Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Wer im Chirurgie-PJ etwas lernen möchte ist an diesem Haus definitiv falsch. Durch die vielen anderen UnterassistentInnen und das Wohnheim in dem wir alle gemeinsam gewohnt haben hatte ich insgesamt trotzdem eine super Zeit! Zürich ist einfach eine wahnsinnig tolle Stadt! Im Triemli muss man leider relativ viel arbeiten, da auch die Wochenenden und Nächte durch UnterassistentInnen abgedeckt werden müssen und es zusätzlich jede Nacht einen zusätzlichen Rufdienst für den OP gibt, vllt ist das an anderen Spitälern besser. Für die ÄrztInnen ist man quasi Luft, das hatte den Vorteil, dass man nach der Frühbesprechung oft einfach zurück ins Wohnheim ist. Das Klinikgelände konnte man leider nicht verlasse, da man telefonisch für den OP für Station für Covid-Abstriche/EKGs, erreichbar sein musste.
Pro:
+ sehr modernes schickes Haus
+ breites OP Spektrum, man kann wirklich vieles sehen
+ extrem leckeres Mittagessen
+ insgesamt netter Umgangston, vor allem im OP im Vergleich zu dem was man aus Deutschland hört
+ mega tolle Gemeinschaft mit anderen UA
Con:
- KEIN Teaching
- man ist für die ÄrztInnen auf Station quasi Luft, dass einen Mal jemand auf Visite mitgenommen hat war eine Seltenheit, wenn man dann mitgenommen wurde zum dokumentieren.
- nur Sekretärsarbeit, wir haben zu Beginn ein Dokument per Mail bekommen, wie wir schonmal Arztbriefe anlegen können und OPs im System vorbereiten und sollten das dann stumpf für alle Patienten abarbeiten, ohne dass wir die Patienten je zu Gesicht bekommen hätten
- Covid-Tests und EKGs schreiben sind UA Aufgabe, dafür wurde man dann auch gerne mal kurz vor Feierabend angerufen, weil es einen "ganz ganz dringenden Covid-Abstrich" gab
- zum Teil mega schlechte Organisation im OP, wir waren eigentlich 20 UA und über alle Bereiche verteilt, trotzdem kam es oft vor dass UA den kompletten Tag ohne Ablöse im OP standen und zum Teil in 2 OPs gleichzeitig eingeteilt wurden, während die anderen sich auf Station gelangweilt haben
VTG/OHU: die UA sind hier nach OP und Station aufgeteilt, der Stations-UA ist eigentlich meistens nach der Frühbesprechung nach Hause, da es sobald man die Sekretärsarbeit auf Station erledigt hatte wirklich nichts mehr zu tun gab. Die AssistentInnen waren meistens im OP, sodass die alternative gewesen wäre alleine im Arztzimmer zu sitzen oder wenn doch mal ein AssistentIn auftauchte und einen entdeckte Reha-Anträge schreiben / Telefonate führen.
Herz: kleines Team, trotzdem interessiert sich niemand für dich oder deinen Namen, Hauptsache du schreibst die EKGs und ziehst die Schrittmacherelektroden. Meistens ist sogar noch ein StudentIn da, die das als Nebenjob machen und für 4 Tage im Monat einfach den Monatslohn der UA bekommen.
Urologie: beste Rotation! sehr nettes Team und man darf tatsächlich mal was machen, zB Sono und auch die OPs sind super spannend und die OA erklären gerne.
APZ: größte Frechheit, jeder muss eine Woche einen Bürodienst machen und die PatientInnen für den Nachmittagsrapport vorbereiten. Das war meistens ein ziemlicher Zeitstress und man muss das ganze auch noch mit den zuständigen OÄ rücksprechen. Im Rapport wurde man dann manchmal sogar noch komisch angeschaut oder es wurde gelacht, wenn man bei den PatientInnen, die man selbst noch nie gesehen hat und deren OPs man zum Teil nicht kannte, nicht den 100% Durchblick hatte.
Notfall: an sich könnte man hier bestimmt viel lernen, es ist aber auch stark davon abhängig, mit wem man zusammenarbeitet. Die Arbeitszeiten waren leider lang, da man selten früher gehen/sich wie auf Station ins Wohnheim verdrücken konnte. Man arbeitet im Schichtdienst (Früh/Spät/Nacht). Generell gilt dort, dass der Erstkontakt mit OA stattfinden muss, sodass man meistens zu 3. zum Patient ist (also OA, AssistentIn, UA) und das ganze dann danach brav dokumentieren durfte. Man konnte immerhin nähen. Nachts kann man dann auch in den OP abgerufen werden, was manchmal aber wirklich die Erlösung war, weil man sonst nur rumsaß.
Ambulanz: Viele von uns sind gar nicht erst hingegangen, da einen auch hier niemand vermisst hat. Gestresste AssistentInnen schmeißen quasi eine Orthopädische Ambulanz v.a. zur Nachsorge von zB OSG Distorsionen. Da kann man sich daneben setzen oder wenn man schon Erfahrung mit orthopädischen KUs hat bekommt man sein eigenes Zimmer.
Bewerbung
Eigentlich über 2 Jahre im Voraus, ich habe dann ein halbes Jahr vorher immer wieder angerufen und hatte Glück, dass noch etwas frei wurde.