PJ-Tertial Chirurgie in CHU Nancy (3/2022 bis 6/2022)
Station(en)
Herzchirurgie, Allgemeinchirurgie, Handchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
In Frankreich haben Medizinstudenten sehr klar festgelegte Aufgaben, wenn man sich da erst einmal mit vertraut gemacht hat, ist das sehr angenehm. Wäre meine sprachliche Barriere nicht zu Anfang so hoch gewesen, hätte ich von Beginn an Patienten aufnehmen können.
So stand ich die ersten fünf Wochen in der Allgemeinchirurgie im OP und habe, wenn ich Glück hatte, Instrumente anreichen dürfen. Dafür hatte ich auf dieser Station das Glück, mit fünf anderen Studenten eingeteilt zu sein und habe zu der Zeit nie mehr als 6 Stunden am Tag gearbeitet.
In den darauffolgenden Stationen wurde ich von den anderen Studenten dann langsam eingearbeitet in die studentischen Aufgaben (Patientenanamnese, Untersuchung, EKG schreiben und analysieren, (wäre ich sprachlich besser gewesen, hätte ich den Brief selber schreiben können, so habe ich die Patienten den Ärzten vorgestellt, die das dann verschriftlicht haben), im OP assistieren.)
In der Herzchirurgie durfte ich immer bei der Visite mitlaufen, konnte mich frei entscheiden, wann ich auf Station sein will und welche OPs ich mit anschauen will oder ob ich vielleicht doch lieber dem Assistenzarzt bei seinen Aufgaben über die Schulter schaue oder selbstständig etwas lerne. Dort gab es auch sehr guten wöchentlichen Studentenunterricht.
In der Handchirurgie war die Arbeitszeit wirklich hart. An den ersten Tagen bin ich noch parallel zu den französischen Studenten da gewesen, bin dann aber irgendwie in ihren Schichtplan reingekommen. Es gab die Möglichkeit, in die Notaufnahme, die Ambulanz und den OP zu gehen. Die Ambulanz (nur zuschauen bei OP-Vor- und Nachbesprechungen) hatte geregelte Arbeitszeiten, aber die Schicht in der Notaufnahme ging von 8 bis 19:30 (Anamnese, Untersuchung, Vorstellung des Patienten, evt. Wundversorgung), während man im OP von 07:00 bis 19:30 geblieben ist (Hier hat man quasi die Aufgaben der OP-Schwester übernommen). Dafür konnte man sich aber ein bisschen zurechtbiegen, wann man frei hatte, weil wir zum Glück viele Studenten waren. Ich bin nicht sicher, ob das immer so ist.
Bewerbung
Ich bin durch das Erasmusprogramm meiner Uni dort hingekommen. Man kann auf jeden Fall einfach mal hinschreiben und fragen, unter welchen Bedingungen man dort PJ machen kann. Auf der Internetseite der Université de Lorraine von der medizinischen Fachschaft finden sich Emailadressen, an die man sich als internationaler Student wenden kann. Sie sind sehr freundlich dort.