Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Der Arbeitsalltag eines PJler hier sieht wie folgt aus: Um 7:30 beginnt der Tag mit einer gemeinsamen Frühbesprechung, teilweise sogar mit den Kinderärzten zusammen. Danach steht für die Studierenden erstmal die Blutabnahme und Braunülen legen auf allen Stationen der Gyn an. Das können auch schon mal an die 30-40 Stück sein, aufgrund der großen Abteilung (Pränatal Station, 2 Wöchnerinnen Stationen). Da wir zeitweise 7 Studierende (Pjler, Famulanten, PA Studierende) in der Abteilung waren, was eindeutig zu viel ist, mussten wir uns danach für den restlichen Tag verteilen. Zur Auswahl stand hier der Kreißsaal, die Pränatalstation O5, die Wöchnerinnen, Station N3, die Schwangerenambulanz, der OP und gegebenenfalls die Pränataldiagnostik. Leider gab es keinen festen Rotationsplan für uns, sodass man teilweise nur wenige Tage in den verschiedenen Bereichen verbracht hat.
O5:
Hier habe ich mit die meiste Zeit verbracht. Auf dieser Station liegen Frauen mit Schwangerschaftserkrankungen (Zervixinsuffizienz, vorzeitiger Blasensprung, Präeklampsie, HELLP, etc.). Morgens findet die Visite statt, die sich gerne auch mal bis zum Mittag ziehen kann. Danach werden die DTGs ausgewertet und es finden Fetometrien und (vaginale) Untersuchungen und Sonografien statt, bei denen ich eigentlich immer voruntersuchen oder eigenständig unter Aufsicht untersuchen durfte. Natürlich gehören hier auch normale Stationsarbeiten, wie etwa das Briefe schreiben dazu. Die Pflege auf dieser Station ist einfach super und hilft immer gerne weiter und unterstützt auch neue KollegInnen wo sie nur kann. Und auch der Kontakt zu den Schwangeren ist hier besonders, da sie teilweise über Wochen auf dieser Station liegen. In meiner Zeit konnte ich zudem einige Mehrlingsschwangerschaften miterleben.
N3:
Hier habe ich als PJlerin meist unter Aufsicht viele Abschlussuntersuchungen der Wöchnerinnen durchgeführt.
Kreißsaal:
Die Stimmung im Kreißsaal ist gut. Man darf nach Einverständnis der Frauen immer bei den Geburten dabei sein. Allerdings ist es schwierig viel Zeit hier zu verbringen, da zu den vielen Studierenden noch Hebammenschülerinnen oder-studentinnen kommen, die natürlich Vorrang hatten. Insgesamt hatte ich mir auch erhofft hier noch mehr praktisch machen zu dürfen. Letztlich war dann doch meistens als Zuschauerin bei den Geburten dabei.
Schwangerenambulanz:
Hier durfte ich je nach Assistenzärztin/Assistenzarzt mal mehr und mal weniger eigenständig die Patientinnen untersuchen.
OP:
Der OP war für mich insgesamt sehr enttäuschend. Hier stehen täglich einige Sectios an und manchmal auch gynäkologische Eingriffe wie etwa HSKs an. Leider steht man hier als Student eigentlich nur am Rand und schaut zu. Da ich vorher mein Chirurgie Tertial hatte und dort täglich assistierte, war das für mich sehr ernüchternd. Selbst als ich dann auf Nachfrage mal bei einer Sectio als 2. Assistentin an den Tisch durfte, hatte ich das Gefühl, dass sie nicht wirklich wussten wie sie mich einbinden sollen.
Pränataldiagnostik:
Hier kann man eine sehr spezialisierte pränatale Sonografie kennenlernen. Der Chef und die Oberärzte erklären und zeigen hier gerne und viel.
Zu dem PJ in der Gyn im Bürgerhospital gehört auch eine vierwöchige Rotation in die Gynäkologie des Markuskrankenhauses. Hier herrschte insgesamt eine gute Stimmung und ich durfte viel im OP assistieren. Das Spektrum umfasste hier viele BET, Mastektomien, Längslaparotomien bei Ovarial CA, Hysterektomie , Laparoskopien und vieles mehr.
Zusammenfassend war mein PJ Tertial sehr durchwachsen. Es herrschte immer ein guter Umgang miteinander und auf Rückfragen wurde einiges erklärt und man durfte ab und zu etwas eigenständig durchführen. Allerdings hatte ich mir doch erhofft mehr Praktisches selbst machen zu dürfen, sei es im OP, im Kreißsaal oder der Ambulanz. Ausnehmen muss ich hier die Station O5 und die Station N3, wo dies möglich war. Zudem war es ein Problem, dass wir so viele Studierende waren. Da wir teilweise jeden Tag den Bereich wechselten, hatte ich das Gefühl, dass die Ärztinnen und Ärzte nicht wussten wer PJler, Famulant etc. ist und entsprechend auch nicht wussten, wem man was zutrauen kann. Meine Zeit im Markuskrankenhaus hingegen war toll, da es hier ein viel kleineres Team war und man viel mehr eingebunden wurde.