PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Lachen (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Chirurgie: Traumatologie, Bariatrie, Orthopädie, Viszeralchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ort
- schöner kleiner Ort in der Zentralschweiz am Obersee (Teil des Zürichsees), daher hat man die Vorteile von einem kleinen Ort am Wasser mit Natur, aber auch den Vorteil, dass man schnell in den Großstädten wie Zürich, Luzern, Basel,... ist, sodass man die meisten Orte an einem Tagestrip erreichen kann und nicht zusätzliche Übernachtungen buchen muss (etwas weiter weg ist die Italienische Schweiz, die französische Schweiz und das Matterhorn)
- im Sommer kann man überall in der Nähe Wandern, im Winter kann man Skifahren
- es lohnt sich mit dem Auto zu kommen, da man hierdurch viel flexibler ist was Ausflüge, Wandern etc. angeht
- Lachen ist zwar klein, bietet aber das notwendigste (Banken, Supermärkte, Fitnessstudio, Fahrradrouten, Eisdielen, etc.)
- Schockolade: in der Nähe ist Lindt-Outlet und ein Läderach-Store (House of Läderach)

Spital
- man wird eingeteilt auf die Dienste: 1) OP, 2) Notfall (Notaufnahme), 3) Station, 4) Spät (Spätdienst des Notfalls)
- 07:30 Uhr ist Morgenrapport, Donnerstags folgt darauf eine Fortbildung mit Heissgetränk + Schoggigipfeli (Schockocrossaint) welche vom Spital bezahlt wird
- das Essen ist sehr lecker aber kostet aber ca. 8-14 CHF (je nach Gewicht), im OP gibt es mittags Suppe und Brot
- das Spital ist übersichtlich gross, daher ist es familiärer und man gehört zum Team (wir wurden bspw. auch auf die Osterfeier eingeladen)

Dienste:
- ca. 1x/Monat übernimmt man einen Wochenenddienst, diese 2 Tage erhält man dann als Kompensationsfrei (so hat man schnell mehrere Tage am Stück frei z.B. Do/Fr Kompensation + Sa/So Wochenende + X Tage Urlaub), dadurch sind auch längere Urlaube möglich
- 1x/Woche übernimmt man einen Pikettdienst (Rufbereitschaft), hier muss man innerhalb von 30 min im Spital sein (man wird aber nur bei Notfall-OPs angerufen für die es eine 2. Assistenz benötigt, zuerst wird der Assistenzarzt angerufen)

Tätigkeiten:
- Notfall: Der Erstkontakt mit dem Patienten hat der UHU (= PJler); wir haben die Anamnese und Körperliche Untersuchung durchgeführt und Diagnostik (vor allem Röntgen, Blutabnahmen) angeordnet; dann stellt man den Fall dem Oberarzt/Assistenzarzt vor, dieser stellt dann noch nachfragen bzw. Ihr könnt ihn/sie fragen welche weiterführenden Informationen noch wichtig sind bzw. welche Diagnostik nach gefordert ist; Medikamente oder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung könnt ihr selbstständig erstellen (natürlich in Rücksprache mit einem Arzt), dann wird der Notfall-Bericht geschrieben;
der Vorteil ist, dass ihr sehr selbstständig seid und je nach Krankheitsbild den Patienten auch selbstständig behandelt (z.B: OSG-Distorsion -> Anamnese, KU, Röntgen, Schmerzmittel, AU, Ankle-Brace vollst. selbstständig; Rissquetschwunde: Anamnese, KU, Lokalanästhesie, Wundversorgung, Verband usw.)
- OP: Assistenz bei Operationen, Hilfe beim Lagern, Hilfe der Anästhesie bei der Ausfahrt und Umlagerung ins Patientenbett
- Station: Begleitung der Visite, Anlage von Austrittsberichten (= Entlassungsbrief), Anordung von Medikamenten/Prozeduren, Visiteneinträge

Klima:
- das Klima mit den Kolleginen und Kollegen ist sehr gut, der Kontakt zu den Pflegekräften ist auch wirklich sehr gut
- im OPS (= OP) herrscht meistens eine gute Stimmung, vereinzelte Operateure (insbesondere ein Fußchirurg) behandeln die PJler allerdings schlecht; auch in der Orthopädie und Traumatologie kann der Ton schon etwas rauher werden

Sonstiges:
- die Fehltage werden nicht an das deutsche LPA gemeldet, das heißt man kann entweder das PJ-Verkürzen (z.B. die Bewerbung für einen 10 Tage kürzeren Zeitraum anzusetzen als die deutsche Tertialdauer -> das LPA erkennt diese Lücke dann als Fehltage an), oder
- meistens erhalten die PJler eine gute Anerkennung, zum 1.Arbeitstag erhielten wir einen Gutschein für die Kantine sowie noch ein zweites Mal als Dank für die Arbeit während der Corona-Pandemie
- am Ende erhält man noch "Weihnachtsgeld", also ein viertel des 13. Gehaltes
- für die Anerkennung bei der Uni-Zürich muss man 50 CHF an Gebühr bezahlen, dieser Betrag wurde von der chirurgischen Klinik übernommen

Tipps:
- Schweizer Konto bei der UBS (kostenlos für 1 Jahr, sehr unkomplizierte Anmeldung), man erhält eine Debit-Karte und EC-Karte und Twint (das schweizer PayPal); eine Filliale gibt es auch in Lachen
- Mobilfunk (Aldi-Suisse, ca. 15 CHF/Monat)
- Eisdiele "Knobel"

Zusammenfassung:
Auch wenn man im OP teilweise etwas ruppig behandelt wurde, hat es auch im OP bei den meisten Operateuren spaß gemacht. Die Arbeit in der Notfallambulanz war sehr toll, hier haben wir viele Kompetenzen gelernt (Umgang mit Patienten und kompetent "wirken", Anamnese, Körperliche Untersuchung, Medikamente verordnen, Briefe schreiben). Die Zeit in der Schweiz war auch sehr schön. Da Ihr in der Zentralschweiz wohnt und die Schweiz flächemäßig klein ist, sind die meisten Ziele gut erreichbar. Durch die 7-8 Urlaubstage + Kompensationsfreien Tage sind auch längere Urlaube möglich.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Mitoperieren
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1200
Gebühren in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47