Das Tertial ist in zwei Blöcke aufgeteilt: einem Kardio-Teil, in dessen Rahmen man für 4 Wochen auf das IMZ (bestehend aus ITS und IMC) rotieren kann, und einem Gastro-Block, in dem man für 4 Wochen in der Notaufnahme mitlaufen und recht selbstständig arbeiten kann.
Pro:
- super sympathisches Team! Jeder war freundlich und motiviert, einem möglichst viel beizubringen*
- Needle-Nurses, die bis ca. 12 Uhr sämtliche Viggos / BEs für einen erledigen (Ausnahme: keine Needle Nurse mittwochs auf der Gastro)
- keine rein systemerhaltende Funktion des PJlers (es war jedes mal möglich, bei Visite mitzugehen)
- sehr viele praktische Tätigkeiten, welche man nach ein paar mal zuschauen auch selbst unter Aufsicht machen darf (Abdomen-Sono, Echo, Aszites-, Pleura-, Knochenmarkspunktion, ZVK, arterielle Zugänge, Ports anstechen)
- allgemein viel Teaching im Klinikalltag von AÄ und OÄ bei Visite und in Funktionsdiagnostik (bei welcher man mit Absprache mit dem AA der Station jederzeit vorbeischauen kann)
- super interdisziplinäres Team in der Notaufnahme! Oft holen einen die Chirurgen dazu, wenn es einen interessanten Fall gibt, und lassen einen auch mal nähen
- theoretisch ist es möglich, beim Notarzt mitzufahren, muss sich dafür aber eigene Sicherheitsschuhe organisieren
- obwohl es keine eigene Nephrologie und reine onkologische Station gibt, bekommt man durch zwei externe Ärztinnen einen guten Einblick in die Fächer
- Lernfrei: pro gearbeiteter Woche halber Tag, kann auch bis zum Ende aufgespart und in Absprache mit Station genommen werden
- Nachtdienste möglich (gibt einen Tag Dienstfrei)
- Essen mit Essensmarke kostenlos möglich
Kontra:
- Helios. Die Maßnahmen zur Gewinnmaximierung im Gesundheitswesen zeigen ihre Wirkung, beginnend bei billigem Infusionsbesteck und fehlenden normalen ZVK-Pflastern und enden bei einer komplett überarbeiteten Pflege (während meines Tertials war das Krankenhaus wiederholt wegen zu wenig Pflegepersonal trotz freier Betten abgemeldet, und hin und wieder musste man pflegerischen Anordnungen hinterherlaufen, weil sie nicht dazu gekommen sind)
- PJ-Fortbildungen sollten eigentlich 1x / Woche am Donnerstag um 16.00 Uhr stattfinden, tatsächlich konnte ich während meines Tertials an 4 teilnehmen (der Rest wurde teils sehr kurzfristig abgesagt, und von August bis Mitte September sind gar keine erst eingeplant). Diejenigen, welche stattgefunden hatten, waren jedoch sehr gut!
- Fortbildungen für das ganze Team fanden nur sehr unregelmäßig statt (während meines Tertials insgesamt 3x)
* In naher Zukunft verlassen allerdings viele AÄ das Haus, sodass sich die Personalsituation im nächsten Jahr ändern könnte.
Insgesamt war es echt ein super Tertial, das gezeigt hat, dass Innere Spaß machen kann und aus welchem ich mit vielen neuen praktischen Fertigkeiten herausgehe.
Ich kann ein Innere-Tertial in Dachau also nur weiterempfehlen!