Alles in allem, war dies mein bestes PJ-Tertial und ich würde jeder Zeit wieder ans Kanti gehen.
Da man in der Inneren immer zum 1. des Monats beginnt, startet der 1. Arbeitstag mit einer halbtägigen Schulung und anschliessenden Vorstellung auf Station. Hierbei hat man bereits die möglich andere UHUs kennenzulernen. Sobald man auf Station angekommen ist, wird man einem Assistenzarzt fest zugeteilt, mit dem man das Zimmer teilt und im ständigen Austausch steht. Auf jeder Station hat man einen eigenen PC mit uneingeschränktem Zugang auf alle notwendigen Anforderungen, Patientendaten etc. (was nicht dem deutschen Standard entspricht) und dank des SKEys zu allen wichtigen Räumen Zugang.
PRO:
- monatlicher Wechsel auf eine andere Station, da St. Gallen ein Maximalversorger ist bieten sich hierbei auch Rotationen auf ausgefallenere Stationen (Rheuma, Nephro, Onkologie) an
- eigene Betreuung von Patienten immer möglich
- sehr freundlicher, wertschätzender Umgang mit PJlern; seit Tag 1 ist man vollwertiges Mitglied des Ärzteteams und kann sich in die Patiententenbetreuung und Therapie einbinden
- jeden Tag hochwertige Fortbildungen und separate Seminare für UHUS: Dienstags Röntgenkurs (mit hohem Lernfaktor und einem stets gut gelaunten Dozenten- vielen Dank für die unzähligen spannenden Fälle :) , Donnerstags EKG Kurs
- Möglichkeit zur Rotation auf die ZNA
CONTRA:
- relativ lange Arbeitszeiten, dafür wird einem aber regelmässig in Form von Kaffee und netten Worten gedankt
- wenig Interventionen, die von den Ärzten selbstdurchgeführt werden. IdR werden Anforderungen für Gastro/Kardio etc. gestellt, damit diese Fachabteilungen Punktionen etc. durchführen. Hier hätte ich mir sehr gewünscht, selbst Hand anlegen zu können. Aber man hat jederzeit die Möglichkeit, Patienten zu Interventionen zu begleiten.
Ein Highlight war definitiv die Rotation auf die ZNA. Da es hier pro Monat nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen gibt, hat nicht jeder das Glück auf der ZNA zu arbeiten. Ich fand dieses Zeit aber am lehrreichsten und anspruchsvollstem. Dafür arbeitet man aber nur 15 Tage im Monat und hat somit sehr viel Freizeitausgleich. Die UHUs der Inneren müssen keine Pickettdienste abdecken.
Wohnen:
Gewohnt habe ich im angrenzenden Wohnheim, was relativ in die Jahre gekommen ist, dafür aber für schweizer Verhältnisse günstig. Der Einrichtungsstil stammt aus den 70er Jahren und die Küche sind je nach Etage sehr spärlich bis gar nicht ausgestattet. Deswegen ist zu empfehlen sich selbst Besteck, scharfes Messer, Tasse und Teller mitzubringen. Es kommt jeden Tag eine Putzfrau, die die Gemeinschaftsräume reinigt. Achtung: Die Matratzen haben einen Plastiküberzug, das Bettzeug besteht zu 100% aus Plastik, in dem man nur schwitzt und schlecht schläft. Bringt am besten eure eigene Bettdecke und eigenes Bettzeug mit.
Mensa:
Das Essen ist meist hochwertig und lecker. Man kann zwischen einer Salatbar und 2 Tagesgerichten (meist leider 2 Varianten mit Fleisch und keine vegetarische Alternative) wählen. Preis zwischen 8-12 Franken.
Sankt Gallen:
Recht kleine schöne Stadt in Bodenseenähe. Während meiner Zeit gab es jedes Wochenende ein (internationales) Festival in und um St. Gallen. Essen gehen ist recht teuer, die Restaurants und Cafés dafür alle aber sehr hochwertig. Im Sommer lohnt sich nach der Arbeit der Gang zu den Weihern, um dort ein Paar Bahnen zu schwimmen. Ansonsten grenzt das wirklich schöne Appenzell mit seinen unzähligen Wanderrouten nah an St. Gallen. Hier findet jeder Wanderer von Amateur bis Ambitioniert die passende Strecke :)
Bewerbung
1,5 Jahre im Voraus über Amanda Kellenberger, an dieser Stelle möchte ich nochmal für die wirklich tolle Organisation danken
Anerkennung läuft reibungslos über die Universität Zürich für 50 Franken