Man kann sehr viel im OP mithelfen und wird sehr gut an den neurochirurgischen Operationsablauf herangeführt. Man wird ebenfalls fest für Operationen eingeteilt bei denen man durchgängig assistiert. Ich habe hier wesentlich mehr Nähen üben können als in meinem chirurgischen Tertial. Zur Stationsarbeit: Neben Blutentnahmen und Flexülen kommt man auch relativ häufig dazu Liquor zu punktieren oder unter Anleitung eine Lumbaldrainage zu legen.. auch Ventrikeldrainagen oder Drucksonden ziehen lernt man schnell. Die Stations- und Oberärzte sind gern bereit Studenten z.b. mit auf die Intensivstation oder in die ZNA mitzunehmen und jede Menge zu erklären. Auch bei Fragen kann man, wenn die Situation es hergibt immer nachfragen und Erklärungen. Zwischendurch wird man auch angerufen.. man bekommt ein festes PJ-Telefon.
Zu den täglichen Aufgaben gehören natürlich auch die Aufnahmen, die man eigenständig vorbereiten kann und anschließend einem der Ärzte vorstellt. Man bekommt häufig die Möglichkeit einen Patienten von der Aufnahme, über die OP, bis hin zur Entlassung mitzuverfolgen. Neurochirurgische/Chirurgische Briefe schreiben kann man nach recht kurzer Zeit auch ganz gut. Es gibt genug Möglichkeiten sich Feedback einzuholen.
An der Visite kann man auch fast täglich teilnehmen, wenn man nicht gerade auf dem OP Plan steht. Diese ist allerdings häufig recht kurz und es findet selten Lehre während der Visite statt... besonders die Chefvisiten sind "rasant".
Man kann täglich neuroradiologische Besprechungen verfolgen und bekommt so einen umfangreichen Überblick über alle möglichen neurochirurgischen Krankheitsbilder. Zudem hat man immer die Möglichkeit mit einem der Oberärzte in die ambulante Sprechstunde zu gehen.
Auch wenn die Station meist nur einen PJler hat, ist man nie ganz alleine, da immer mal wider Studenten der MSH für Blockpraktika oder Famulaturen auf Station rumrennen. Auch die Mitarbeiter der Pflege nehmen einen herzlich auf und man bekommt immer Hilfestellung wenn man mal z.b. etwas nicht in den Schränken findet.
Ein Zimmer wird bei Bedarf von der Klinik gestellt und befindet sich auf dem Gelände im alten Wasserturm, allerdings muss man sich sehr sehr früh, also etwa ein halbes Jahr vorher schon um einen Platz bemühen... hab Glück gehabt und hab nur ein Zimmer bekommen weil jemand anders abgesprungen ist... Weiterhin gibt es, bis auf einen kleinen Kühlschrank, keine Küche in der Unterkunft, wodurch man auf das klinikinterne Restaurant angewiesen ist, wenn man einmal am Tag etwas warmes essen will. Mittagessen kann man täglich. Das Essen ist allerdings trotz 30% Rabatt noch recht teuer.