PJ-Tertial Gynäkologie in Klinikum Grosshadern (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
I21, I4, H10, I5b, Poliklinik, Kreissaal, Kinderwunschzentrum
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mein Gyn-Tertial in Großhadern war leider das schlechteste in meinem PJ. Ich komme nicht aus München und hatte mich im PJ-Portal eigentlich für das Gyn-Tertial in der Innenstadt angemeldet und habe 2 Wochen vor Tertialbeginn erfahren, dass ich die gesamte Zeit nur in Großhadern eingesetzt werde.
Am ersten Tag bekommt man einen Rotationsplan ausgehändigt und es werden sämtliche organisatorische Dinge von Frau Weiß erledigt, die super vorbereitet war und einem generell sehr viel geholfen hat!
Generell werden von der LMU sehr viele Online-Fortbildungen angeboten, da war es von der Gyn aber nicht gewünscht, dass man daran teilnimmt (weil in der Arbeitszeit). Gyn-spezifische Fortbildung sollte es einmal in der Woche geben, die sind aber leider öfter ausgefallen und es war unglücklich organisiert, da die teilweise in der Innenstadt stattfanden. Wenn die Fortbildungen dann stattfanden, waren die aber sehr gut!
Man kann nach Absprache Dienste mitmachen (Nachmittags kommen und bleiben bis nichts mehr los ist (meistens so um 12) und hat am Folgetag frei. Das geht aber nur, wenn sichergestellt ist, dass die Blutabnahmen am Folgetag erledigt werden (war für mich also in der 2. PJ-Hälfte nicht mehr möglich). Wenn das klappt, ist das auf jeden Fall eine Möglichkeit super viel zu lernen und sehr spannend!

Station H10
Ich bin auf der Wöchnerinnen-Station gestartet und hatte dort einen guten Einstieg, man kann einige Abschlussuntersuchungen machen, übt Nierensonos, geht mit auf Visite und ist natürlich für die Blutabnahmen zuständig. Alles in allem eine gute Woche für den Anfang!

Kreissaal
Danach bin ich 2 Wochen in den Kreissaal rotiert, was zu dem Zeitpunkt eine Katastrophe war. Wir waren 6 Studierende (2 Famulanten, 2 Erasmus-Studierende, Pflegepraktikanten und PJler) und sowohl Hebammen als auch Ärzte waren durch Covid und auch so super unterbesetzt und gestresst. Die Hebammen wollten eigentlich nur 1 Person (maximal 2) mitnehmen (vollkommen verständlich und sinnvoll!), der Rest wurde auf Schwangerenambulanz (den ganzen Tag nur zuhören und absolut nichts selber machen) und Sono (das gleiche, nur zuschauen nix anfassen) aufgeteilt oder stand irgendwo rum. Wenn ich mich in der Zeit nicht für 3 Dienste gemeldet hätte, hätte ich eine einzige Geburt gesehen. Das Hebammen-Team hatte selbst 2 Hebammen-Studentinnen zu betreuen und ohne Eigeninitiative wird man auch von den Ärzten zu wenig dazu geholt und es war einfach keine Zeit da, zwischendurch viel zu erklären. Bei Sectiones darf man mit an den OP-Tisch und assistieren und es wird viel erklärt, da habe ich viel mitnehmen können. Es war echt schade, dass die Zeit im Kreissaal so von der Unterbesetzung geprägt war, das Team ist sonst eigentlich super nett!

Onkologische Tagesklinik und Kinderwunschzentrum
Danach war ich je eine Woche auf der I5b (Onko Tagesklinik) und eine Woche im Kinderwunschzentrum. Beide Wochen waren eigentlich ganz spannend, allerdings konnte man natürlich nichts selber machen, da es super spezifische Themen sind und man einfach nicht in der Materie ist. Spannend zu sehen, aber vielleicht hätten je 2 Tage zum Schnuppern gereicht.

