- familiäres, sehr nettes Team
- günstige Unterkunft mit gutem Gehalt
- ca. 45 min von Zürich mit ÖVPs von Tür zu Tür
- 1x die Woche Reinigung der WG
- hoher Freizeitwert der Region, wenn man gerne in der Natur unterwegs ist
- je nach Personalschlüssel Notfallrotation möglich, bei welcher man selbstständig arbeiten kann/darf
- Möglichkeit einen sehr kleinen Fitnessraum zu besuchen
Contra:
- in Affoltern gibt es gar kein urbanes Leben
- Schliessung der ITS/Überwachungsstation/keine Intensivmedizin
- kein klassischer Notfall, wie man ihn kennt, leider mehr eine Hausarzt-Praxis-Plus
- Schliessung des OP/keine Anästhesie/keine Chirurgie mehr im Haus
- keine Lehre
- keine Lehrvisiten
- Pjler werden oft von den Geriatern "ausgeliehen" um EKGs, Mini-Mentals und Schellongs von Patientinnen zu machen, welche man gar nicht kennt, diese Aufgabe kann den ganzen Tag füllen und hat definitiv keinen Mehrwert weder von der Persönlichkeitsbildung noch von der fachlichen Bildung -> Diesbezüglich gibt es auch gar keine Wertschätzung , man bekommt einfach eine Liste, welche man dann im Laufe der Woche abarbeiten muss oder mit seinen anderen Pjlern aus diskutieren muss, wer diese dann erledigt
- Dadurch fühlt man sich als billige Arbeitskraft, welche einfach nur stumpfe Aufgaben erledigt, welche einen in der persönlichen Ausbildung nicht voranbringen
Fazit:
Das Team in Affoltern ist sehr klein, man kennt sich und dadurch sind die Hierarchien sehr flach. Alle sind ausnahmslos nett und man fühlt sich wohl.
Aufgrund der Schliessung der Chirurgie hat der Notfall nun keine Chirurgie und keine Anästhesie-Reanimationsteam mehr.
Dadurch wird der Notfall nicht mehr vom Rettungsdiensten mit "richtigen" Notfällen angefahren, weshalb der Notfall mehr eine 24h Hausarztpraxis ist.
Wenn man sich für Innere Medizin und Notfallmedizin interessiert, sollte man deswegen ggf. an eine grössere Klinik gehen.
Auch gibt es keine Überwachungsstation mehr, weshalb Patienten mit beispielsweise GCS-Überwachung bereits verlegt werden müssen.
Ausserdem sind Klassiker wie Thoraxdrainagen, Schockräume und hoch, akute Notfälle nicht im Wirksamkeitsbereich Affoltern.
Leider findet auch kein wirklicher Studentenunterricht statt. Auch wenn man über die Innere Medizin angestellt ist, verbringt man leider einen Grossteil seiner Zeit damit, Schellongs, Mini-Mentals und Ekgs für die Geriater durchzuführen. Mich persönlich hat das ziemlich resigniert und geärgert.
Denn die Geriatrie ist Kategorie A in Affoltern. Aus diesem Grund merkt man an dem Patienten Klientel, dass die Zuweisungen durch den Rettungsdienst und die Hausärzte vor allem auf diese Patientengruppe fokussiert.
Auf dem Notfall darf man viel selbst machen und wie ein AA arbeiten. Leider sind die Fälle meist trivial und können auch ambulant von einem Niedergelassenen therapiert werden.