Das Tertial in Malawi war in vielerlei Hinsicht lehrreich und kann ich nur empfehlen.
Die Studierenden hier vor Ort werden sehr stark in den Alltag miteinbezogen, betreuen eigene Patienten, die sie auch regelmäßig den Assistenzärzt:innen vorstellen müssen. Als elective wird man da nicht gleichwertig eingeteilt, aber wenn man da engagiert ist und das will, dann sind eigentlich immer alle bereit einem alles zu zeigen und zu erklären. Dennoch ist es manchmal schwierig, wenn die Strukturen so anders sind und vor allem die meisten Patienten nur Chichewa und kein Englisch sprechen, die selben Aufgaben zu übernehmen wie die local Student:innen. Da die zweite Landessprache Englisch ist und alle Studiengänge auf Englisch stattfinden, hat man eigentlich keine Kommunikationsprobleme mit den Studierenden und dem Personal, klar ist die Aussprache zu Beginn gewöhnungsbedürftig. Im OP kommt es auch ein bisschen drauf an, bei wem man landet. Aber normalerweise darf immer einer der Studierenden (meist ist man zu zweit bis viert) mit an den Tisch und assistieren. Oft wurden vor OP-Beginn alle Studierenden, die dem OP zugeteilt sind, zu dem Patienten, dem Krankheitsbild, Pathophysiologie, Therapieoptionen etc. abgefragt. Es lohnt sich also morgens auf den OP Plan zu gucken und sich anzuschauen, was auf der Tagesordnung steht und solange es noch nicht losgeht sich ein bisschen auf Amboss einzulesen. Das Material, das hier zur Verfügung steht ist begrenzt und oft müssen Kompromisse gefunden werden. Die Kreativität, die die Operateure teilweise an den Tag legen ist wirklich inspirierend. Man kann sich auch von den Studierenden vor Ort die Übungsräume zeigen lassen und hier ein bisschen Nahttechnik üben. Ca. 2x/Woche wurden Vorträge in der chirurgischen Frühbesprechung gehalten.
Man kann in alle operativen Abteilungen rotieren, die einen interessieren, der Rotationsplan wird am ersten Tag festgelegt. Das Kinderklinikum auf dem Gelände ist sehr neu und für malawische Verhältnisse sehr gut ausgestattet, hier hat man tatsächlich annähernd europäischen Standard, würde ich fast sagen.
Blantyre per se ist keine schöne Stadt, aber von hier aus kann man alles machen, Auto mieten, Ausflüge machen, Einkäufe, ein paar Cafés und "Clubs" gibts auch. Ich habe in der Kabula Lodge gewohnt. Hier haben auch andere internationale Ärzt:innen gewohnt, die hier gerade arbeiten. Es gibt eine Küche und eine gute Ausstattung. Von der Lodge gibts morgens und nachmittags einen shuttle zur Arbeit und nach Hause.
Das Central Hospital in Zomba (ca. 45 min mit Auto entfernt) und deren chirurgische Abteilung ist in Kooperation mit der chirurgischen Abteilung vom Queen Elizabeth, weswegen man auch vor Ort anfragen kann, ob man in die Abteilungen dort rotieren kann. In der Geburtshilfe kann man dort zB viel lernen. Der Ort ist kleiner, familiärer, alles fußläufig und grüner. Man kann hier mit anderen Studierenden (Nurse-students oder clinicians) zusammen wohnen, simple Unterkunft, 12 Mitbewohner:innen, aber it`s fun!
An sich ist Malawi ein tolles Land. Man hat während des Tertials genügend Zeit, um das Land zuentdecken und Leute kennenzulernen. Die Malawians sind sehr aufgeschlossen und interessiert daran Freundschaften zu schließen. Hier funktioniert alles über Kontakte und Bekannte und innerhalb kurzer Zeit hat man sich hier ein richtiges soziales Netz aufgebaut. Organisation funktioniert am besten vor Ort!
Bewerbung
Ich hatte mich ca. 6 Monate vorher beworben. Hier die Email vom Dean: sec.deanmedicine@medcol.mw
Damals kam die Rückmeldung sehr schnell und die Kommunikation war super.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Nahtkurs Fallbesprechung Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
kein
Gebühren in EUR
50 dollar/Woche
Noten
Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2
Durchschnitt 1.87
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