Die Thoraxchirurgie ist eine kleine und familiäre Einrichtung, die zum Glück noch nicht die Hektik anderer chirurgischer Disziplinen übernommen hat. Es gibt neben dem Chef Dr. S. zwei Oberärzte und einen Assistenzarzt (ein zweiter ist Anfang 2009 neu dazu gekommen). In der morgendlichen Chefarztvisite ist es immer wieder erfreulich, dass man die Namen der einzelnen Patienten sowie deren Diagnosen kennt ohne nachlesen zu müssen. Danach geht man je nach Plan in den OP oder bleibt auf Station. Die Blutentnahmen und Flexülen-Aufträge sind dann des Öfteren schon gemacht, weil die Schwestern sie ohne Weiteres nebenbei erledigt haben. Überhaupt habe ich solche freundlichen und gut organisierten Schwestern noch nie erlebt!!
Im Laufe des Vormittags macht man dann die 1-3 anstehenden Aufnahmen, geht eventuell noch in den OP und trifft sich mit der ärtlichen Belgschaft (es wird Wert darauf gelegt, dass alle inkl. PJ dabei sind) zum gemeinsamen Frühstück auf Station.
Im OP fragt der Chef gerne die Anatomie ab, bleibt dabei auf seine leicht bissige Weise aber immer freundlich. Handwerklich gibt es leider nicht viel zu machen.
Die OP`s beinhalten sämtliche operativen Therapien des Bronchial-Ca`s, Hyperhidrosen (Sympathicusclipping), Strumektomien, Trichterbrustkorrekturen, Pneumothorax, Metastasenchirurgie, Diagnostische Probenentnahme bei V.a. auf Pneumokoniose, ab und zu TBC-Patienten (bei LKS).
Nachmittags gibt es eine zweite Visite, die ich oft allein gemacht habe, was aber unproblematisch war.
Fazit: Auf dieser Station hat man nichts auszustehen, und das Team ist angenehm, auch wenn jeder ein Typ für sich ist. Jemand, der nicht in die Chirurgie will, wird sich dort wohl fühlen, Grundlagen lernen (auch wenn es manchmal mehr sein könnten) und eine schöne Zeit haben.