Das Tertial in der Schweiz hat super viel Spaß gemacht. Ich war anfangs besorgt, dass es mit der Kombi Kardiologie und Angiologie etwas zu einseitig wird. Aber ich habe wirklich viel gelernt und es war dennoch abwechslungsreich. Gerade die Kardiologie ist am Inselspital eine riesen Abteilung und man rotiert von A-Z auf alle Möglichen Abteilungen (Station, Kinderkardiologie, Herz-OP, Schrittmacher-Sprechstunde, Ablations- und Katheterlabor, Intermediate care...). Je nach Interesse kann man auch in eine Abteilung länger oder kürzer bleiben. Organisation hier auch top! Man macht in der Kardiologie viele Aufnahmeuntersuchungen, schreibt Befunde und befundet die EKGs (sehr gute Übung). Der Umgang ist immer sehr freundlich und wertschätzend.
Gerade das Team in der Angiologie hat fast schon familiären Charakter, ist lehrwillig und motiviert einem was beizubringen. Das kleine Arztzimmer kann manchmal ganz schön laut und wuselig sein, aber fördert auch den Zusammenhalt. In der Angiologie durfte man die Sprechstunde nach Einarbeitung auch teilweise selbstständig übernehmen, natürlich wird jeder Patient mit der/m zuständige/n Oberärzt:innen rückgesprochen, man kann Duplex-Sono lernen und, wenn man will, die Arztbriefe diktieren, auf Wanderschaft im Haus mitgehen und die Konsile mitbegutachten und bei den angiologischen Interventionen zuschauen/mitmachen.
Offiziell sind im Arbeitsvertrag 50h vermerkt. Man muss aber sagen, dass man auch häufig früher nach Hause gehen kann, wenn es nichts mehr zu tun gibt. Es ist immer Zeit mit den Kollegen Mittagessen zu gehen, was das Miteinander sehr viel angenehmer macht, da man sich auch besser kennenlernt.
Man kann eigentlich mit zu jeder ärztlichen Fortbildung/Kongressen, wenn man interessiert ist. In der Kardiologie gab es fast täglich online-Seminare (teilweise etwas zu hohes Niveau, aber oft interessant). An den Forschungsmeetings konnte man in beiden Abteilungen auch teilnehmen.
In der Angiologie organisiert Paul Libera, dass es alle zwei Wochen einen Nahtkurs und jede Woche studentische Fortbildungen gibt und setzt sich dafür ein, dass man auch Zeit hat, dahin zu gehen.
Bewerbung
Da über die TU München ein Schweizprogramm organisiert wird, ist die Anmeldung recht simpel, ca. 1,5 Jahre im Voraus.
Die Organisation ist wirklich top, in der Kardiologie lief das über Frau Vjollca Coli und in der Angiologie über Herr Paul Libera, die sich beide immer für einen reibungsfreien Ablauf einsetzten.