PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinik Floridsdorf (3/2022 bis 5/2022)

Station(en)
Herz- und Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Die Klinik Floridsdorf ist nach dem AKH der MedUni das zweitgrößte Krankenhaus in Wien. Da der Bau erst 2019 fertiggestellt wurde, ist die Architektur und Infrastruktur moderner als in den Häusern, die ich bisher kennengelernt habe, für mich auf jeden Fall ein interessanter Aspekt. Die Klinik Floridsdorf ersetzt das frühere Krankenhaus Nord im Wiener Gesundheitsverbund.
Ich habe meinen Platz kurzfristig bekommen und war sehr dankbar, dass ich nach Wien gehen konnte. Der Kontakt zu den Assistenz- und Oberärzten ist leider eher oberflächlich. Man wird meist nur zum Herzhalten in den OP gerufen, das ist dreimal spannend aber eben doch immer das gleiche. Der Chefarzt ist sehr nett und ein wirklich guter Operateur, aber die Abteilung schien irgendwie schwer im Zaum zu halten. Oft entstehen Diskussionen und die Ärzte schauen vor allem nach sich selbst. Da wir 6 PJler waren (verteilt auf zwei Stationen) war es dafür einfach mal zuhause zu bleiben. Dienstende war nach Kernarbeitszeit immer 14:00, ziemlich direkt nach dem kostenlosen Mittagessen. Also definitiv entspannt. Wer die Herzchirurgie mal sehen möchte, ist hier gut bedient. Es wird fast alles operiert, ich konnte sogar eine Prothesenimplantation an einem 25-jährigen Marfanpatienten anschauen. Den engsten Kontakt hat man in Wien aber zu den Turnusärzten, die sind meistens nur unwesentlich erfahrener als man selbst und werden oft überfordert. Dort bleibt für Teaching eher weniger Raum. Allerdings lernt man die Prozesse Arztbrief schreiben, Anmeldungen und Aufnahmen kennen, für ein erstes Tertial zum Beispiel gar nicht verkehrt. Unbedingte Empfehlung: macht Dienste. Es gibt viele Betten zum schlafen und man lernt die Ärzt:innen mit Zeit und unter anderen Umständen kennen. Ihr seht an der Notengebung, man ist nicht unbedingt aus fachlichen Gründen dort, und ich glaube ein Stück weit gilt das für ganz Wien – die Anwesenheitszeit ist kurz, die Tätigkeitsbereiche klar umrissen (aber auch begrenzt), das Essen gut, die Stadt wunderschön und mit einem ERASMUS eine adäquate Bezahlung für theoretisch fertig ausgebildete Studenten.
Die Klinik liegt direkt an der S-Bahn-Station und wer radelt kann meistens die Donauinsel ohne Ampeln oder Menschen am Morgen hochrasen, also sehr gut erreichbar.
An alle Studis einer deutschen Uni: macht ein ERASMUS-Praktikum (SMP bis 4 Wochen vor Beginn möglich)!
Bewerbung
einige wenige Wochen, viel Geduld und Penetranz
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Mitoperieren
EKGs
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
550

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3