Poliklinik
Die 2 Wochen in der Poliklinik waren spannend. Ich habe viele unterschiedliche Krankheitsbilder gesehen und man hat eine gute Vorstellung von post- und präoperativen Procedere und den diagnostischen Abläufen bekommen. Ob man viel selbst machen darf (tasten, Spekulum-Einstellung) hängt sehr von dem jeweiligen Arzt/ Ärztin ab, bei mir war das leider nicht so, da habe ich aber von Mit-PJ-lern anderes gehört. Es gibt auch verschiedene Sprechstunden der Oberärzte, bei denen man nach Nachfrage auch gerne mal mitlaufen darf! Das waren meine beiden besten Wochen im Gyn-Tertial.

Operativer Teil (I21/ I4)
Nachdem die erste Zeit von viel Zuhören und Leerlauf geprägt war, die zweite PJ-Hälfte im operativen Bereich genau das Gegenteil. Die Semesterferien waren vorbei, dementsprechend waren wir nur noch 3 PJ-ler und keine Famulanten mehr in der ganzen Gynäkologie und man war Laufbursche für alles. Entweder man kommt früher für die Blutabnahmen (7 Uhr da sein) oder man verpasst die Visite. Danach schiebt man Sono-Geräte von Station zu Station und telefoniert irgendwem hinterher, macht Reha-Anträge und schreibt Briefe. Teilweise hat das echt Spaß gemacht und gerade beim Briefeschreiben bin ich wirklich sicherer geworden! Generell den Organisations-Teil eines Stationsalltags mitzubekommen war sehr lehrreich. Man konnte auch manchmal mit ins Tumorboard gehen.
Man war aber auch sehr oft im OP eingeteilt und kam dann von morgens bis abends nicht raus. Durch das spannende OP-Spektrum in Großhadern hat man gerade in Explo-Laps oder ähnlichem viel sehen können, es war aber auch super anstrengend. Sich auslösen lassen für Toilettengänge nach 4 Stunden im OP oder geschweige denn fürs Mittagessen (die Mensa hat nur 2 Stunden auf, danach musste man sich in der teuren Cafeteria was kaufen) war nicht drin. Für diese Zeit hätten sie sich die Essensmarken für die PJler wirklich sparen können, man hat es NIE geschafft in die Mensa zu gehen.
Das absolute Highlight waren die Mamma-OPs mit Draht- oder Clip-Markierungen. Da war immer ein PJler eingeteilt, um das Präparat direkt nach Entnahme in die Mammographie zu tragen, um zu sehen ob alle Clips entfernt wurden, und dann wieder zurück. Je nach OP und wie gut das geklappt hat, musste man das pro OP 2 bis 5 Mal machen. Der Weg vom OP in die Mammographie führt quer durchs komplette Haus (5 min pro Strecke), man muss sich jedesmal 2 Mal umziehen und es ist mir generell unverständlich, wie es in einem so riesigen Uniklinikum mit Millionen an Förderungen keine andere Lösung für dieses Problem gibt. Die OP-Pflege weigert sich die Aufgabe anzunehmen (irgendwie verständlich) und einen Transportdienst gibt es auch nicht dafür (kein Geld...?), also ist das ganz klar PJ-ler Aufgabe. Man verpasst die gesamte OP außer die ersten 10 min und ist den ganzen Tag damit beschäftigt, eine Tupper-Dose von A nach B zu tragen und wird dann auch noch angemeckert, wenn man das nicht schnell genug macht. Großartig!

Generell ist es mir wichtig zu sagen, dass die Assistenzärztinnen und -ärzte (bis auf einen Totalausfall) super nett waren und da absolut nichts für konnten, die waren einfach massiv unterbesetzt und gingen alle auf dem Zahnfleisch. Wenn ich als PJler in der operativen Zeit irgendwann zwischen 5 und 6 gegangen bin, waren die noch mindestens 2 h länger da und mussten regelmäßig irgendwelche außerplanmäßigen Dienste übernehmen. Es gab viele, die einem eigentlich was erklären oder einen abfragen wollten, aber einfach nicht die Zeit dazu hatten!

Zeit zum Essen/ pünktlich gehen war in der Zeit im operativen Teil fast nie möglich, in der Geburtshilfe und Poliklinik immer.
Bewerbung
Ein halbes Jahr früher über das PJ-Portal in der Innenstadt angemeldet, habe Großhadern bekommen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Briefe schreiben
EKGs
Braunülen legen
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
5
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.6