorrang. Je nach Assistenzärzten war dann mehr oder weniger eine komplett eigene Patientenbetreuung möglich, auf jeden Fall konnte man Patienten immer aufnehmen, die neurolog Untersuchung üben, viel lumbalpunktieren, den Patienten auch in den (Chef)Visiten vorstellen und bekam auch Feedback auf Nachfrage. Insgesamt hat man viele klinsiche Bilder kennengelernt
Stroke: Fand ich persönlich die schwächste Rotation, da eine eigene Patientenbetreuung gar nicht vorgesehen ist. Man hat jeden Tag viel Zeit mit den Untersuchungen und EKGs verbracht, ist aber auch immer mit zu den Strokes gegangen und hat dadurch einiges gelernt.
Notaufnahme: Fande ich persönlich die beste Rotation mit der steilsten Lernkurven, da wir PJler quasi alle Patienten anamnestieren, untersuchen und dann den Assistent:innen vorstellen konnten, Untersuchungen und Labor anmelden und die Briefe teils komplett schreiben konnten und das weitere Prozedere initiieren.. durch die 1:1 Betreuung und das Feedback lernt man die neurolog DD sehr sicher oft allein durch die Klinik einzugrenzen.
Fortbildung: Der PJ-Unterricht findet als PJ-Visite am Patienten statt und das entsprechende Krankheitsbild wird geteached. Die Qualität ist dabei ein bisschen abhängig von dem Lehrenden, aber insgesamt hat sie mir sehr gut gefallen und fand immer statt. Die Neurorad hat auch wöchtentlich eine PJ-Fortbildung gemacht und man konnte auch (via Zoom) an versch. Wahlfächern der Neurologie teilnehmen
Bezahlung und Urlaub: Zu meiner Zeit gab es (durch einen Coronafond soweit ich weiß) ein PJ-Gehalt von immerhin 474 Euro, ein kostenloses Essen gab es oben drauf. Urlaubstage zu nehmen war gar kein Problem