PJ-Tertial Chirurgie in Spital Frutigen (7/2022 bis 9/2022)

Station(en)
Ambulatorium, Notaufnahme, chirurgische Station, OP
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Ich war zur Famulatur in Frutigen und ich kann es wirklich jedem nur empfehlen!

Die meisten werden aufgrund der Berichte bereits wissen, dass die Aufgabenverteilung und die Stellung eines PJ-lers bzw. Famulanten in der Schweiz etwas anders ist. Man ist hier wirklich angestellt, hat feste Aufgaben, Pflichten - Blutentnahmen und PVKs legen gehört nicht dazu-, mehr Verantwortung aber dafür auch offizielle Urlaubstage (welche nicht zu den deutschen Fehltagen zählen!).

Der Tag beginnt mit dem Morgenrapport um 7.50, danach geht man meistens ins Ambulatorium oder in den OP. Die Hauptaufgabe im Ambulatorium (also der Notaufnahme) hier besteht in der Erhebung der Anamnese sowie des Status mit anschließender Besprechung des weiteren Vorgehens zusammen mit einem Assistenzarzt. Wenn der Patient wieder entlassen wird, ist es auch deine Aufgabe einen Ambulanten Bericht anzufertigen. Falls man dies nicht kennt oder noch nie gemacht hat, kann das in den ersten Tagen schon überfordernd sein, aber man kommt super schnell rein und kann jederzeit andere Unterassistenten oder einen Assistenzarzt fragen! Im OP ist man meist erste oder zweite Assistenz und eigentlich immer mit am Tisch. Je nachdem wie viele OPs stattfinden und wie viele Chirurgie-motivierte UAs vor Ort sind, kommt man mal mehr oder weniger in den OP. Wenn man nicht in den OP geht und gerade keine Notfälle da sind, geht man gerne mal einen Kaffee mit den Kollegen in der Cafeteria trinken (Kaffee für 1,70CHF für Mitarbeiter!). Zwischendurch kann man kleinere Aufgaben erledigen, welche von den UAs erledigt werden müssen: Versicherungsanfragen ausfüllen, Kostengutsprachegesuche ausfüllen oder die "Ambis" für den nächsten Tag vorbereiten. "Ambis" sind vereinbarte Termine ambulanter Patienten mit konkreten Ärzten zur Nachkontrolle. Diese werden meist 1 Tag vorher samt Konsultationsanlass, bisherigem Verlauf und wichtiger anderer Infos vorbereitet. Hier kommen z.B. Patienten nach Frakturversorgung, zum Gipswechsel, zur Wundkontrolle usw. Diese Termine finden immer nachmittags zwischen 14 und 16 Uhr statt und sind alleinig UA-Aufgabe (Assistenzärzte haben hiermit nichts zu tun). Am Ende ist es auch wieder deine Aufgabe alle besprochenen Maßnahmen zu den Patienten umzusetzen (Rezepte ausstellen, Physio Verordnung, neuen Termin vereinbaren, ...) und zu dokumentieren. Zwischendurch ist man sehr frei in der Gestaltung seines Tages solange alle Patienten versorgt und alle Aufgaben erledigt werden. Mit der Station hat man recht wenig zu tun, bis auf Chefarzt-Visite jeden Mittwoch um 8.30. Außerdem gibt es noch einen Röntgen-Rapport (Dienstag) sowie ein EKG-Seminar (Freitag) und einen Vorträgen zu bestimmten Themen der Inneren Medizin (Donnerstag), mittwochs nach der Chefarzt-Visite bietet sich ein Teaching immer an, da mittwochs keine OPs stattfinden (hierfür einfach Dr. Kager bzgl. Nahtkurs oder einem spezifischem Thema fragen!). Das alles ist an Teaching enorm viel im Vergleich zu anderen Häusern!

Und obwohl das jetzt nach vielen Aufgaben, Terminen und Verpflichtungen klingt, habe ich mich nie gestresst oder unter Druck gefühlt (bis auf die ersten paar Tage vielleicht :D).

Das Team ist super lieb, sowohl die Assistenzärzte (welche aber leider meistens nur 1-2 Jahre dort bleiben) als auch die Ober-/Chefärzte. Die Hierarchie ist flach, mit den meisten ist man per Du. Nach der ersten Aufwärmphase tauscht man auch sehr viel Privates aus und es wird viel mehr zu einem familiären als einem kollegialen Verhältnis!

Zum Personalzimmer: groß, gut ausgestattet, super modern, es gibt die Möglichkeit Besuch anzumelden und ein extra Bett zu bekommen. Bad teilt man sich zu 2. Küche pro Stockwerk (meist 4-5 UAs). Küche ist eigentlich gut ausgestattet - lediglich mehr Pfannen könnte es geben :D falls ihr also gerne kocht - nehmt euch eine Pfanne mit (wir hatten 1 Pfanne für 5 Leute, und die ging irgendwann auch noch kaputt :D). Für den Preis aber alles in allem top!
Es gibt mehrere Supermärkte im Ort von sehr günstig zu eher preiswert - aber tbh einen Schock bei den Preisen in der Schweiz wird man als Deutscher sowieso bekommen ;)

Zur Gegend könnte ich hier einen eigene Artikel verfassen - schaut es euch bei Google an, es ist ein Traum für alle Naturliebhaber und Wanderbegeisterte!

Fazit: Ich gehe zum PJ wieder hin!!!
Bewerbung
Aufgrund einer Absage konnte ich ganz kurzfristig für einen Monat zur Famulatur kommen, ansonsten sind die PJ-Plätze recht weit im Voraus bereits vergeben (ca. 3 Jahre), daher früh bewerben!!!
Dr. Häfliger ist verantwortlich für die UAs.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
EKG
Nahtkurs
Bildgebung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Poliklinik
Gipsanlage
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1050
Gebühren in EUR
Personalzimmer 200CHF + 50CHF Reinigungspauschale einmalig

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1