PJ-Tertial Chirurgie in Euregio-Klinik (5/2022 bis 9/2022)
Station(en)
Allgemein-, Unfall-, Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Allgemeines:
In der Chirurgie in Nordhorn rotiert man zu gleichen Teilen durch die Allgemein- und Viszeralchirurgie, die Unfallchirurgie und die Gefäßchirurgie. Außerdem kann man eine fachfremde Woche in der Anästhesie oder auf Intensivstation machen.
Die Organisation ist hervorragend, man erhält vorab bereits viele Informationen per E-Mail und hat einen durchstrukturierten ersten Tag. Eigenes Telefon, eigene Kittel, Schlüssel, ORBIS-Zugang und Spind sind selbstverständlich, ein Fahrrad und eine Parkkarte kann man von der Klinik auch bekommen.
Die Klinik stellt außerdem Zimmer in zwei schönen PJ-Wohnungen zur Verfügung, die wirklich gut ausgestattet sind und ca. 10 Minuten mit dem Fahrrad vom Klinikum entfernt liegen. Am besten dafür vorab mit Frau Plate in Kontakt treten, um ein Zimmer zu "reservieren" und die Schlüsselübergabe abzusprechen. Alle Infos: https://www.euregio-klinik.de/ausbildung-beruf/praktisches-jahr-pj-und-famulatur/das-praktische-jahr-der-euregio-klinik
Neben den 22,50€/Anwesenheitstag (von der Uni Münster festgelegt) bekommt man als PJler ein Stipendium der Grafschaft Bentheim über 400€ im Monat. Wenn man möchte, kann man sich zusätzlich mit OP-Rufbereitschaft am Wochenende Geld dazuverdienen.
Arbeitsalltag:
In allen drei chirurgischen Abteilungen darf man sich recht frei aussuchen, was man machen und sehen will. Teils muss man sich dafür mit anderen PJlern oder Famulanten absprechen, wenn mehrere Leute in einer Abteilung sind. In den OP kann man immer gehen, wenn man sich bei dem OP-Team vorstellt, wird man auch von der Seite herzlich aufgenommen und bekommt einige zusätzliche Erklärungen oder kann helfen, sodass ich mich z.B. öfters im Legen von Blasenkathetern geübt habe oder in der Einleitung geholfen habe. Am Tisch hält man natürlich auch Haken, bekommt je nach Operateur aber viel erklärt, kann bei laparoskopischen Eingriffen die Kameraführung übernehmen und eigentlich immer nähen. Wenn man Interesse und etwas Eigeninitiative zeigt, kann man wirklich viel lernen!
Ansonsten habe ich in der Gefäßchirurgie auf Station viel zur Wunderversorgung gelernt, in der Allgemein-/Viszeralchirurgie bin ich teils auf Visite oder in die Sprechstunde mitgegangen. Unfallchirurgisch gab es in der Notaufnahme immer viel zu sehen und zu tun, sodass ich häufig Patienten eigenständig gesehen und untersucht und im Anschluss zur weiteren Planung ärztlich vorgestellt habe.
Blutentnahmen werden idR vom Labor gemacht, je nach Abteilung wird aber mehr (UCH) oder weniger erwartet, dass man als PJler Zugänge legt und nachgemeldete Blutentnahmen übernimmt. Manchmal muss man die Assistenzärzte und PAs nett daran erinnern, dass das auch von ihnen selbst gemacht werden kann, wenn man selbst anders beschäftigt ist ;-)
Unterricht:
Dienstags finden reguläre PJ-Seminare wechselnder Abteilungen statt. Zusätzlich dazu hatten wir zwei richtig gute Reanimationstrainings, einen Osteosynthesekurs und einen Nahtkurs (leider kurz nach meinem Tertialsende).
Zusammenfassung:
Ich hatte ein tolles erstes Tertial in der Euregioklinik und habe ein zuvor wenig ausgeprägtes Interesse an der Chirurgie entwickelt. Man kann seine Tage meist eigenständig gestalten und bekommt dadurch viele Einblicke in die Chirurgie. Die Stimmung im Haus ist sehr angenehm und ich kann das chirurgische Tertial hier nur weiterempfehlen.