General Oncologial, Gastroenterological and Transplant Surgery
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Wer vor allem Freizeit und wenig Chirurgie erleben möchte, ist in Krakau genau richtig!
Planung und Vorbereitung:
Ich habe mich circa ein Jahr vorher per Email beworben. Der Kontakt war leider sehr anstrengend, da oft sehr späte oder gar keine Antworten kamen. Aber im Endeffekt hat alles gut geklappt. Den Vertrag kann man zu Beginn der Arbeit vor Ort im alten (!) Uniklinikum unterschreiben. Dort erhält man auch die Rechnung für die Studiengebühren.
Unterkunft und Organisatorisches:
Da ich nur zwei Monate dort war, war es schwer, ein WG-Zimmer zur Zwischenmiete zu finden. Daher habe ich mich für ein Airbnb entschieden, was sicherlich verhältnismäßig teuer war, aber durch die niedrigen Lebenshaltungskosten auch wieder ausgeglichen wird. Ich kann das Viertel Kazimierz sehr empfehlen, da dort viele junge Leute leben und es unzählige Bars und Restaurants gibt. Man ist schnell in der Innenstadt und mit der 8 oder 13 kann man direkt zum Krankenhaus fahren.
Man kann sich für die Öffis ein Ticket für eine beliebige Anzahl an Monaten kaufen, in allen MPK-Geschäftsstellen. Man braucht allerdings ein Passfoto dafür.
Und da in Polen keine Kleidung im Krankenhaus gestellt wird, nimm dir auf jeden Fall einen Kasack mit.
Arbeit:
Generell ist es den Menschen im Krankenhaus dort ziemlich egal, wo man ist und ob man überhaupt da ist. Aber dadurch kann man sich auch beliebig freie Tage nehmen, die nirgends vermerkt werden.
Der Tag beginnt an sich immer mit einer Frühbesprechung um 7:30 Uhr, die aber leider nur auf Polnisch ist. Am Ende davon wird der OP-Plan vorgelesen (hängt danach auch bei der Sekretärin aus, falls man sich mit Google-Übersetzer etwas behelfen will). Wenn "STUDENT" auf dem Plan steht, kann man sich freiwillig melden, oder die Ärzt:innen teilen jemanden ein. Danach geht man einfach in den OP und wartet, bis es los geht. Leider haben wir oft die Erfahrung gemacht, dass niemand Bescheid gibt, falls eine OP ausfällt oder verschoben wird - also immer einfach nachfragen, wenn irgendwas unklar ist.
Während der OPs muss man meist aktiv nachfragen, wenn man etwas erklärt haben will. Generell war die Bereitschaft dazu, Englisch zu sprechen, nicht besonders hoch leider. Ich durfte selbst auch nie etwas nähen oÄ, sondern habe eigentlich wirklich nur Haken gehalten.
Man bekommt eine Schlüsselkarte für den OP und die Station und kann damit einen eigenen Spind belegen.
Freizeit:
Die Stadt ist wirklich wunderschön und man kann viel unternehmen. Es gibt endlos viele Möglichkeiten, gut zu essen und abends weg zu gehen. Man findet rrecht schnell Anschluss über die Erasmus-Veranstaltungen. Außerdem kann man viele Ausflüge unternehmen, was mit der Bahn auch unfassbar günstig ist.
Fazit:
Wer in der Chirurgie wiklich etwas lernen will, muss sich hier wirklich aktiv einbringen oder ist wo anders vielleicht besser aufgehoben. Wer aber eine entspannte Zeit in einer wunderschönen Stadt verbringen will, ist in Krakau genau richtig!