PJ-Tertial Unfallchirurgie in Spital Davos (6/2022 bis 10/2022)

Station(en)
Chirurgie/Orthopädie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Bestes Tertial, obwohl mir Chirurgie am wenigsten wichtig war. Wer eigentlich gar nicht so Lust auf Chirurgie hat, den OP-Saal lieber vermeidet, aber trotzdem die Basics in einen sehr (!) angenehmen Team mitnehmen möchte, ist hier genau richtig. Obowohl sehr viel Ortho und Unfall, wurde es an meiner Uni zu 100% auf Chirurgie angerechnet.
Wer richtig Bock auf "Vollzeit-Chirurgie" hat mit abgefahren OPs und und und ist hier eher falsch. OP-Programm ist recht standard: TEPs, Frakturen, Gallen, Appendix, AKOs machmal aber auch spacige Ortho-Geschichten mit Sehnentransfers. Ausserdem ist die Arbeitszeit knackig. Man ist auf 50 Stunden angestellt und das wird auch durchgzogen. Beginn um 07:00, Feierabend frühstens 17:00, auf dem Notfall (ja, so sagen das die Schweizer), meist bis 18-20 je nach dem wie viel los ist. Für Überstunden gibt es Kompensationstage.
Vor weg: es macht einen sehr grossen Unterschied, ob man im Winter (Nov-April), Sommer (Juni-August) oder Zwischensaison (April, Mail, Sept, Okt) da ist. Im Winter ist mit Abstand am arbeitsintensivsten, wie der OP-Alltag dann ist, kann ich nicht berichten. Ich war immer Sommer da.
Im Sommer wird nur ein OP-Saal gefahren. Dadurch ist man nur manchmal im OP und selten 1. Assistenz. Häufig eher zweite. Dafür hat man einen sehr familiären und freundlichen Umgang, Alle kennen deinen Namen und persönliche Ansprache ist die Regel. Fragen sind sehr willkommen, blöde Sprüche gibt es so gut wie gar nicht. Im Gegenteil, alle sind sehr bemüht für ein freundliches Miteinander. Zugucken ist immer gerne gesehen.
Auf Station hat man auf der einen Seite eigenständige Aufgaben, auf der anderen arbeitet man auch aktiv im Team mit. Wenn die Assis im OP sind, dann wirst auch du gerne mal angerufen von der Pflege für Fragen. Pflege sehr nett. Selbstständig Visite gehen und anschliessende Besprechung wird gerne gesehen. Genauso wie Arztbriefe diktieren und anderen Papierkram erledigen. Je mehr man Eigeninitiative zeigt, desto mehr darf man machen. Wenn Leerlauf ist, darf man auch mal einen Kaffee trinken gehen.
Im Sommer ist regelhaft ein UHU aufm Notfall. Ca. einmal im Monat fällt ein Wochenende auf dem Notfall an, natürlich gibt es Kompenstaion dafür. Die Zeit dort ist sehr arbeitsintensiv, aber ich habe mit Abstand dort am meisten gelernt. Sobald dich die Assis besser kennen, darfst du sehr selbstständig dort arbeiten und unter Rücksprache auch die Patienten von vorne bis hinten selbstständig abarbeiten. Wunden dürfen von uns teilweise genäht werden. Kontakt zur Pflege ist super. Mit Abstand sehr cooles Arbeiten! Im Doku-System bist du für alles freigschaltet und darfst selbstständig Röntgen und CT anmelden (würde ich im Zweifel trotzdem kurz rücksprechen selbstverständlich). Berichte werden dort diktiert, aber keine Bange mit etwas Übung verliert man die Scheu.
Kein PJ-Unterricht, dafür sind Teachings immer drin und Fragen werden gerne beantwortet.
Und es lohnt sich vorher ein bisschen Schweizer Fernsehen zu gucken, damit man sich schon vorab in die Sprache reinhören kann.
Bewerbung
2 Jahre im voraus, manchmal auch spontan, wenn jemand abspringt. An meinen ersten Tag war alles perfekt organisiert: Kleidung, Telefon, IT-Zugang, Transponder gleich ausgehändigt und funktioniert.
Personalwohnhaus wird automatisch reserviert, trotzdem eine Email nochmal schreiben schadet nicht. Auch hier gibt es alle Informationen vorab per Mail. Schlüssel wird am Empfang ausgehändigt, alles ohne Probleme. Ausstattung wie schon berichtet sehr spartanisch, aber es reicht alle mal. Küche und Bad muss man sich nicht teilen.
Eine Info, die sehr wichtig ist: Wenn ihr einen Vertrag mit dem Spital abstimmt, dann zieht eure Fehlzeiten, die ihr gerne nehmen wollt, ab. Also beispielsweise die vier Wochen, die ihr am Ende des 3. teritals nicht da sein wollt. Weil anders als in Deutschland macht ihr einen richtigen Vertrag und dann wird auch erwartet dass ihr da seit, weil ihr dementsprechend bezahlt und eingeplant werdet.
Alles Organisatorische-Bürokratische hilft euch auch die Personalabteilung gerne weiter.
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
ca. 1000 Euro netto umgerechnet
Gebühren in EUR
440 Franken für Unterkunft, 60 Franken für Außenparkplatz, 8 Franken für ein Mittagessen

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13