Eingeteilt ist das Chirurgie Tertial in 2 Wochen in der GCH und je 6 Wochen in der ACH und UCH.
ACH
Die Stimmung auf Station ist gut, alle sind sehr hinterher, gute Bedingungen und Lehre zu schaffen. Allerdings waren wir im 3. Tertial zu Höchstzeiten bis zu 7 PJler auf einer Station auf 1-3 Assistenzärzte, da lässt sich das nur schwer umsetzen, bzw. erfordert viel Eigeninitiative seitens der PJler. Prinzipiell darf man Patienten betreuen, in allen OPs zuzuschauen, Arztbriefe schreiben, verbinden, VAC Wechsel, die Visite dokumentieren, vorschallen (mit anschließender Kontrolle) und am PC mit Gerät laparoskopieren üben. Eigene Patienten übernehmen hat wie in anderen Tertialen auch leider nicht so gut geklappt, zB. durch Unterbrechungen wie Studientagen, OPs und den täglichen Fortbildungen. Es galt bei allem see one, do one, teach one, dh. eine Aufgabe, die man noch nicht gemacht hat, wird einem vorher gezeigt. BEs/ Viggos sind PJler Aufgabe, wenn man doch mal alleine ist, wird einem aber geholfen.
UCH
In der UCH ist der Umgang etwas offener und es gab einige nette ÄrztInnen und etwas mehr Erklärungen bei Nachfragen und Lerneinheiten zwischendurch wie zB. die Knie-Untersuchung . Die Lerneinheiten wurden in ein PJler Logbuch eingetragen und würden wohl, falls man den unfallchirurgischen Chef als Prüfer bekommt, ausschließlich abgefragt werden. In OPs beim unfallchirurgischen Chef wird man die Anatomie der oberen Extremität abgefragt, ansonsten hält sich das Abfragen in Grenzen.
Das Ansehen des PJlers ist insg schlechter als in der ACH. Es gibt feste Aufgaben, die den PJlern zugeteilt sind, wie Blutentnahmen/ Viggos, Verbände und die beständige 3. Hand im OP. Dabei ist unerheblich, wie viele PJler anwesend sind, die Aufgaben müssen erledigt werden. Das kann mehrere Stunden Blutentnahmen, bis zu 7h im OP und kein Mittagessen bedeuten. Mit geäußerter Kritik stößt man größtenteils auf Unverständnis. Es fielen Sätze wie "dann solle man sich doch eine andere Klinik suchen", "lass das mal lieber nicht die Oberärzte hören" und "tun Sie doch mal was für ihr Geld". Wenn jemand die ganze Station allein ohne PJler hätte machen müssen, OPs ohne PJler angeblich nicht stattfinden können, oder gefragt wird, wer denn die übrigen genommenen freien Tage genehmigt hätte, läuft die Personalplanung meiner Meinung nach schief. PJler sollten nicht dazu da sein, Personalmangel auszugleichen.
Mit Diensten kann man sich gut was dazu verdienen und bekommt dort auch mehr erklärt. Wenn absehbar ist, dass in den nächsten Stunden nichts kommen wird, darf man auch mal früher gehen.
GCH
Zur GCH kann ich wenig sagen, da ich in dieser Zeit Urlaub genommen habe. OPs können dort aber wohl auch mal den ganzen Tag dauern. Die GCH gehört an sich nicht zur Ausbildung, deshalb konnten wir uns entscheiden, die Zeit auch in ACH/ UCH oder im Rahmen einer Fluchtwoche ganz woanders zu verbringen. Da das aber anscheinend zu viele PJler in Anspruch genommen haben, wurde gemunkelt, dass die Station krankenhausintern für PJler verpflichtend werden soll.
Die Fortbildungen finden nahezu täglich statt und sind insbesondere aus der Inneren häufig sehr gut. Davon hat man natürlich nur was, wenn man die Zeit hat hinzugehen. Die Vergütung beträgt 425 Euro, das Mittagessen ist sehr gut. Sollte man kein Auto besitzen, kann man sich Fahrgemeinschaften anschließen. Diese kommen häufig zustande, man sollte aber nicht vergessen, die Zeit einzurechnen, die man braucht, um sich zum Treffpunkt begeben.
Zusammengefasst würde ich dieses Tertial eher nicht empfehlen.
