Das Positive an diesem Tertial waren die sehr netten Assistenzärzte und -ärztinnen und die überwiegend netten Oberärzte/-ärztinnen.
Ich rate jedem davon ab, dort PJ zu machen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, sucht euch eine Alternative.
Insbesondere auf der Station K2, eine Normalstation für Kinder jeden Alters, ist man als PJler für die Aufnahmen der stationären Patienten zuständig. Jeder PJler muss auf dieser Station sechs Wochen absolvieren. Wenn man alleine oder zu zweit auf dieser Station eingeteilt ist, nimmt man den gesamten Tag elektive Patienten für zum Beispiel stationäre Bildgebund auf, das heißt, man macht eine kurze Anamnese und körperliche Untersuchung (wenn man Glück hat, zeigt einem jemand, wie man Kinder untersucht, aber vielleicht findet sich auch niemand), meldet Untersuchungen an (und wehe da passiert ein Fehler) und diktiert den Arztbrief. In den gesamten sechs Wochen konnte ich zweimal mit zur Visite kommen und tatsächlich etwas über die Patienten lernen, sonst ist es die Regel, dass man diese Kinder nie wieder sieht, da schon das nächste Kind aufgenommen werden soll. Dabei lernt man so gut wie nichts, da es auch kein Feedback gibt. Spätnachmittags kommen dann noch zwei bis vier Kinder zum Schlaflabor, diese sollen auch durch die PJler aufgenommen werden. Das bedeutet, dass man deshalb häufig bis 18 Uhr bleibt, was aber in keiner Form wertgeschätzt wird oder in Form von freien Tagen ausgeglichen wird.
Als PJler ist man als Arbeitskraft notwendig, damit die elektiven Patienten überhaupt aufgenommen werden können. Die Stationsärzte sind sehr nett, jedoch mit so viel Arbeit überlastet, das keine Kapazität besteht, auch noch elektive Patienten aufzunehmen. Mehrere meiner sowieso wenigen Tage in der Notaufnahme musste ich auf Station aushelfen und die elektiven Patienten aufnehmen, weil zufällig kein PJler auf Station war.
Im Gegensatz dazu steht die wenige Lehre, die man erhält. PJ Unterricht findet einmal die Woche statt, ist aber nicht garantiert. Wenn elektive Patienten aufgenommen werden müssen, steht das als Priorität höher und man muss den Unterricht verlassen.
Im Notfallzentrum war ich leider dann nur zwei Tage, dort hätte ich gerne deutlich mehr Zeit verbracht, um die verschiedenen pädiatrischen Krankheitsbilder kennenzulernen, an sich hat das Arbeiten dort aber Spaß gemacht.
Das Klinikum St. Hedwig in Regensburg hat als Arbeitgeber einen schlechten Ruf, die Assistenzärzte arbeiten sehr viel, häufen viele Überstunden an und bekommen dafür keinerlei Ausgleich. Als PJler erlebt man das, in dem kaum Zeit für Lehre oder Erklärungen bleibt. Auch die Mehrarbeitszeit wird abgetan oder kleingeredet.
Fazit: So, wie das PJ im St. Hedwig aktuell ist, kann ich nur jedem ans Herz legen, sich eine andere PJ-Stelle zu suchen.