Ich habe mein chirurgisches Tertial gesplittet und deswegen nur 2 Monate in Agatharied verbracht. Hiervon war ich 6 Wochen in der Ortho/Unfallchirurgie eingeteilt und 2 Wochen in der Notaufnahme.
Generell: Agatharied ist ein kleines, familiäres Krankenhaus. Ich habe nicht lange gebraucht, um meine Kolleg*innen in den verschiedenen Bereichen kennenzulernen. Die Atmosphäre ist im chirurgischen Team meiner Erfahrung nach insgesamt gut. Wir hatten zudem ein sehr nettes PJ-Team, haben meistens zusammen Mittag gegessen (wirklich sehr gut dort und kostenfrei) und auch mal was zusammen unternommen. Man bekommt ein kleines PJ-Gehalt und kriegt ein Zimmer oder die Fahrtkosten erstattet.
PJ-Unterricht gab es leider während meiner Zeit nur 1x. Der war gut und sollte wohl auch wieder häufiger angeboten werden.
Nicht so gut fand ich, dass man als PJler*in 1 Samstag im Monat arbeiten muss. Man bekommt dann entsprechend 1 Tag unter der Woche oder gebündelt am Ende der Zeit diese Tage wieder frei.
Ortho/Unfallchirurgie: Hier bin ich jeden Morgen bei der Visite und Röntgenbesprechung mitgegangen, habe dann Blut abgenommen und bin dann meistens mit in den OP gegangen. Da ich nicht so Chirurgie-begeistert bin, war ich gar nicht so scharf auf OP-Zeit, aber vor allem in der Ortho wird man oft als 2. Assistenz mit eingeteilt. Nach ein paar OPs kannte ich dann auch die Operateur*innen und OP-Pflegekräfte, wodurch die meisten OPs dann eigentlich ganz nett waren. Wer also gerne und viel in den OP möchte und da auch mitarbeiten können möchte, ist hier sicher gut aufhoben. Für alle, die sich eher vor Operationen drücken wollen, gibt es vielleicht noch bessere Alternativen. ;)
Ansonsten auf Station viel Blutabnehmen, Nadeln legen, etwas Wundversorgung machen. Und wenn man Zeit hat, gern auch noch bei diesen Aufgaben auf anderen Stationen aushelfen!
Notaufnahme: Meine Zeit in der Notaufnahme wird wirklich super gut. Hier habe ich richtig viel gelernt, sowohl fachlich als auch durch richtig gutes Teamwork. Ich durfte selbst Patient*innen aufnehmen und teilweise behandeln, war bei Schockraum-Versorgungen mit dabei und konnte auch kleine Wunden mit Hautnähten versorgen. Sowohl die Assistenzärztin*innen als auch der Chef dort erklären total viel und auch sehr gut und sind echt bemüht, einem als PJler*in auch immer bei spannenden Fällen Bescheid zu sagen. Auch die Zusammenarbeit mit der Pflege klappte super.