PJ-Tertial Unfallchirurgie in LK Korneuburg (5/2022 bis 7/2022)
Station(en)
Orthopädie und Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich kann das Tertial in Korneuburg auf jeden Fall empfehlen, wenn man weiß, dass man kein Unfall/ Ortho machen möchte.
Am ersten Tag ist erstmal nur Einführung, man bekommt die komplette Klinik gezeigt, Schlüssel, Mitarbeiterkarte und Kleidung ausgehändigt, alles top organisiert. Die PJler haben im Haus nebenan zwei Zimmer mit Spinden und Möglichkeit zur Übernachtung im Rahmen von Diensten.
Arbeitsbeginn ist immer um 07:45 Uhr in Form einer Frühbesprechung bei der kurz Röntgenbilder der geplanten Operationen gezeigt werden. Anschließend haben alle PJler zusammen noch mal auf den OP Plan geschaut und überlegt bei welchen OPs wir gebraucht werden könnten :D Ansonsten gibt es ein PJ Telefon auf dem angerufen wurde, wenn jemand zum Haken halten gebraucht wurde. In der Regel waren maximal 2 OPs gleichzeitig bei denen jemand von uns assistieren musste, sodass der Rest auf Station, in Sprechstunden oder in die Ambulanz konnte. Dementsprechend konnte man sich immer gut absprechen und die jenigen, die nicht so Lust auf OP hatten mussten auch nicht oft assistieren. Auf Station mussten wir morgens immer die Corona Abstriche machen, die von der Pflege gestellt wurden. Ab und zu mussten auch Zugänge gelegt werden oder Blut abgenommen werden, aber eigentlich ist das pflegerische Tätigkeit. Dann wurden auf Station die fälligen Kurven neu geschrieben (in Deutschland macht das meiner Erfahrung nach die Pflege). Anschließend kann man mit auf Visite gehen, die aber oft mehrere Stunden dauerte und keinen Lerneffekt brachte. Ansonsten gehörten noch Bedside Tests und EKs vorzubereiten und anhängen zu den Tätigkeiten. In der Regel wurde aber auch nicht immer ein PJler auf Station gebraucht, sodass wir meistens in der Ambulanz waren.
Im OP hat man im wesentlichen nur Haken gehalten und getackert, sehr selten auch mal geknotet oder genäht. Wenn man Bock auf OP hat kann man sich aber mit Eigeninitiative sicherlich noch mehr einbringen.
In der Ambulanz kann man selbstständig Patienten aufrufen, untersuchen und zum Röntgen anmelden. Schnittwunden durften ebenfalls selbstständig oder unter Aufsicht versorgt werden, so konnte man Nähen und Wundversorgung gut üben.
Außerdem assistiert man in der Ambulanz bei kleineren Eingriffen wie Ringbandspaltungen oder Karpaltunnel Ops.
Aufnahmen werden ebenfalls von den PJlern gemacht (Vollständige Anamnese und internistische Untersuchung, Kurve schreiben und Medikamente anordnen).
Mittagessen ist kostenfrei und wenn man nicht im OP steht immer auführlich möglich.
Um 13:15 Uhr ist Mittagsbesprechung, bei der Neuaufnahmen vorgestellt werden. Danach (gegen 13:35 Uhr) ist eigentlich immer Feierabend. Ab und zu muss ein PJler zum assistieren im OP länger bleiben, aber man kann sich dann unter einander absprechen, sodass dies maixmal ca. 1x die Woche für jeden vorkam.
Man kann 24 Stunden Dienste machen, hierfür bekommt man 3 frei wählbare freie Tage.
Unterricht für Pjler und Turnusärzte ist immer Dienstags gegen 14 Uhr, der Unterricht war teilweise sehr langweilig und teilweise auch informativ, aber stets freiwillig.
Die Fälle sind eher basic, es kommen keine krasses Polytraumata, sehr wenige Schockräume etc. Aber um einen groben Überblick zu bekommen sicher nicht schlecht.
Wenn man sich sehr für das Fach interessiert kann man sich sicher auch mehr einbringen und bekommt etwas mehr Lehre, aber ohne Fragen zu stellen bekommt man in der Regel auch so gut wie nichts erklärt und wird je nach Arzt wenig beachtet.
Insgesamt war es ein sehr entspanntes halbes Tertial und man kann sehr gut von Wien aus mit der S-Bahn pendeln und eine gute Zeit in Wien haben. Korneuburg ist auch ein ganz schönes Städtchen, es gibt auch in der Nähe eine Burg, ein Kloster und Auenwälder, die man besichtigen kann. Es gibt auch kostenfreie Parkplätze in der Nähe der Klinik. Es ist ebenfalls möglich für wenig Geld im Wohnheim in Stockerau unterzukommen. Die Zimmer sind neu renoviert mit eigener Küche und eigenem Bad, allerdings komplett ohne Ausstattung (Möbel, Küchenutensilien etc. muss man selbst mitbringen). Netterweise habe ich ein Bett und einen Tisch mit Stuhl zur Verfügung gestellt bekommen, bin aber auch nach einem Monat nach Wien in eine WG gezogen, da Stockerau sehr ab vom Schuss ist :D
Vor Tertialstart muss man sich um ein österreichisches Bankkonto kümmern und Geburtsurkunde, Betriebsarztbescheinigung, Impfpass, Personalausweis und andere Dokumente schicken.
Ca. 2 Mal im Monat muss man in die PROP (Prä, wo man den ganzen Tag (bis 12:30 h) internistische Untersuchungen und Kurven von geplanten OP Patienten machen bzw. schreiben muss.
Ebenfalls muss man ca. 2 x im Monat in die Abstrichambulanz und Abstriche von allen geplanten Aufnahmen bzw. Schnelltests bei allen ambulanten ungeimpften Patienten machen muss.
Insgesamt kann ich die Abteilung empfehlen, wenn man ein entspanntes Tertial haben möchte und das Fach später nicht machen möchte.
Bewerbung
Ca. 9 Monate vorher bei Frau Reiff (Sekretariat) Christina.Reiff@korneuburg.lknoe.at
Geht evenutell auch kurzfristiger