PJ-Tertial Pädiatrie in Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgang (2/2019 bis 5/2019)

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Kommentar
Schlechteste Famulatur/Tertial, was ich in meinem gesamten Studium gemacht/mitbekommen habe.
Durfte praktisch nichts selbst machen (Anfangs einen Patienten aufgenommen, danach hieß es vom Oberarzt aber dass das nur die Ärzte dürften).
Man sitzt fast täglich in den Eltern-Allergie-Schulungen dabei, was spätestens nach dem ersten Mal ungefähr so spannend ist wie 1.Klasse Mathe für einen Mathematikstudenten. Ansonsten sitzt man bei Patientengesprächen oder Allergietests daneben oder soll sich selbst beschäftigen während die Ärzte Briefe schreiben/wird auf Botengänge geschickt. Briefe selbst schreiben darf (!) man nicht. Auf Nachfrage konnte ich "fiktive" Briefe zu den Patienten schreiben, die sich die Ärzte manchmal dann kurz angeschaut haben.

Von der Stimmung her waren die Pflege und Ärzte aus anderen Abteilungen durchaus nett. 3 Tage auf Eigeninitiative in der Psychosomatik waren mit Abstand die besten, hier hatte ich zufällig eine nette Ärztin kennengelernt, bei der ich dann auch Patientengespräche/Aufnahmeuntersuchungen durchführen durfte.
Die Stimmung unter den Ärzten in der Pädiatrie selbst war allerdings schlichtweg unmöglich. Zwei Assistenzärztinnen haben eine andere praktisch herausgemobbt, die kurz nach Ende meiner Einsatzzeit dann auch aufgehört hat. Die Oberärzte waren arroganter als an jeder Uniklinik.
Ich bin eigentlich jemand der gerne Fragen stellt oder sich Arbeit sucht, wenn das nicht von selbst angeboten wird. In der ersten Woche gab es aber ein Gespräch mit einem der Oberärzte, in dem mitgeteilt wurde, ich sei zu aktiv und solle passiver sein, einfach mitlaufen und zuschauen und weniger Fragen stellen. Dann "dürfe" ich auch ab und zu bei der LuFu zuschauen.

Da der Chefarzt beschäftigt sei, sollte ich meine Bescheinigung bei ihm hinterlegen, diese werde mir dann zugesendet. Tatsächlich bekam ich eine Woche nach Abreise eine Mail der Sekretärin, dass der Chef mir diese leider nicht unterschreiben könne. Begründung: Eine Assistenzärztin habe mitgeteilt, ich habe regelmäßig gefehlt. Ich war an zwei Vormittagen (!) krank, beide Male aber vor dem Mittag erschienen, und hatte sogar gefragt ob ich diese noch kompensieren sollte - dies wurde verneint. Außerdem habe ich die beiden Urlaubstage aus meinem Unterassistenten-Arbeitsvertrag genommen, was besagte Assistenzärztin als "unmöglich" empfunden hatte.
Gott sei dank hatte ich bereits von den Kollegen in der Psychosomatik eine Bescheinigung erhalten, da sich so etwas schon abgezeichnet hatte.

Fazit: Schöne Umgebung, aber für Pädiatrie furchtbares Arbeitsklima. Wenn die Assistenzärztinnen inzwischen gewechselt haben und man wenig OA-Kontakt hat, ist es für Famulanten am Anfang der Klinik vlt ok, aber wer fortgeschrittener ist und vlt auch Sachen selbst machen möchte ala Patientenaufnahmen, Untersuchungen, Briefe etc sollte sich eine der vielen anderen schönen Kliniken in der Schweiz aussuchen.
Bewerbung
Ca 9 Monate vorher
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1000
Gebühren in EUR
400

Noten

Team/Station
6
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
4
Unterricht
5
Betreuung
6
Freizeit
1
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.6