Ich konnte vor meinem Chirurgie-Tertial diesem Fach nicht sehr viel abgewinnen, trotzdem hatte ich eine gute Zeit in Cloppenburg. Insbesondere in der Viszeralchirurgie herrscht ein sehr angenehmes und kollegiales Klima, man fühlt sich schnell als Teil des Teams.
Man durfte sehr viel mitoperieren, was nicht bedeutet, dass man nur Haken halten musste. Je nach OP bzw. Operateur / Operateurin konnte man auch mal schneiden und vor allem nähen (eig. bei jeder OP). In der ZNA durfte man unter Anleitung kleiner Eingriffe selbst durchführen (z.B. Abszessspaltung). Die kleinen Fragerunden während einer OP habe ich nicht als unangenehm empfunden. Auf Station herrschte ein wertschätzender und dankbarer Umgang, insbesondere wenn es um eher „unbeliebte“ Tätigkeiten wie Blutentnahmen ging. Je nach OP-Plan hat man mit der gesamten Abteilung gemeinsam gefrühstückt und mittaggegessen.
Es gab keinen PJ-Unterricht, allerdings waren alle Ärzte / Ärztinnen motiviert einem etwas zu erklären und standen für Fragen zu Verfügung.
Ich habe unter der Woche im Wohnheim (ca. 90 Euro/Monat) der Klinik gewohnt. Das Wohnheim ist ein bisschen in die Jahre gekommen, aber sauber und gepflegt. Falls etwas defekt war, wurde sich umgehend drum gekümmert.