Dieses Tertial war eines, auf das ich mich sehr gefreut habe. Das Tertial begann etwa 2 Wochen vor Beginn mit einer online-Einführung, in der die wichtigsten Rahmenbedingungen geklärt werden. Am 1. Tag des Tertials (Einführungstag) wurden zunächst Vertraglichkeiten geklärt, dann erfolgte die Begrüßung durch den PJ-Beauftragten und anschließend wurde man als Gruppe durch das Haus geführt und jeder bei seinen jeweiligen Stationsärzten vorgestellt. Da man in Suhl als chirurgischer PJler rotiert teile ich meine Bewertungen entsprechend der unterschiedlichen Kliniken:
Wirbelsäulenchirurgie/Neurotraumatologie (10 Wochen):
Die Atmosphäre im Team war oft sehr geladen (Unfallchirurgen vs. Neurochirurgen). Als PJler übernimmt man durch die schlechte personelle Situation hauptsächlich Stationsarbeit (Blutabnahmen, Flexülen, Aufnahmen, Briefe schreiben) und die Visiten dauerten normalerweise überdurchschnittlich lange. Im OP durfte man schon viel machen, jedoch gab es nur 2 OP-Tage und es kam öfter vor, dass sich OPs bis in den späten Abend zogen. Das Teaching durch die Neurochirurgen war klasse und auch sehr ausführlich. Es gab aber auch Tage, da hat man als PJler dort eher die Zeit nur abgesessen.
Einzelnote: 3
Allgemein- und Viszeralchirurgie (3 Wochen):
Als PJler steht man regelmäßig im Saal, aber eher als 2. Assistent. Operativ durfte man eher nur Haken halten und weniger Tätigkeiten (z.B. Nähen) selbstständig durchführen. Wenn man sich interessiert zeigt und viel fragt, wird auch viel erklärt. Stationsarbeit war meist nur Blutabnahmen und Visite, jedoch war man mehr im Saal als auf Station.
Einzelnote: 2-
Gefäß-/Thoraxchirurgie (3 Wochen):
Die mit Abstand beste chirurgische Abteilung in diesem Krankenhaus, sowohl vom Team als auch von den Aufgabenbereichen. Man wird ab dem ersten Tag sofort in das Team integriert und steht täglich im Saal oder der Angio. Operativ dürfen kleinere Operationen (Portimplantation, Zehenamputationen) unter Anleitung selbstständig durchgeführt werden und es wurde auch davon ausgegangen, dass der PJler näht. Die Arbeitsatmosphäre war sehr locker und es herrschten flache Herachien. Meine absolute Empfehlung, wenn man sein chirurgisches PJ in Suhl macht!
Einzelnote: 1+
Besonderheiten:
Das Mittagessen muss komplett selber bezahlt werden. Am Anfang des Tertials erhält jeder 10 Essensmarken, die für ein kostenloses Essen verwendet werden können. Tipp: Famulanten erhalten mehr Essensmarken als benötigt. Stellt euch mit denen gut und ihr kommt über fast das ganze Tertial ohne bezahlen zu müssen. Die Klinik bietet die Möglichkeit mittels GymPass für 30 Euro monatlich das örtliche Ottilienbad (Sauna, Schwimmbad, Fitnessstudio) für 2 Stunden täglich nutzen zu können. Sehr empfehlenswert, aber durch die aufwändige Beantragung erst 4 Wochen nach Tertialbeginn möglich.