Das Tertial in Paris ist zu einem der schönsten Sommer meines Lebens geworden und hat sich wirklich gelohnt! Da in Frankreich das PJ nicht geläufig ist, wurden wir mit Sudenen aus dem 4. Jahr (quasi Blockpraktikanten) zusammengesteckt. Am ersten Tag des Tertials haben wir einen Dienst- und OP-Plan für die nächsten vier Monate erstellt. Man musste ca. 2-3 Mal die Woche in den OP und ca. 2 mal 24-h-Dienste machen. Den OP durfte man als Studi immer um 12 Uhr verlassen. Bei den Diensten hatte man ein Dienstzimmer und ein Telefon, auf dem man dann theoretisch bei Notfällen angerufen werden sollte, was aber zumindest bei mir nie passiert ist, sodass ich die Nächte immer durchschlafen konnte. Das schöne an den Diensten war das gemeinsame Abendessen mit den Ärzten im Resaurant vor dem Krankenhaus, bei dem auch immer 1-2 Gläser Wein verdrückt wurden. Das Verhältnis unter den Ärzten und Assistenzärzten war größtenteils freundschaftlich und angenehm. Im OP beschränkten sich die Aufgaben leider meistens entweder nur aufs steril danebenstehen oder Haken halten/zunähen, der Lerneffekt war also nicht allzu groß, was man aber denke ich auch nicht unbedingt voraussetzt, wenn man im Ausland sein Chirurgietertial macht.
Zum Französisch: Mein Niveau war selbst nach 6 Jahren Schulfranzösisch nicht besonders hoch, weshalb ich davor noch mal Kurse genommen habe. Am Ende war alles aber nur halb so schlimm wie gedacht, wenn man sich ein bisschen medizinisches Französisch angeeignet hat und die Standardbegriffe kannte, konnte man zumindest mit dem Pflegepersonal gut kommunizieren und die Ärzte konnten meist auch Englisch bzw. waren sogar willentlich, Dinge auf Englisch zu erklären.
Ich war mit zwei Freundinnen dort und wir hatten wirklich eine wunderschöne, unvergessliche Zeit in Paris, weshalb ich ein Tertial (vor allem im Sommer) am St. Antoine jedem ans Herz legen kann!
generisches Maskulinum wurde verallgemeinernd für alle Geschlechter verwendet