Ein tolles Tertial!
Vorneweg - wirklich alle im Team Uro CCM sind einfach unheimlich nett - OÄ's, Assistenten, Pflege. Nur die Servicekraft ist sauer wenn man die Kaffeemaschine nach dem Benutzen nicht säubert! ;)
Alle sind stets um Lehre bemüht und man wird von Anfang an ins Team eingebunden. Das geht sogar soweit, dass man in der Frühbesprechung vorgestellt wird (war sonst in keinem anderen Tertial so) und alle einen willkommen heißen. Welch überraschend positive Abwechslung!
Der Tag beginnt morgens mit der 7:00 Visite. Dort ist man meist für die Sono's zuständig - ihr werdet es kaum glauben, wenn während der Visite ein Nierensono gebraucht wird, warten sogar alle bis man damit fertig ist! Und wenn man Fragen hat, guckt noch mal jemand mit drauf. Meistens sind die Assistenten auch so umsichtig und drucken eine Stationsliste für einen aus. Ich weiß das hört sich alles so an, als müsste es eigentlich selbstverständlich sein - war es jedoch in meinen anderen Tertialen keinesfalls, nirgendwo habe ich mich so als Teil des Teams gefühlt wie hier.
Nach der Visite ist erst mal Frühbesprechung, die dauert meistens nicht lang, aber man lernt ein bisschen was, da der Dienst alle aufgenommenen Patienten vorstellt und die Bilder aus der Nacht gezeigt werden.
Nach der Besprechung beginnt der etwas anstrengende Teil - Blut abnehmen und Braunülen legen. Das kann je nach studentischer Besatzung auch mal eine Stunde dauern. Es ist aber auch keiner böse, wenn man zwischdurch eine Kaffeepause macht - es sei denn es steht etwas dringendes an. Wir haben für uns z.B. eine 10minütige PJ-ler Besprechung zwischen Besprechung und BE's eingerichtet; gab nix zu besprechen, war aber trotzdem entspannt.
Nachdem man das hinter sich gebracht hat, galt das Motto: Alles kann, nix muss. Man kann Briefe schreiben, Entlassungen fertig machen, muss ab und an Restharn- und Nierensonos durchführen, kann in die Ambulanz, in die Sprechstunden, mit dem Dienst mit in die Notaufnahme, für den Dienst Katheter legen. Jeder kann sich austoben wie er/sie es für richtig hält. Wenn man nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, kann man die Patienten in der NFA auch schon einmal Voruntersuchen und dann dem zuständigen Dienst vorstellen. Man kann jederzeit mit in den OP um zuzuschauen oder zu assistieren, je nachdem was die Personaldecke gerade hergibt. Auch kleine Eingriffe in der Endouro sind unter Supervision am Ende des Tertials möglich. Wirklich der Wahnsinn!
Wenn jemand etwas zu tun hat kann man immer angerufen werden - es gibt zwei PJler Telefone. Und wenn man mal eine Frage hatte, hatten alle ein offenes Ohr. Auch die Pflege ist auf der 112 so entspannt wie auf keiner anderen mir bekannten Station, hier wird noch zusammen Visite gegangen und alle gehen nett und freundlich miteinander um.
Das einzige Manko während dieses Tertials war dass es keine richtige PJ-ler Fortbildung gab. Einmal die Woche für ne halbe Stunde nochmal die einzelnen M3-Krankheitsbilder durchzugehen wäre doch schon hilfreich gewesen.
Ich will eigentilch kein Uro machen aber dieses Tertial hätte mich fast dahingehend überzeugt.