PJ-Tertial Chirurgie in Euregio-Klinik (5/2022 bis 9/2022)
Station(en)
Allgemein-, Unfall-, Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Muenster
Kommentar
In Nordhorn rotiert man zu gleichen Anteilen durch alle chirurgischen Abteilungen (Allgemein-, Unfall- und Gefäßchirurgie) und kann für eine Woche in die Anästhesie oder auf Intensivstation gehen. Man kann sich innerhalb der Abteilungen fast immer selbst aussuchen, woran man interessiert ist und wie man die Tage gestalten möchte. Teils wird man fest in den OP-Plan eingeplant, ansonsten habe ich mir die Operationen herausgesucht, die mich am meisten interessiert haben und konnte häufig mit an den Tisch, wo die meisten Operateure auch viel erklären. Der Kontakt zum gesamten OP-Team ist sehr gut, sodass ich teils auch bei Einleitungen mitgemacht oder geübt habe, Blasenkatheter zu legen. In den Operationen selbst hält man natürlich auch Haken, aber man kann auch bei Laparoskopien die Kameraführung übernehmen oder in der UCH bohren und schrauben. Nähen kann man nach fast jeder OP, wenn man möchte.
In der Notaufnahme gibt es vor allem unfallchirurgisch viel zu sehen, untersuchen und behandeln, man schaut sich die Patienten oft alleine an und stellt sie dann mit einem Behandlungsvorschlag dem Arzt/der Ärztin vor.
Auf Station gibt es einen Blutentnahmedienst durchs Labor, sodass sich die BEs in Grenzen halten. Viggos werden von Ärzten/Ärztinnen oder PJlern gelegt. In der Gefäßchirurgie kann man viel zum Behandeln chronischer Wunden lernen, die Wunderversorgung wird u.a. von einer PA übernommen, die sich gerne die Zeit genommen hat, um mir verschiedene Verbandsmaterialien und -techniken zu erklären.
Seminare finden regulär einmal pro Woche von verschiedenen Fachrichtungen statt. Zusätzlich dazu wurde in unserem Tertial ein sehr lehrreicher Reanimationskurs angeboten und es gab einen Osteosynthesekurs, bei dem man an Kunstknochen sägen, schrauben, etc. üben konnte. Ein Nahtkurs wird auch angeboten.
Die Atmosphäre in der Klinik ist insgesamt sehr nett, von ärztlichen Kollegen über Pflege bis hin zu nicht-medizinischen Mitarbeitern. In der Cafeteria kann man kostenlos frühstücken und Mittag essen, es gibt immer eine gute Auswahl inkl. vegetarischem Gericht. Die Organisation des PJs ist hervorragend, vom ersten Tag an bekommt man Schlüssel, Telefon, Kleidung, Spind, Namensschild, etc. Die Wohnungen sind beide sehr gut und modern ausgestattet, mehr Infos gibt es dazu auf der Website.
Insgesamt hat mir mein Chirurgie Tertial in Nordhorn sehr gut gefallen. Ich hatte vor Beginn des PJs kein sehr großes Interesse an der Chirurgie, das hat sich durch mein Tertial in Nordhorn auf jeden Fall geändert und ich kann mir nun gut vorstellen, ein Fach mit chirurgischem Anteil zu wählen. Wer Lust hat, in der Chirurgie etwas zu lernen und zu machen, ist hier auf jeden Fall gut aufgehoben!
